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Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)

Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)

Titel: Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Sachverstand oder auch nur einen Funken von Verständnis, als Erster Zugang zum Wissen der Ktoor bekommen hatte.
    "Jahrelang muß Meister Hang schon in diesen Ruinen leben", berichtete der 'Colonel'. "Völlig auf sich allein gestellt, hat er hier dahinvegetiert. Ein eigenartiger Mann, der seinen Körper auf eine Weise beherrscht, wie ich mir das nie vorstellen konnte."
    "Was meinen Sie damit?"
    "Er kommt wochenlang ohne Nahrung aus, sitzt einfach da, meditiert. Ich habe keine Ahnung, wie er das macht."
    Von Breden nickte.
    "Es gibt immer wieder Geschichten über wunderliche, alte Leute, die derartiges vollbringen. Allerdings hört man davon eher aus Indien."
    "Sie haben recht, Herr von Breden."
    "Kann ich mit ihm sprechen?"
    "Versuchen Sie es."
    "In welcher Sprache sollte ich es versuchen?"
    "Er spricht Englisch und ein bißchen Französisch."
    "Sie meinen also, er versteht mich."
    "Ich meine, daß er Sie versteht, wenn er sie verstehen will. So ist es uns jedenfalls gegangen."
    Von Breden lächelte kühl.
    "Bislang waren Sie in Ihren Methoden nicht sehr zimperlich."
    "Sie meinen, wir hätten ihn unter Druck setzen oder gar foltern sollen?"
    "Ich sage nicht, daß Sie das hätten tun sollen", korrigierte von Breden.
    Der 'Colonel' lachte.
    "Und Sie wundern sich, daß wir es nicht getan haben. Es hätte keinen Sinn gehabt. Sie werden es bald merken. Nur zu, sprechen Sie ihn an."
    Von Breden ging auf Meister Hang zu. Er zögerte, wollte nichts falsch machen.
    Der Mönch hatte sich ganze Zeit über kein bißchen bewegt.
    Vollkommen reglos saß er da. Selbst die Insekten, die hin und wieder auf seinem Körper landeten, wehrte er nicht ab. Sie schienen ihn nicht zu stören, er bemerkte sie vielleicht nicht einmal.
    Wie ein Monument aus Fleisch und Blut, ging es Kurt von Breden durch den Kopf. Er war unwillkürlich beeindruckt. Eine zeitlose Ruhe und Gelassenheit ging von diesem Mann aus.
    "Meister Hang, ich würde gerne mit Ihnen sprechen", sagte von Breden. Er erhielt keine Antwort. Die Augen des Mönchs blieben geschlossen. Nicht eine einzige Regung zeigte sich auf seinem Gesicht.
    "Meister Hang", versuchte er es noch einmal. "Meister Hang!"
    "Sie werden wenig Glück haben, wie ich Ihnen schon sagte.
    In seinen helleren Momenten", so erläuterte der 'Colonel',
    "kommt es vor, daß er sehr genaue Schilderungen abgibt."
    "Schilderungen?" echote der Professor.
    "Schilderungen, von denen wir glauben, daß sie andere Welten beschreiben. Er ist derart detailreich dabei, daß ich kaum glaube, daß ein hinterwäldlerischer Mönch sich so etwas ausgedacht haben könnte."
    In diesem Moment öffnete Meister Hang die Augen. Wache, dunkle, sehr intelligente Augen, wie von Breden feststellte.
    Meister Hang musterte den Professor eingehend, sah ihn von oben bis unten an, schwieg aber dabei.
    "Meister Hang!" versuchte es von Breden noch einmal.
    Ein mildes Lächeln erschien auf Hangs Gesicht, ein Lächeln, so gleichmütig und friedlich, wie man es sonst nur auf den in Stein gehauenen Statuen der alten Khmer Tempel sehen konnte.
     
    "Es ist sinnlos", sagte der 'Colonel'. "Er wird nicht mit Ihnen sprechen, es sei denn, er will es und dann sind seine Worte rätselhaft. Vielleicht geben wir uns auch einer Illusion hin."
    "Illusion? Was meinen Sie damit?"
    "Vielleicht ist sein Gehirn längst irreparabel geschädigt", erklärte der 'Colonel'.
    "Ich würde das nicht ausschließen. Dieses friedliche Lächeln", murmelte von Breden.
    "Man könnte es auch als debil bezeichnen", erklärte der
    'Colonel'. "Das ist ganz eine Sache des Standpunktes."
    *
    Im letzten Moment nahm Logan den fauligen Geruch wahr. Es war ohnehin schon nicht besonders hell unter dem Blätterdach des Regenwaldes, aber jetzt wurde es noch dunkler.
    Logan wirbelte herum. Ein Spinnentier, dessen Körper etwa den Durchmesser von einem Meter besaß, ließ sich an einem dünnen Faden von den Baumkronen herunter. Mit einer ungeheuren Geschwindigkeit geschah das.
    Logan sah die sich bewegenden Beine und die Beißwerkzeuge des Untiers. Er zuckte zurück, konnte gerade noch verhindern, daß die Spinne auf ihm landete. Logan taumelte, kam zu Fall, griff nach einem am Boden liegenden Ast und rappelte sich wieder auf.
    Das Spinnentier schnellte auf ihn zu. Logan ließ den Ast kreisen, hämmerte damit auf den Körper der Spinne ein.
    Der Ast zerbrach, aber die Spinne zuckte zurück - mehrere Meter, die sie mit großer Geschwindigkeit und Behendigkeit hinter sich brachte. Sie lauerte,

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