Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)
hatte.
Ein anderer Sprecher meldete sich zu Wort: "Er kommt auf keinen Fall von hier. Sieh dir seine lange Nase an. Er sieht eigenartig aus."
"Ja, ziemlich seltsam. Ich habe nie jemanden gesehen, der so aussieht", sagte jemand anderes.
Und wieder ein anderes sagte: "Wer weiß, was die Ktoor mit ihm gemacht haben, daß er so ein Gesicht hat."
Das Stimmengewirr verebbte.
Ein Mann mit haarlosem Schädel und einem sehr dünnen Kinnbart trat vor. Er war zweifellos der Älteste in der Gruppe. Logan schätzte sein Alter auf mindestens fünfzig Jahre. Der Kahlköpfige musterte Logan eingehend. Dann sagte er: "Wie hast du es geschafft vor den Ktoor zu fliehen?"
"Es war nicht einfach", wich Logan aus.
"Das kann ich mir vorstellen. Du mußtest eine ihrer Flugmaschinen bedienen. Das erfordert umfassende Kenntnisse.
Kenntnisse, die die Meisten von uns nichts besitzen."
"Das ist richtig."
"Woher hast du unsere Sprache gelernt?"
"Ich weiß es nicht", bekannte Logan. "Ich vermag sie einfach zu sprechen."
"Er scheint verwirrt", sagte ein hagerer jüngerer Mann, mit sehr hohen Wangenknochen. "Vielleicht ist es sinnvoll, ihn später noch einmal zu befragen."
Der Ältere nickte.
"Das werden wir ohne Zweifel tun."
"Wo bin ich hier?" fragte Logan.
"Dieser Ort nennt sich Sarangkôr."
"Können die Ktoor hier her gelangen?" fragte Logan.
"Nein, sei unbesorgt", sagte der Kahlköpfige. "Hierher vermögen sie dir nicht zu folgen."
"Warum nicht?"
"Es gibt einen Grund dafür, den wir dir vielleicht später enthüllen werden, aber du kannst auf jeden Fall sicher sein, daß kein Ktoor diese Stadt und ihren Umkreis betreten wird."
Und der Jüngere ergänzte: "Unsere Ahnen waren Versuchstiere wie du, aber es gelang ihnen schließlich die Freiheit zu erlangen...."
"Und zu erhalten", fügte der Ältere noch hinzu. "Was sicherlich eine ebenso schwierige Aufgabe war."
"Was hält die Ktoor davon ab hier her zu kommen und eure Stadt dem Erdboden gleich zu machen?" hakte Logan noch einmal nach. "Was ist es?"
"Warum sollen wir es ihm nicht sagen?" meldete sich jemand zu Wort, der bis jetzt geschwiegen hatte. Es war ein untersetzter Mann mit einem blauschwarzem Haarkranz um den Kopf. Er war sehr breitschultrig. "Es gibt keinen Grund, dem Fremden dieses Wissen vorzuenthalten."
Er trat vor.
"Es ist ganz einfach. Die Ktoor erschufen eine Maschine, die eine Strahlung erzeugt und diese Strahlung ist ironischerweise für sie selbst sehr gefährlich, für uns aber vollkommen harmlos."
"Was ist das für eine Maschine?" fragte Logan.
Ein mildes Lächeln glitt über das Gesicht des Kahlköpfigen.
"Unser Flüchtling ist sehr neugierig", stellte er fest. "Aber ich verstehe dich. Du willst sicher sein, daß die Ktoor dich nicht mehr zurückholen können."
Logan nickte. Er atmete tief durch und begriff, daß er vielleicht etwas vorsichtiger vorgehen mußte.
Was ist das für eine Aufgabe, die ich hier zu erfüllen habe, ging es ihm durch den Kopf. Wirklich nur die Sammlung von Informationen? Jeder Sinneseindruck, den sein Gehirn erreichte, wurde angeblich gespeichert, auf welch geheimnisvolle Weise auch immer. Jedenfalls waren die Ktoor am Ende in der Lage all das nachzuvollziehen, was Logan erlebt hatte. Logan hatte dieser Gedanke nie gefallen, vom ersten Augenblick an nicht, da der Der-großes-Wissen-hat ihm diese Dinge eröffnete hatte. Aber er konnte nichts dagegen tun, war ohnmächtig. Er fragte sich, ob es für die Ktoor notwendig war, ihn wieder in die Hände zu bekommen, um an die gewünschten Informationen zu gelangen. Möglicherweise entnahmen sie ihm dann jenes Gerät wieder, das ihm implantiert worden war, um die gewonnenen Daten auszuwerten.
Eine andere Möglichkeit war, daß dieses in seinem Körper befindliche Gerät einem Sender glich, der Signale abstrahlte, die von irgendeiner Empfangsstation aufgezeichnet wurden.
Logan mochte an die Möglichkeit gar nicht denken, daß irgendwo ein krakenähnlicher Ktoor vor einem Kontrollgerät saß und die Unterhaltung verfolgte, die der Erdmensch mit diesen Abkömmlingen der Khmer Kultur führte.
Logan machte einen Schritt und spürte plötzlich einen stechenden Schmerz, der ihm das Bein hinauffuhr. Er blickte hinab. Seine Hose war hochgekrempelt worden. Er blickte dorthin, wo er von der Riesenspinne gebissen worden war. Ein Verband aus fleckigen Tüchern war um sein Fußgelenk gewickelt.
Darunter befanden sich Kräuter, die hier und da aus dem Verband herausguckten. Sie rochen streng,
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