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Sarah Maclean

Sarah Maclean

Titel: Sarah Maclean Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mit neun verruchten Dingen einen Lord bezwingen
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und dann doch noch mit ei-
    nem Partner üben wollen, ziehen Sie einfach am Klingelzug an
    der Tür, wir suchen Ihnen dann gern einen Sportsmann, der mit
    Ihnen ficht."
    Vor einer weiteren Reihe Türen blieb er stehen und öffnete
    eine, die in einen kleinen Raum führte. „Hier können Sie sich
    umziehen, Sir." Er deutete auf die Tasche in ihrer Hand. „Wie
    ich sehe, haben Sie kein Florett mitgebracht; in jedem Zimmer
    gibt es Übungsfloretts."
    Hatte sie es doch gewusst, dass sie etwas vergessen hatte.
    „Danke."
    Er neigte den Kopf. „Viel Vergnügen beim Trainieren."
    Sie trat zur Seite, damit er vorbeigehen konnte, betrat den
    Umkleideraum und schloss die Tür hinter sich. Dann stieß sie
    einen tiefen Seufzer aus. Der Weg zum Umkleideraum war
    selbst schon so etwas wie ein Kampf gewesen.
    Callie öffnete die Tasche, die Anne für sie gepackt hatte,
    nahm den Fechtanzug heraus und begann mit dem Umkleiden.
    Sobald der Anzug bereitlag, begann sie mit der schwierigen
    Prozedur, einen ihr völlig fremden Anzug gegen einen anderen
    zu vertauschen, der für sie genauso bizarr war.
    Sobald sie Hose und Strümpfe übergestreift hatte, kämpfte
    sie sich in das Plastron, das der Seite, die das Florett führte, zu-
    sätzlichen Schutz bot. Callie mühte sich, das einärmelige Wams
    zuzubinden, musste sich aber geschlagen geben - die enge Leib-
    binde und ihr Mangel an Erfahrung machte es ihr einfach un-
    möglich, das Kleidungsstück zu befestigen.
    Sie hielt inne, lehnte sich schwer atmend an die Wand des
    Umkleideraums, ehe sie sich klar darüber wurde, dass sie nur
    im Übungsraum fechten wollte: Sie brauchte keinen Gegner
    zu fürchten. Warum also sollte sie das unhandliche Kleidungs-
    stück tragen?
    Sie legte das Plastron beiseite und griff stattdessen nach
    der engen Fechtjacke, die ihren gesamten Oberkörper bede-
    cken würde. Callie sah die Jacke schief an und den merkwür-
    digen Streifen, der Vorder- und Rückseite miteinander ver-
    band - zwischen den Beinen. Sie atmete tief durch, ignorierte
    die brennende Verlegenheit, die sie bei dem bloßen Gedanken
    daran überkam, ein so freizügiges Kleidungsstück zu tragen,
    stieg von unten in die Jacke und knöpfte sie bis zu dem hohen
    Kragen zu.
    Als Nächstes setzte sie die Maske auf und steckte ihr Haar
    sorgfältig darunter fest. Hinter dem dunklen Schutz lächelte
    sie in sich hinein. Ursprünglich hatte sie das Fechten nicht des-
    wegen auf die Liste gesetzt, weil dieser Sport wie geschaffen
    war für eine Verkleidung, sondern weil schon der bloße Gedan-
    ke sie begeisterte, sich unerkannt und ohne Furcht vor Entde-
    ckung zwischen den männlichen Clubmitgliedern zu bewegen.
    Die Handschuhe, der krönende Abschluss ihrer Verkleidung,
    verdeckten den letzten Rest an freier Haut - einer größer, mit
    Stulpe, um ihr Handgelenk zu schützen, der andere kleiner,
    aber immer noch groß genug, um ihre zarten Hände zu ver-
    bergen.
    „Ausgezeichnet", murmelte sie. Mit klopfendem Herzen ver-
    ließ sie den Umkleideraum und ging über den verlassenen Flur
    zurück zum Übungsraum sechzehn.
    Sie schob die Tür zum Raum und ging eilig hinein, ehe sie
    bemerkte, dass der Sandsack, der seitlich nahe der Wand hing,
    benutzt wurde. Er schwang hin und her und verbarg die Person,
    die dem Sack soeben einen Hieb von offensichtlich beträchtli-
    cher Kraft verpasst hatte.
    Callie schnappte nach Luft und drehte sich um, um den Raum
    so schnell wie möglich zu verlassen, ohne von dem Übenden
    entdeckt zu werden.
    „Ich habe mich schon gefragt, wann sie mir wohl endlich ei-
    nen Partner schicken", sagte der Mann trocken.
    Callie erstarrte.
    Der Fechter fuhr fort: „Wie ich sehe, tragen Sie schon Ihre
    Maske. Wunderbar."
    Langsam drehte sie sich um, die Augen fest zusammengeknif-
    fen, und betete, dass sie sich irren möge. Dass er nicht der war,
    für den sie ihn hielt. Sie zwang sich, die Augen zu öffnen, und
    verfluchte ihr Pech.
    Vor ihr stand, ebenfalls im Fechtanzug und attraktiv wie eh
    und je, der Marquess of Ralston. Sie versuchte den Zorn wie-
    derzubeleben, den sie bei der letzten Begegnung empfunden
    hatte, wurde aber zu sehr von seinem weißen Fechtanzug abge-
    lenkt - eng anliegend, enthüllend, körperbetont. Er sah wie ein
    antiker Olympionike aus, sehnig, muskelbepackt, vollkommen
    geformt. Ihr wurde heiß, während sie den Blick an seinen Bei-
    nen und seinem Hintern auf und ab wandern ließ.
    Callie schluckte, presste die Hand an die Brust. Was fiel

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