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Sarah Pauli 03 - Tod hinter dem Stephansdom

Sarah Pauli 03 - Tod hinter dem Stephansdom

Titel: Sarah Pauli 03 - Tod hinter dem Stephansdom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Maxian
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ein guter Freund meines Vaters. «
    Ulrike Kastler schob ihm das Foto zu und erklärte ihm, worum es ging. Währenddessen klopfte es, und ein attraktiver Mittfünfziger trat ein. Ein schicker Anzug, manikürte Fingernägel und die Körperhaltung verrieten, dass es ihm an Selbstvertrauen nicht mangelte.
    » Magister Levic « , stellte Philipp Brand vor und betonte den Magistertitel. » Sarah Pauli vom Wiener Boten . «
    Gerhard Levic lächelte und zeigte dabei eine Reihe blendend weißer Zähne.
    » Freut mich, Frau Pauli. «
    Sarah fragte sich, ob sie in dieser Situation nicht besser auch auf ihren akademischen Abschluss hinweisen sollte.
    » Für meinen Vater waren Menschen ohne Titel Personal« , fielen ihr Romy Erlenbergs Worte wieder ein. Das traf möglicherweise auch auf Philipp Brand und alle anderen Anwesenden im Raum zu. Deshalb kramte sie ihre Visitenkarten mit dem Magistertitel darauf hervor und überreichte sie allen. Sie persönlich legte keinen Wert auf ihren Titel, aber hierzulande war er bisweilen eben unabdingbar.
    Gerhard Levic setzte sich. Philipp Brand schob ihm das Bild zu, und Sarah glaubte eine Veränderung in Levics Blick zu entdecken. Nur für den Bruchteil einer Sekunde war er blass geworden, als er erfasste, wen er da auf dem Foto sah.
    » Was ist das? «
    Ulrike Kastler informierte ihn.
    » Das Bild wurde vom iPhone Ihres Vaters verschickt « , erklärte Sarah ergänzend an Philipp Brand gewandt.
    » Wie, vom iPhone meines Vaters? Die Polizei sucht doch danach « , zeigte sich der Konzernerbe verständnislos.
    » Allem Anschein nach haben sie es noch nicht gefunden « , sagte Sarah, weil sie nicht genau wusste, was er mit seiner Frage meinte und wie sie darauf antworten sollte.
    » Und wie … Ich meine, mein Vater kann das Foto ja nicht selbst verschickt haben. Was soll das bitte? «
    Sarah gab keine Antwort und ließ ihn nicht aus den Augen.
    Er griff sich mit der Hand an den Nasenrücken, bewegte seine Finger auf und ab. Zwischen seinen Brauen entstand eine tiefe Falte. Seine Mimik verriet, dass er versuchte zu begreifen. Philipp Brand war unsicher, er wusste offensichtlich nicht, wie er mit der Situation umgehen sollte.
    » Warum haben Sie das nicht der Polizei gegeben? « , fragte er schließlich.
    » Ich werde ein Porträt über Sie schreiben, und dazu brauche ich ein Interview mit Ihnen, Herr Brand. Das habe ich Ihrer Sekretärin ja schon erklärt. Und das hier war sozusagen meine Eintrittskarte, um endlich an Sie heranzukommen « , gab Sarah zu und tippte auf das Foto.
    Er sah sie streng an. » Na, zumindest sind Sie ehrlich. Weshalb wollen Sie ein Porträt schreiben? Wenn es um das Unternehmen geht, da haben Sie ja jetzt die Presseunterlagen. « Er deutete mit seinem Zeigefinger auf die Mappe, die vor Sarah auf dem Tisch lag. » Und zum Tod meines Vaters habe ich nichts zu sagen, außer dass wir alle, und damit meine ich die Familie und die Mitarbeiter des Unternehmens, zutiefst um einen außergewöhnlichen Menschen trauern. «
    » Das glaube ich Ihnen ja, Herr Brand. Aber mir geht es nicht nur darum, was Sie zum Tod Ihres Vaters sagen, sondern auch um Sie persönlich. Immerhin sind Sie der neue Vorstandsvorsitzende. «
    » Das ist noch nicht entschieden « , winkte er ab. » Und Homestorys mache ich prinzipiell nicht, wenn Ihnen das vorschwebt, Frau Magistra Pauli. «
    Da war er, der Titel!
    » Pauli reicht « , gab sich Sarah großzügig. » Ich vermute, dass Ihr Vater bereits tot war, als es aufgenommen wurde « , kam sie dann auf das Bild zurück, machte eine kurze Pause und sah von einem zum anderen.
    Niemand reagierte.
    » Ich glaube, dass Ihr Vater entweder ermordet wurde oder dass sich jemand auf seine Kosten einen sehr bösen Scherz erlaubt hat. «
    Philipp Brand legte seine Stirn in Falten. » Sieht mir eher aus, als würde er schlafen. «
    » Ich glaube nicht, dass er auf diesem Foto schläft. Da muss man keine aufwändige Analyse betreiben. Man muss nur eins und eins zusammenzählen. Und ich wollte Sie fragen, wer Interesse daran haben könnte, Ihren Vater nach seinem Tod bloßzustellen, vor allem, wem daran gelegen ist, den Medien weiszumachen, dass Ihr Vater an einer Überdosis starb? Und welche Drogen sind gemeint? Heroin? Kokain? «
    Sarah sah zu, wie sich seine Hände verkrampften, er die Lippen aufeinanderpresste und sich zu sammeln versuchte. Er wusste von den Drogen.
    » Ermordet? Wie kommen Sie denn auf diese absurde Idee? «
    » Ich glaube nicht, dass diese

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