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Sarah Pauli 03 - Tod hinter dem Stephansdom

Sarah Pauli 03 - Tod hinter dem Stephansdom

Titel: Sarah Pauli 03 - Tod hinter dem Stephansdom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Maxian
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spüren, wie sein überforderter Geist ihn im Kreis denken ließ.
    Weg.
    Drei Buchstaben, die Unterschiedliches bedeuteten, je nach Betonung und Verwendung: Begeisterung. Bewegung. Verschwinden.
    » Ist das Geschäft mit Weber abgeschlossen? « , fragte Philipp Brand nach einer Weile.
    » Die Verträge wurden am Samstag unterschrieben. Die Leute, die wir dafür brauchen, sind instruiert, Tobias steht Gewehr bei Fuß, was den Geldtransfer betrifft. Tobias und ich sind mit Weber feiern gegangen. So wie dein Vater es wollte. Mach dir keine Sorgen, Philipp. Es kann nichts passieren. «
    Philipp Brand lachte laut auf. » Nichts passieren? Was soll auch jetzt noch groß passieren? Die Katastrophe ist schon perfekt. Die Titelseiten dieses Landes sind uns sicher. « Er wurde wieder ernst. » Dieser Auftrag ist wichtig. «
    » Ich weiß. «
    Benjamin Weber war ihre Eintrittskarte, damit ihre Gleitlager in Zukunft auch in Lokomotiven und Schiffen Verwendung fanden. Das Unternehmen hatte viel Geld investiert, um über die Beziehungen des Deutschen an die richtigen Leute heranzukommen und schließlich einen Großauftrag an Land ziehen zu können. Für derartige Geschäftsanbahnungen waren bis jetzt immer sein Vater und Gerhard Levic verantwortlich gewesen. Dieser Geschäftsbereich würde nun in seine Verantwortlichkeit fallen. Oder sollte er Gerhard das Feld völlig allein überlassen?
    Es klopfte.
    » Ja bitte? « , rief Philipp Brand.
    Doris Heinlein steckte ihren Kopf durch die halb geöffnete Tür. » Herr Doktor Brand? «
    » Ja. «
    Sie betrat den Raum und schloss die Tür hinter sich. Ihre ganze Haltung wirkte verkrampft und unsicher, außerdem strich sie sich schon wieder permanent eine Haarsträhne aus dem Gesicht, während sie mit ihm sprach. Er musste ihr irgendwann einmal sagen, dass er diese Geste nicht ausstehen konnte. Sie lenkte ihn ab.
    Dann jedoch widmete er ihren Worten seine volle Aufmerksamkeit. Die Haarsträhne war vergessen. Sie erzählte ihm von einem Gespräch mit Sarah Pauli und über die Anschuldigung, sein Vater habe Kokain genommen.
    » Ich wollte nur, dass Sie das wissen, Herr Doktor Brand. «
    Philipp Brand versuchte gefasst zu wirken. Doch am liebsten wäre er aufgesprungen und hätte gebrüllt, was sich diese verdammte Journalistin herausnahm, solche Anschuldigungen gegenüber seinen Mitarbeitern auszusprechen. Derartige Unterstellungen überhaupt auszusprechen war schon eine Unverfrorenheit. Auch wenn sie, wie er inzwischen selber wusste, der Wahrheit entsprachen.
    Aber er blieb ruhig. Er musste einen klaren Kopf bewahren. Darüber nachdenken, was zu tun war, damit die Öffentlichkeit niemals davon erfuhr. » Danke, Frau Heinlein « , sagte er schließlich.
    Als die Sekretärin gegangen war, sah Philipp Brand dem Freund seines Vaters tief in die Augen. » Sag mir bitte nicht noch einmal, dass du es nicht gewusst hast. «
    Gerhard Levic senkte den Blick.
    » Er hat zu viel gearbeitet « , war alles, was er dazu sagte.
    Philipp Brand stand auf und begann unruhig im Raum auf und ab zu gehen. Er behielt den Freund seines Vaters im Auge wie ein Tiger seine Beute.
    » Ich denke, diese Journalistin könnte Recht haben. Mein Vater wurde ermordet. «
    » Aber es gibt keinerlei Hinweise auf ein Fremdverschulden. Das hast du mir selbst gesagt, Philipp. « Levics Stimme klang verzweifelt.
    » Jemand hat sowohl die Leiche meines Vaters als auch die Wohnung mit scharfen Putzmitteln gereinigt. Wer macht so was, wenn nicht ein Mörder? Und wenn es tatsächlich eine Überdosis war, Gerhard, warum ruft derjenige keinen Notarzt, sondern schießt Fotos, die er dann an die Medien schickt? Doch nur, weil er damit irgendetwas bezwecken will.«
    Levic seufzte, und eine Weile hingen sie beide ihren Gedanken nach.
    Es war Levic, der das Schweigen brach.
    » Hast du eine Telefonnummer von diesem kahl geschorenen Polizisten, der hier war? «
    » Im Büro. «
    » Ruf ihn an. Vielleicht kann er ja das Schlimmste verhindern. «
    » Was ist das Schlimmste, Gerhard? «
    » Die Tatsache, dass die Drogenfahndung im Haus war. Dass ein Verrückter Fotos von der Leiche deines Vaters durch die Welt mailt. « Er schüttelte den Kopf. » Verrückt, aber auch nützlich. Denn diese Aktion erlaubt uns, nach außen hin die Opferrolle einzunehmen. Verstehst du? Ein Wahnsinniger greift das Unternehmen an, indem er taktlose Bilder eines angesehenen Unternehmers in Umlauf bringt. «
    Philipp Brand nickte müde.
    » Und ruf verdammt noch mal

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