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Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)

Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)

Titel: Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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wissen nicht, in wie fern dies nur eine Ausgeburt von Legenden ist, die sich Unzufriedene erzählen, die den Menschen weiszumachen versuchen, es gäbe für sie eine Alternative zum Leben in Sarangkôr."
    "Gibt es die denn nicht?"
    Tongu sah Logan an, als hätte dieser irgendeinen Sakrileg begangen.
    Logan bemerkte die Veränderung an seinem Gegenüber sofort.
    Die Unterschiede zwischen unseren Kulturen sind eben beträchtlich, ging es ihm durch den Kopf. Da waren Mißverständnisse der einen oder anderen Art so gut wie vorprogrammiert. Logan beobachtete lächelnd eine der Marktfrauen. Die Frage, ob Frauen ihre Brüste durch Kleidung bedecken sollen oder nicht ist wahrscheinlich noch einer der Unterschiede, an die ich mich am schnellsten zu gewöhnen vermag! ging es Logan durch den Kopf.
    "Weder der Gottkönig noch der Hohe Rat haben irgendein Interesse an der Ausdehnung des Herrschaftsbereichs von Sarangkôr", erklärte Tongu.
    "Dann seid ihr wahrscheinlich das erste von Menschen geschaffene Reich, in dem dieser Gedanke vorherrschend ist", erwiderte Logan.
    "Du vergißt die Ktoor, Logan. Wir sind gezwungen, uns vor ihnen verborgen zu halten. Unsere Existenz ist eine Existenz in ihrem Schatten. Das müßte dir doch klar sein."
    "Nun, wenn man es so sieht..."
    "Uns sind kaum Machtmittel gegeben, die wir gegen die Ktoor einsetzen könnten. Wenn sie wollten, dann könnten sie uns jederzeit vom Boden dieses Planeten tilgen, das ist uns sehr wohl bewußt. Wir im hohen Rat haben oft über diese Frage diskutiert..."
    "Du bist ein Mitglied dieses hohen Rates?" hakte Logan nach.
    Tongu nickte.
    "Ja, das bin ich. Es ist ein Rat aus Wissenschaftlern und Fachleuten aller Art."
    "Hat dieser Rat eine Entscheidungsbefugnis - oder liegt alle Gewalt bei dem sogenannten Gottkönig?"
    Tongu sah Logan etwas überrascht an.
    "Du stellst sehr gezielte Fragen."
    "Ich möchte abschätzen können, in wessen Machtbereich ich mich letztlich befinde und von wessen Entscheidungen auch mein Schicksal in Zukunft abhängen wird."
    Tongu nickte leicht. "Das verstehe ich."
    "Nun?"
    "Du wirst sowohl dem hohen Rat als auch dem Gottkönig vorgeführt werden. Zu gegebener Zeit allerdings. Bis dahin habe ich den Auftrag beider Instanzen, mich um dich zu kümmern."
    "Ich verstehe."
    "Zu deiner ursprünglichen Frage ist folgendes zu sagen: Der hohe Rat und der Gottkönig sind von ihrer Entscheidungsgewalt gleichberechtigt. Eine Entscheidung der einen Instanz kann von der jeweils anderen durch ein Veto null und nichtig gemacht werden."
    "Ein interessantes Modell", gestand Logan zu.
    "Früher hatte der Gottkönig die alleinige Entscheidungsgewalt. So sagen es zumindest die alten Schriften. Aber es stellte sich heraus, daß es zu oft vorkam, daß der Gottkönig den von Göttern gegebenen Herrschaftsauftrag nicht ordnungsgemäß oder nur unvollkommen erfüllte und es des Korrektivs durch einen Rat bedurfte."
    "Der erste Schritt zur Demokratie", murmelte Logan.
    "Demokratie?"
    Logan hatte unbewußt das englische Wort democracy benutzt, für das es in der aus dem alten Khmer abgeleiteten Sprache der Sarangkôrer, deren Kenntnis ihm durch die Medizin- Technik der Ktoor buchstäblich eingepflanzt worden war, offenbar keine Entsprechung gab.
    "Herrschaft des Volkes", versuchte Logan den Begriff zu erklären.
    "Woher hast du diese unsinnigen Vorstellungen? Von den Ktoor? Ich kann es mir kaum vorstellen, denn nach allem, was ich über sie weiß, sind sie zwar vollkommen rücksichtslos und grausam, aber keineswegs dumm. Die Ktoor werden also wissen, daß es unmöglich ist, daß das Volk - mag es nun aus aus vielarmigen Ungeheuern oder aus - über sich selbst zu herrschen vermag."
    "Nun, auf der Erde - von der ihr ja auch stammt - haben sich inzwischen einige der mächtigsten Nationen für dieses Regierungssystem entschieden. Und es scheint ihnen nicht schlecht zu bekommen!"
    Tongu lächelte.
    "Die Erde ist für uns ein mythischer Ort geworden. Ein Ort, von dem nur noch Legenden erzählen. Es muß eine seltsame Welt geworden sein, seit unsere Vorfahren von dort verschleppt wurden."
     
    "Alles eine Frage des Standpunktes."
    "Gewiss. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß sämtliche Reiche auf der Erde die Ansicht teilen, daß Volk solle sich selbst regieren."
    Logan lächelte matt.
    "Da hast du allerdings recht! Manche sagen, um diese Frage stünde ein großer Krieg bevor."
    "Ein Krieg - Menschen gegen Menschen?"
    "Ja."
    Tongu hob die Augenbrauen.
    Sein Blick wurde

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