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Sarah Maclean

Sarah Maclean

Titel: Sarah Maclean Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mit neun verruchten Dingen einen Lord bezwingen
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blitzten verwegen. Er schüttelte den Kopf, war
    fasziniert von ihrer Bitte. „So mutig. Du weißt genau, was du
    willst, obwohl du es doch noch gar nicht kennst."
    „Ralston", sagte sie noch einmal und wand sich auf seinem
    Schoß. Sie klang sehnsüchtig. „Bitte."
    Er küsste sie, heftig, konnte dabei die Befriedigung nicht un-
    terdrücken, die er angesichts ihrer ehrlichen Reaktion auf seine
    Zärtlichkeiten verspürte. Wie lang war es her, seit er das letzte
    Mal mit einer so freimütigen Frau zusammen gewesen war? An
    diesen Eifer, diese Leidenschaft könnte er sich gewöhnen. Er
    ließ von ihren Lippen ab, um sie zu belohnen. „Mit Vergnügen,
    meine Dame", sagte er und wandte sich ihrer anderen Brust zu.
    Callie schrie seinen Namen; Lust durchzuckte ihn, wärmte ihn
    tief bis in sein Inneres.
    Er wollte sie nehmen. Gleich hier in der Kutsche. Er wollte
    sie ganz besitzen und sie lehren, was die Leidenschaft alles ver-
    mochte.
    Der Gedanke schockierte ihn, und so löste er sich von ihr und
    sah hinaus auf die Straße. Gleich darauf begann er zu fluchen.
    Das hier war keine Frau, die man einfach in der Kutsche nahm.
    Das hier war Lady Calpurnia Hartwell, die Schwester des Earl
    of Allendale. Sie war halb nackt, und sie waren nur noch ein
    kurzes Stück von ihrem Zuhause entfernt. Wie hatte er nur der-
    art die Kontrolle verlieren können?
    Er begann Callie anzuziehen, das Oberteil ihres Kleids zu
    richten, während sie in höchster Verwirrung auf seinem Schoß
    saß und ihn aus großen Augen ansah. „Wir haben Allendale
    House beinahe erreicht", erklärte er.
    Als sie das hörte, wurde Callie lebendig. Sie rutschte von
    seinem Schoß, zerrte an ihrem Mieder. Mit den Handschuhen
    konnte sie nicht viel ausrichten, und so riss sie daran herum, um
    sie abzustreifen, und schnürte ihr Mieder fester. Dann sammel-
    te sie die Haarnadeln auf, die in der ganzen Kutsche verteilt la-
    gen, um ihre Frisur wiederherzustellen. Während er sie aus den
    Augenwinkeln dabei beobachtete, versuchte er nicht darauf zu
    achten, wie ihre Brüste gegen das grobe Wollmieder drängten.
    Er widerstand dem Bedürfnis, sie davon abzuhalten, ihr Haar
    zu bändigen, und bückte sich stattdessen nach weiteren Haar-
    nadeln, die sie übersehen hatte.
    Sie nahm sie entgegen, ihre Finger berührten sich, und wieder
    durchzuckte ihn die Hitze, die sich zwischen ihnen aufgebaut
    hatte. „Danke", sagte sie leise, aufgeregt. Sie steckte die letzte
    widerspenstige Locke fest und legte die Hände in den Schoß.
    Verschwunden war die leidenschaftliche Frau, die er entdeckt
    hatte; an ihrer Stelle saß wieder die züchtige, wohlanständige
    Lady Calpurnia. Ralston lehnte sich im Sitz zurück und beob-
    achtete sie, während die Kutsche vor der Einfahrt der Allen-
    dales zum Stehen kam.
    „Ich wusste nicht, ob der Kutscher dich zur Tür bringen soll",
    sagte er. „Willst du dich heimlich hineinschleichen?"
    Sie lächelte verhalten. „Das habe ich allerdings vor, Mylord."
    „Ah, dann sind wir also wieder bei ,Mylord' angelangt. Na
    schön."
    Sie antwortete nicht, neigte stattdessen schüchtern den Kopf.
    Er konnte es in der dunklen Kutsche zwar nicht sehen, aber er
    wusste, dass sie rot geworden war.
    „Ich möchte Sie gern zur Tür bringen."
    „Dazu besteht kein Grund."
    „Trotzdem ..."
    Sie unterbrach ihn. „Ich halte es für das Beste, wenn ich al-
    lein gehe. Wenn man uns zusammen ertappen würde ..." Sie
    brauchte den Satz nicht zu vollenden. Mit einem Nicken öffnete
    Ralston die Tür und stieg aus, um ihr aus der Kutsche zu helfen.
    Reglos stand er da und sah ihr nach, bis sie das Haus sicher
    durch die dunkle Eingangstür betreten hatte. Danach stieg er
    wieder in den Wagen und bedeutete dem Kutscher mit einem
    scharfen Klopfen, dass er weiterfahren solle.
    Callie schloss die breite Eichentür von Allendale House
    mit leisen Klicken, bevor sie die Luft ausstieß und sich
    gegen das kühle Holz lehnte. Sie ließ den Schlüssel in
    die verborgene Tasche von Annes Mantel gleiten und legte eine
    Hand an den Puls an ihrem Hals, wie um ihn zu beruhigen.
    Die große Marmortreppe lag still in der Dunkelheit; der Ball
    hatte schon vor Stunden geendet, die Dienstboten hatten die
    Reinigungsarbeiten abgeschlossen und waren zu Bett gegan-
    gen. Schweigen umhüllte Callie und gab ihr Gelegenheit, ihre
    rasenden Gedanken zu beruhigen. Sie war an diesem Abend zu
    einem Abenteuer aufgebrochen ... und hatte ein Abenteuer er-
    lebt!
    Bei dem Gedanken

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