Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)
verkomplizieren Sie >la situation> erheblich."
"Entschuldige Sie!" brachte Clarissa heraus, nachdem Marquanteur die Hand von ihrem Mund genommen hatte. Sie schluckte. "Ich hoffe nicht, daß Sie ernsthaft eine Flucht erwägen, Monsieur Marquanteur!"
"Genau das tue ich, Mademoiselle!" bestätigte Marquanteur.
Clarissa schüttelte verständnislos den Kopf. "Sind Sie von allen guten Geistern verlassen? Der 'Colonel' und seine Leute werden Sie jagen - und töten!"
"Ich bin nicht besonders ängstlich veranlagt. So gut sollten Sie mich inzwischen kennen." Marquanteur atmete tief durch. "Wir dürfen diesen Verbrechern nicht dabei helfen, wie sie sich die Technik dieser außerirdischen Überwesen aneignen.
Wohin wird das führen? Diese Geheimloge M3 wird sich die Weltherrschaft früher oder später aneignen!"
"Oh, wenn ich auf mein Heimatland schaue, dann versucht das gerade jemand ganz anderes..."
"Clarissa! Verschließen Sie doch nicht die Augen vor der Realität!"
"Das tue ich auch nicht!"
"Alles, was sich derzeit auf unserem Planeten unter der Rubrik politische Probleme zeigt, ist ein laues Lüftchen gegenüber dem, was kommen wird, wenn M3 in den Besitz des Wissens der Fremden gelangt. Hitler, Mussolini, der japanische Generalstab - sie alle werden M3 aus der Hand fressen, sobald klar wird, daß sie die Kontrolle über dieses Wissen haben!"
"Noch ist es ja nicht so weit. Noch tappen wir ziemlich im Dunkeln, Monsieur Marquanteur."
"Alors, je m'apelle Pierre!"
"Pierre, ich möchte Sie bitten, keinen Fluchtversuch zu unternehmen."
"Mein Entschluß steht fest."
Clarissa verschränkte die Arme und wich seinem durchdringenden Blick aus. "Mein Vater wird auf jeden Fall hier bleiben. Die Aussicht, den Geheimnissen der Außerirdischen auf die Spur zu kommen ist einfach zu verlockend. Und ich kann ihn verstehen!"
"Glauben Sie, ich nicht? Mon dieu, zusammen mit Ray Logan bin ich auch jahrelang diesen unerklärbaren Phänomenen hinterher gejagt..."
"Dann muß Ihnen doch klar sein, was mein Vater jetzt fühlt."
"Er glaubt, kurz vor dem Ziel zu stehen!"
"Ja!"
"Aber zu welchem Preis, Clarissa?"
"Für Sie ist es sehr leicht, so darüber zu reden, Pierre."
"So?"
"Er ist mein Vater."
"C'est correct, mais á mon avis personelle, je croix que..."
"Es hat keinen Sinn, Pierre. So wie Ihr Entschluß feststeht, steht auch der meine fest. Ich werde auf jeden Fall bei meinem Vater bleiben, ganz gleich, was geschieht. Das bin ich ihm schuldig." Sie atmete tief durch. Ihr Lächeln wirkte gezwungen. "Ich hoffe, daß Sie Ihren Entschluß nicht irgendwann bereuen."
"Au revoir, Clarissa."
*
Es war weit nach Mitternacht. Ein Schatten schnellte aus der Dunkelheit hervor. Der Wächter hatte keine Chance.
Marquanteur setzte den Wächter mit einem gezielten Handkantenschlag außer Gefecht. Der Kerl sank zu Boden.
Marquanteur nahm ihm den Gürtel mit dem Revolverholster, der Patronentasche und der Machete ab. Außerdem das Gewehr. Der ehemalige Legionär blickte sich um.
Er presste sich gegen die steinernen Mauern des Gebäudes, in dem man ihnen ein Quartier zugewiesen hatte. Aufmerksam ließ er den Blick schweifen.
Als ehemaliger Fremdenlegionär hatte er gelernt, sich lautlos zu bewegen und auf eine Weise zu töten, die nicht gleich bemerkt wurde.
Er schlich weiter.
An der steinernen Brustwehr, die den inneren Bezirk von Sarang Thom umgab, hob sich der Schatten eines weiteren Wächters gegen das sich im nahen See spiegelnde Mondlicht ab.
Eine Zigarette glühte zwischen den Fingern des Wächters.
Sie sah aus wie in Glühwürmchen, wenn er sie zum Mund führte.
Dieser zweite Wächer hatte offenbar nichts davon bemerkt, daß Marquanteur bereits seinen Komplizen ausgeschaltet hatte.
Lautlos schlich Marquanteur vorwärts.
Vom nahen Dschungel her war ein Konzert bizarrer Geräusche zu hören. Ein unheimlicher Chor der Tierstimmen, die wie Geister klangen und es verständlich machten, daß sich in diesem Land die Götter fast ebenso rasch vermehrten wie die Menschen.
Der Mann mit der Zigarette schlug nach Moskitos, knurrte einen Fluch vor sich hin.
Irgend etwas schien seine Aufmerksamkeit erregt zu haben.
Der Wächter drehte sich in Richtung des Sees, in dem sich das Mondlicht im leicht gekräuselten Wasser spiegelte, wodurch dessen Helligkeit um ein Vielfaches gesteigert wurde.
Marquanteur nutzte die Gelegenheit.
Lautlos näherte er sich mit raschen, katzenhaften Schritten dem Wächter und setzte auch ihn mit einem
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