Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)
mißtrauisch. Insbesondere dann, wenn sie dasselbe Ziel verfolgen wie ich."
"Verfolgen Sie wirklich dasselbe Ziel wie diese Männer?"
fragte Marquanteur zweifelnd. Er schüttelte den Kopf. "Der
'Colonel' und M3 wollen doch nichts anderes als die Machtmittel der Außerirdischen für ihre eigenen dunklen Zwecke benutzen. Davon können Sie ausgehen.
"Aber ich bin überzeugt davon, daß die Menschen in den Besitz der Ktoor Technik kommen müssen", erklärte von Breden.
"Andernfalls bleiben wir willfährige Spielbälle in den Händen dieser Krakenwesen. Und das ist ein Gedanke, der mir überhaupt nicht gefällt."
Marquanteur zuckte die Achseln.
"Das mag richtig sein, aber war die Ktoor Herrschaft über die Jahrtausende hinweg für die Menschheit wirklich so schlecht? Und vor allen Dingen, war sie schlechter als es eine Herrschaft durch M3 sein würde, die zweifellos daraus folgen müßte, wenn es dem 'Colonel' und seinen Schergen gelingen würde, auch nur einen Bruchteil der Ktoor Technologie zu entschlüsseln."
Der Professor schluckte. Zwei Seelen schlugen in von Bredens Brust: Die des Wissenschaftlers, die jenes Mannes, der unablässig und rücksichtslos nach Erkenntnis suchte und auf der anderen Seite die Seele eines Mannes, dem das Schicksal der Menschheit keineswegs gleichgültig war und der an dem Schicksal seines eigenen Landes gesehen hatte, was die Herrschaft skrupelloser Verbrecher bedeuten konnte.
Etwas später kamen einige Männer des 'Colonel' und brachten Wasser und etwas zu essen. Wiederum eine Stunde später erschien der 'Colonel'.
"Ich möchte Ihnen jemanden vorstellen", sagte er an von Breden gewandt. "Jemanden mit dem Sie sich vielleicht gerne unterhalten möchten, sofern das möglich ist."
"Um wen handelt es sich?" fragte von Breden.
"Um den erwähnten Meister Hang, einen buddhistischen Mönch, den wir hier in der Gegend antrafen, einen Einsiedler, der offenbar Zugang zum Ktoor Wissen hatte. In jenem Raumschiff, in dem Ihr Freund Logan den Tod gefunden hat, als wir ihm den Telepathor ansetzten, haben Sie gesehen wie die Außerirdischen ihr Wissen übertragen. Leider scheinen die mentalen Kapazitäten Ihres Freundes dafür nicht gut genug ausgestattet gewesen zu sein, so daß er den Belastungen ebenso wenig standhielt wie unsere Khmer Gefangenen."
"Es gibt hier in dieser Stadt einen Telepathor?"
"Ja", bestätigte der 'Colonel'. "Allerdings ist die ganze Anlage hier nicht richtig in Betrieb und so scheint auch dieser Telepathor nur hin und wieder und nicht mit voller Leistung zu arbeiten."
"Ein Umstand, der diesem Mönch vermutlich das Leben gerettet hat", sagte Marquanteur.
Der 'Colonel' verzog das Gesicht zu einem geringschätzigen Lächeln. Ein Lächeln, das zu sagen schien, daß er nicht beabsichtigte Dinge von so hoher Brisanz mit jemandem wie Marquanteur, einem einfachen Söldner, zu bereden.
"Erfreulicherweise bewahrten Meister Hang gewisse hier im fernen Osten üblicher Meditationstechniken und andere mentale Übungen davor, durch den Telepathor getötet zu werden. Spurlos ist dessen Benutzung allerdings an seinem Geist wohl auch nicht vorbei gegangen. So ist er nur zeitweise ansprechbar, aber sehen Sie selbst. Gegenwärtig können wir nicht viel Nutzen aus seinem Wissen ziehen, aber ich werde Sie dennoch mit ihm zusammen bringen, um Sie von meinem Angebot an Sie zu überzeugen."
"Kommen Sie, Professor, dann lassen Sie uns diesen seltsamen Meister mal ansehen", meinte Marquanteur.
"Sie nicht!" bestimmte der 'Colonel'.
"Pourquoi no?" fragte Marquanteur.
"Nur der Professor", sagte der 'Colonel' in einem Tonfall, der deutlich machte, daß er keinen Widerspruch duldete.
Marquanteur wechselte einen Blick mit Clarissa von Breden, der die Vorgehensweise des 'Colonel' ebenso wenig gefiel wie dem ehemaligen Fremdenlegionär. Sie brauchten es nicht offen auszusprechen. Beide hatten in diesem Augenblick zweifellos denselben Gedanken. Was hier geschah war nichts weiter als eine weitere Etappe in jenem Spiel, an dessen Ende der Professor ein willfähriger Diener der Geheimloge M3 sein sollte. Zumindest, wenn es nach den Vorstellungen des 'Colonel' ging.
"Wenn ich bitten darf, Professor", sagte der 'Colonel'.
Von Breden schien sich etwas unbehaglich zu fühlen.
Zumindest ließ sein Gesichtsausdruck darauf schließen. Er zog die Augenbrauen zu einer Schlangenlinie zusammen, wandte zunächst Marquanteur einen kurzen und dann seiner Tochter Clarissa einen etwas längeren Blick zu.
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