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Sarah Maclean

Sarah Maclean

Titel: Sarah Maclean Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mit neun verruchten Dingen einen Lord bezwingen
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ein Schlag. Er spannte sich an,
    begegnete dem amüsierten, wissenden Blick seines Bruders mit
    zusammengekniffenen Augen.
    „Wie ich sehe, wäre es nicht in Ordnung. Interessant."
    „Du gehst zu weit, Nick."
    „Vermutlich. Aber irgendjemand muss dir ja die Wahrheit vor
    Augen führen."
    „Die da wäre?"
    „Calpurnia Hartwell ist nicht die richtige Sorte Frau für dich."
    „Welche Sorte Frau ist sie denn?"
    „Die Sorte, die sich Liebe wünscht."
    „Liebe." Ralston spuckte das Wort förmlich aus. „Callie ist
    nicht so dumm, an Märchen zu glauben. Man wird nicht so alt
    wie sie, ohne zu erkennen, dass Liebe eine Illusion ist."
    „Aha, Callie nennst du sie schon?"
    „Sei froh, dass ich dir nicht auf der Stelle eine verpasse",
    knurrte Ralston.
    „Mmmm", meinte Nick unbestimmt. Er sah seinen Bruder ei-
    nen langen Moment an, stand auf und ging zur Tür. Dort dreh-
    te er sich noch einmal um. „Eines noch. Und diesmal bitte die
    Wahrheit. Bist du hinter ihr her?"
    Ja. „Nein", spottete Ralston. „Was sollte ich denn wohl mit einem so reizlosen, spröden Ding anfangen?" In Wirklichkeit
    gar nicht so reizlos, gar nicht so spröde. Ralston schob den Ge-
    danken beiseite. „Hast du je erlebt, dass ich einer Frau wie ihr
    den Hof gemacht hätte? Ich brauche sie wegen Juliana. Das ist
    alles. Es ist nicht meine Schuld, wenn sie mich attraktiv findet."
    Sein Bruder nickte und öffnete die Tür, die bis jetzt ange-
    lehnt gewesen war. Auf der anderen Seite stand Callie, toten-
    bleich und mit weit aufgerissenen Augen. Wenn Ralston sei-
    ne Gefühle nicht so gut unter Kontrolle gehabt hätte, hätte er
    jetzt heftig geflucht.
    Es war offensichtlich, dass sie alles mit angehört hatte.
    Für Juliana hatte Callie keinen Gedanken mehr übrig. Sie
    blickte von einem Bruder zum anderen, öffnete den Mund, da
    sie das Gefühl hatte, etwas sagen zu müssen.
    Natürlich gab es nichts zu sagen. Ralston hatte genug gere-
    det.
    Sie atmete tief durch, während seine Worte noch im Raum
    nachzuhalten schienen. Was sollte ich denn wohl mit einem so
    reizlosen, spröden Ding anfangen? Nun ja. Wenigstens kannte
    sie jetzt die Wahrheit. Darin musste sie doch irgendwo Trost fin-
    den können.
    Im Moment natürlich nicht, aber ... bestimmt irgendwann ...
    irgendwann in der Zukunft ... Seine Worte bereiteten ihr fast
    körperliche Schmerzen.
    Und urplötzlich verspürte sie Zorn, der wie ein heftiger, will-
    kommener Sturm in ihr aufbrandete.
    Sie wünschte sich nichts mehr, als es diesem arroganten, auf-
    geblasenen Mann heimzuzahlen, der nicht den Eindruck er-
    weckte, ein Gentleman zu sein.
    „Na", sagte sie beim Eintreten, und ihre Stimme troff vor
    Sarkasmus, „Sie scheinen ja ziemlich von sich eingenommen,
    Mylord."
    Bei diesen Worten schossen zwei Paar Augenbrauen in die
    Höhe. Sie ließ den Marquess nicht aus den Augen, hörte aber,
    wie Nick überrascht hüstelte und sagte: „Ich glaube, ich schaue
    mal nach Juliana. Vielleicht ergeht es ihr ein bisschen besser als
    meinem Bruder."
    Er verbeugte sich tief, obwohl Callie ihn vollkommen igno-
    rierte, verließ den Raum und schloss die Tür mit einem leisen
    Klicken hinter sich.
    Darauf wurde Callie munter. „Wie können Sie es nur wagen?"
    Gabriel ging auf sie zu. „Ich wollte doch nicht..."
    Sie gebot ihm mit erhobener Hand zu schweigen. „Sie haben
    die Tanzstunde Ihrer Schwester ruiniert, ganz zu schweigen von
    unserem Nachmittag."
    Er blieb stehen, verblüfft vom plötzlichen Themen Wechsel.
    „Sie hat sich die Tanzstunde schon selbst ruiniert, finden Sie
    nicht?"
    „Nein. Ich finde, Sie haben sie für sie ruiniert. Und für uns
    auch." Sie richtete sich zu ihrer vollen Größe auf und straff-
    te die Schultern. „Und da Sie mich Julianas wegen brauchen,
    wäre ich Ihnen verbunden, wenn Sie sich in Zukunft von unse-
    rem Unterricht fernhielten, bevor Sie uns noch mehr Stunden
    verderben."
    Er blinzelte, als er diese in eisigem Ton vorgetragenen Wor-
    te vernahm, und sagte dann kühl: „Ich hatte den Eindruck, als
    hätten Sie es genossen."
    Trotzig hob sie das Kinn. „Stellen Sie sich vor, das habe
    ich auch. Es ist sehr bedauerlich, dass der Nachmittag so ab-
    rupt geendet hat." Sie sah ihn von oben herab an und machte
    dann auf dem Absatz kehrt, um den Raum zu verlassen. Gera-
    de hatte sie die Hand auf den Türknauf gelegt, da drehte sie
    sich noch einmal um. „Sie sollten sich bei Ihrer Schwester ent-
    schuldigen."
    Er schnaubte spöttisch. „Wofür

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