Sarah Maclean
wenig nervös fragte: „Und wenn ich dich so
berühre?"
Callie hielt den Atem an. Ralston erstarrte und regte sich eine
ganze Weile nicht mehr, sodass sie sich schon fragte, ob sie es
vollkommen falsch angefangen hatte.
Und dann bewegte er sich. Mit einem Stöhnen tief in der Keh-
le verschloss er ihren Mund zum Kuss. Eine Hand legte er Ein-
halt gebietend auf ihre und sah ihr in die Augen. Ihr Eifer und
ihre Unschuld hatten etwas an sich, ebenso die Leidenschaft,
die er in ihren Augen lodern sah, was ihn schier umbrachte. Er
sah ihr in die samtbraunen Augen und erkannte, dass ihm eine
Frau wie diese noch nie begegnet war. Sie steckte voller Wi-
dersprüche, voller Leidenschaft, Unschuld, Abenteuerlust, Prü-
derie und Schüchternheit. Diese berauschende Mischung hätte
auch den hartgesottensten Zyniker fasziniert - und er war in
der Tat fasziniert.
Er wollte sie. Unbedingt. Er schob den Gedanken beiseite. Sie
hatte etwas Besseres verdient. Einmal im Leben würde er sich
wie ein Gentleman verhalten. Er schloss die Augen, um sie nicht
ansehen zu müssen, nackt, offen, einladend und leidenschaftli-
cher als alle Frauen, die ihm je begegnet waren.
Für das, was er jetzt tun würde, hätte er einen Orden verdient.
Er nahm ihre Hand von sich weg, drückte ihr einen warmen,
feuchten Kuss in die Handfläche und sagte, wobei er es sich al-
lerdings nicht verkneifen konnte, sie zu streicheln, sie war so
weich: „Ich glaube, ich sollte dich nach Hause bringen."
Ihre Lider flatterten, das einzige Anzeichen, dass sie ihn ge-
hört hatte. Er sah den Zweifel in ihrem Blick und wünschte sich
nichts mehr, als sie an sich zu ziehen und ihr genau auseinan-
derzusetzen, was er gern getan hätte, im Gegensatz zu dem, was
er glaubte, tun zu müssen.
„Aber ich will nicht nach Hause gehen. Du hast gesagt, du
wolltest mich aus meinem Käfig befreien. Willst du dein Ver-
sprechen etwa brechen?" Die Frage war neckend und verführe-
risch, der Ruf einer Sirene, während sie sich gleichzeitig an ihn
schmiegte. Die ungeschickte Bewegung ließ sein Herz rascher
klopfen.
Er küsste sie noch einmal, unfähig, nicht wenigstens etwas
von der Süße zu kosten, die sie ihm darbot. Nachdem er sie frei-
gegeben hatte, seufzte sie an seinen Lippen. „Bitte, Gabriel ...
zeig mir doch, wie es sein könnte. Lass mich davon kosten. Ein
einziges Mal."
Diese Worte, so offen und ehrlich, trafen ihn mitten ins Mark.
Ihm wurde klar, dass er von Anfang an zum Scheitern verurteilt
gewesen war. Er konnte sie nicht zurückweisen.
Und dann lagen seine Kniehosen auf dem Boden, und er kau-
erte über ihr, schob sich zwischen ihre Beine, bettete sich auf
ihrem weichen Körper. Er küsste sie auf ihren Hals, strich über
ihre Brüste, kniff in die Spitzen, bis sie hart wurden und sich
seinen Lippen entgegenreckten. Dann nahm er die rosigen Spit-
zen in den Mund, entlockte ihr Lustschreie. Ihre Hände strichen
über seine Schultern. Er dachte an die Lust, die er immer wie-
der in ihren Armen gefunden hatte. Und diese Lust würde sich
nun hundertfach steigern.
Er drängte sich gegen das weiche Haar an ihrer Mitte, spürte
die feuchte Wärme, die ihn dort erwartete, und es bedurfte al-
ler Willenskraft, nicht sofort tief in sie einzudringen. Stattdes-
sen rieb er sich nur leicht an ihr, was ihr ein Seufzen entlockte.
Sie bäumte sich ihm entgegen, suchte etwas, was sie nicht be-
nennen konnte, und er entzog sich ihr, begegnete ihrem leiden-
schaftlichen Blick mit einem aufreizenden Grinsen. „Was willst
du von mir, meine Schöne?"
Wieder bäumte sie sich auf, versuchte sich an ihn zu drängen,
und wieder entzog er sich ihr. Sie betrachtete ihn aus zusam-
mengekniffenen Augen. „Du weißt genau, was ich will."
Er nahm ihre volle Unterlippe zwischen die Zähne und saug-
te sanft daran, bevor er seine Hüften an sie presste, ihr das gab,
wonach sie sich sehnte. „Ist es das, was du willst, Kaiserin?"
Sie keuchte und nickte, und er drängte sich noch einmal an
sie, spürte die süße Feuchte, die ihn umgab, und nun begann er
zu stöhnen. „O Gott, Callie ... du bist so süß." Er näherte sich
ihr, klopfte mit der Spitze seiner Männlichkeit an die Stelle, an
dem sich all ihre Lust konzentrierte.
Scharf sog sie die Luft ein. „Ich will ...", begann sie, unter-
brach sich dann aber unsicher.
„Sag es mir, meine Schöne." Er leckte die Stelle, wo ihr Kinn
in den Hals überging, strich träge
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