Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)
ansprach. Sein Gesicht wirkte blaß.
Marquanteur schätzte ihn auf Mitte fünfzig.
"Das ist Mister Darren Sounders", erläuterte der 'Colonel'.
"Er gehört zu den wenigen Menschen, die sowohl ein Studium der Ingenieurwissenschaften als auch eines in Archäologie hinter sich haben."
Sounders hörte aufmerksam zu.
"Ich konnte mich eben nicht entscheiden", meinte er. Er betrachtete erst von Breden, dann seine Tochter. Marquanteur schenkte er nur einen kurzen, geringschätzigen Blick.
"Darf ich vorstellen? Professor Kurt von Breden und seine Tochter Clarissa. Ich habe Ihnen von den Beiden einmal erzählt", erklärte der 'Colonel'.
"Ja, ich erinnere mich", sagte Sounders. Er ging auf von Breden zu, reichte ihm die Hand. Zögernd ergriff von Breden sie.
"Ich bin froh, daß Sie hier sind, von Breden. Wir können hier jede Unterstützung brauchen. Hat man Ihnen gesagt, was das hier ist?" Er hob die Hände, gestikulierte, machte eine weite, ausholende Bewegung. "Dieser kathedralenartige Raum..."
"Nun, der 'Colonel' hat mir einiges erzählt", sagte von Breden. "Aber einige besondere Leckerbissen scheint er ausgespart zu haben, damit noch etwas für sie übrig bleibt."
Sounders grinste.
"Die ist nicht nur irgendein Gebäude der Ktoor, das sie auf der Erde errichtet haben", erklärte Sounders. "Wir sind überzeugt davon, daß es von hier aus Verbindungen zu anderen Welten gibt."
"Was?" fragte von Breden.
"Ja, es klingt unglaublich", gab Sounders zu. "Und doch scheint es wahr zu sein. Es gibt hier eine Art Transmittertor, zumindest hat es das gegeben. Und möglicherweise gelingt es uns, diese Anlage wieder in Betrieb zu nehmen."
*
"Ein Transmittertor?", fragte von Breden mit hochgezogenen Augenbrauen. Er sah Sounders erstaunt an. "Sie meinen, eine Art Tor zwischen Welten, das unsere Erde mit einem anderen Planeten verbindet?"
Sounders nickte heftig.
"Genau davon spreche ich."
"Das klingt ja..."
"Zu phantastisch, um es glauben zu können?" unterbrach der
'Colonel' und lachte. "Professor, es ist nicht phantastischer als der Gedanke an Raumschiffe, die in der Lage sind, zu fernen Sternen zu fliegen."
Sounders bestätigte die Ansicht.
"Wir wissen, daß die Ktoor die Abgründe zwischen den Sternensystemen zu überbrücken vermögen und daß dabei entgegen jeder naturwissenschaftlichen Gesetzmäßigkeit - die Lichtgeschwindigkeit überschritten wird. Andernfalls würden die interstellaren Reisen der Fremden Jahrhunderte dauern."
Von Breden hob die Augenbrauen.
"Ihre Lebenserwartung könnte die unsere bei weitem übersteigen!"
"Nach unseren bisherigen Erkenntnissen tut sie das auch.
Sie werden bis zu dreihundert Jahre alt. Aber trotzdem benötigen sie einen Überlichtantrieb. Und der basiert sehr wahrscheinlich auf einem sehr einfachen physikalischen Prinzip. Dabei wird das Raumzeitkontinuum quasi auf einer Abkürzung durch ein anderes Universum durchquert."
"Eine Theorie, die außer einigen Autoren phantastischer Geschichten bislang niemand ernst nimmt", stellte Marquanteur fest.
Sounders musterte den Ex-Fremdenlegionär.
Dabei zeigte sich ein deutliches Stirnrunzeln Über der breiten Nase des Wissenschaftlers.
"Sind Sie auch Wissenschaftler?" fragte er.
"Nein, Monsieur."
"Sie sind Franzose?"
"Alors, coment expliquer-ca? Ich erwarb die französische Staatsbürgerschaft..."
"Ah, dann waren Sie ein Söldner der Legion?"
"Ich kann es nicht abstreiten."
Sounders kratzte sich nachdenklich am Kinn. Es war überdeutlich, daß er jemanden wie Marquanteur als Gesprächspartner nicht ernst nahm.
Er hielt ihn schlicht für einen Proleten.
Der Hochmut stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.
Marquanteur störte das nicht weiter.
Es war ihm in seinem Innersten vollkommen gleichgültig, was dieser Mann über ihn dachte.
Sounders fuhr fort: "Auf ähnlicher physikalischer Grundlage wäre ein Transmittertor denkbar. Obwohl es da ein paar technische Schwierigkeiten geben könnte, wenn man eine interdimensionale Abkürzung, von der ich gerade gesprochen habe, nicht im freien Raum vornimmt, sondern auf der Oberfläche eines Planeten."
"Gibt es denn konkrete Anhaltspunkte dafür, daß ein derartiges Tor je errichtet wurde?" mischte sich Clarissa von Breden ein.
Sounders hob die Augenbrauen und nickte dann.
"Wir wären sonst nicht hier", erklärte er. Er deutete auf die Muster, die er gerade zusammen mit seinen Khmer-Helfern photographierte. "Wir sind uns sicher, daß diese Reliefs Informationen
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