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Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)

Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)

Titel: Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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gezielten Schlag außer Gefecht.
    Ächzend sank er zu Boden.
    Marquanteur arbeitete sich weiter in Richtung des großen Tores von Sarang Thom vor. Er hielt sich stets im Schatten der Mauern.
    Einmal begegnete er einer Patrouille von zwei bewaffneten Wächtern, beide ausgerüstet mit Maschinenpistolen amerikanischer Bauart. Die charakteristischen Teller- Magazine waren deutlich zu erkennen.
    Die beiden Männer waren in ein Gespräch vertieft. Besonders ernst schienen sie ihre Aufgabe nicht zu nehmen. Fast machte es den Eindruck, als ob sie nicht glaubten, einer der Gefangenen könnte ernsthaft an Flucht denken. Schließlich war da draußen nur der Dschungel. Ein Ort voll wimmelnden Lebens, in dem der Mensch nur dann eine Überlebenschance hatte, wenn er sich einigermaßen auskannte. Auf sich allein gestellt war das Überleben dort reine Glückssache.
    Marquanteur war dies bewußt.
    Aber er war trotz allem entschlossen zur Flucht.
    Jemand mußte etwas gegen die Loge M3 und ihre Handlanger unternehmen. Skrupellose Männer wie den sogenannten 'Colonel'.
    Am Tor befanden sich zwei Bewaffnete. Auch sie rauchten.
    Die Glimmstengel glühten in der Dunkelheit und machten es für Marquanteur leicht, jede ihrer Bewegungen genau auszumachen.
    Er hielt sich im Schatten zwischen den Steinhäusern von Sarang Thom. Die engen Gassen dieser uralten Khmer-Tempelstadt glichen einem Labyrinth. Vom Licht des hellen Mondes fiel kaum etwas dorthin.
    Marquanteur lauerte im Schatten.
    Er nahm eine Patrone aus der Munitionstasche des Revolvergurts, den er erbeutet hatte. Die Patrone warf er auf den gepflasterten Boden.
    Das Geräusch ließ einen der beiden Wächter aufhorchen.
    "Da war was!"
    "Quatsch!"
    "Doch!"
    "Red keinen Unsinn!"
    "Da vorne - zwischen den Häusern!"
    "Diese verdammten Götterfratzen, die einen hier überall angrinsen haben wohl dafür gesorgt, daß du schon Gespenster hörst!"
     
    "Nein, ich bin mir sicher!"
    "Es war wahrscheinlich nur eine der vielen Ratten, die sich in diesen feuchten Gemäuern verkrochen haben!"
    Einer der Wächter kam auf Marquanteur zu, konnte ihn aber im Schatten nicht sehen. Suchend ließ er den Blick schweifen.
    Mit beiden Händen hielt er einen Karabiner, wie er zur Zeit zur Standardausrüstung der US-Army gehörte.
    Sein Gesicht wirkte fahl im Mondlicht.
    Marquanteur wartete, bis der Mann in die Schattenzone trat.
    "Hey, was ist? Hast du was gefunden?" rief der andere Wächter, der am Tor geblieben war und von seinem Komplizen im Augenblick kaum mehr als einen undeutlichen Schatten zu sehen vermocht, der sich mit der Dunkelheit vermischte.
    "Nichts!" knurrte der Kerl in Marquanteurs Nähe.
    Er wollte sich gerade umdrehen, da schnellte Marquanteur aus seiner Nische heraus. Lautlos schaltete er den Wächter aus, betäubte ihn mit einem Kolbenschlag.
    Der Mann am Tor war inzwischen damit beschäftigt, sich eine neue Zigarette anzuzünden.
    Marquanteur trat auf ihn zu.
    Ruhig, gelassen und mit großer Selbstverständlichkeit, so als ob er zu den Männern des 'Colonels' gehörte, näherte sich Marquanteur dem Tor.
    Der Posten hatte Schwierigkeiten, in der mit Feuchtigkeit gesättigten Luft, seine Zigarette anzuzünden. "Ich habe dir doch gesagt, daß das nur 'ne Ratte war", meinte er Mann, als er es endlich geschafft hatte.
    Er erstarrte mitten in der Bewegung.
    Doch als er erkannte, wen er vor sich hatte, war es bereits zu spät.
    Marquanteur schlug ihn nieder.
    Dumpf fiel der Wächter zu Boden.
    Marquanteur drehte sich kurz um. Er vernahm aufgeregtes Stimmengewirr. Möglicherweise hatte jemand einen der Männer gefunden, die er niedergeschlagen hatte.
    Marquanteur warf das Gewehr weg, das er erbeutet hatte.
    Es behinderte ihn jetzt mehr, als daß es ihm etwas nützen konnte. Der Revolver am Gürtel reichte zur Selbstverteidigung vollkommen aus.
    Der ehemalige Fremdenlegionär setzte zu einem Spurt an, ließ das Rundbogentor von Sarang Thom hinter sich und erreichte den Damm, der über den künstlich angelegten See an Land führte.
    Ein paar Nebelschwaden hatten sich in der Nähe des Damms auf der Wasseroberfläche gebildet. Bis zum Morgen würden sie nahezu den gesamten See bedecken, der dann einen wahrhaft gespenstischen Anblick bot.
    Marquanteur rannte um sein Leben.
    Er wußte genau - solange er sich auf dem Damm befand war er für eventuelle Verfolger eine Zielscheibe.
    Erst wenn er das dichte Unterholz des nahen Dschungels erreicht hatte, würde es für die Männer des 'Colonels' sehr schwer

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