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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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    Nein , das konnte nicht sein. Er musste irgendwie gewusst haben, dass er sich dort aufhielt.
     
    Eine Weile herrschte beklommenes Schweigen, bis Benalir beschloss, seine Gedanken offen auszusprechen. Als er seinen Frageschwall beendet hatte, lächelte Holtog. „Woher ich ahnte, dass ich dich am Strand finden würde? Ganz einfach: Solof hat es mir gesagt.“
    Benalir konnte nicht glauben, was er da hörte; es schien so unwirklich. „D-du kennst Solof?“
    „Selbstverständlich. Sein Bruder, Grisard, ist in Alanur mein Lehrmeister gewesen, zumindest vorübergehend. Auch Solof war gelegentlich zu Gast und während dieser Zeit freundeten wir uns an.
    Er ist ein außerordentlicher Mann. Ganz gl eich, welchem Volk man angehört, er respektiert einen. Seiner Meinung nach ist es nicht die Herkunft, die einen Charakter formt, sondern das Betragen. Ich bewundere diese Grundeinstellung zutiefst, denn ich bin ähnlicher Ansicht, und es gibt heutzutage nicht mehr viele, die so denken. Du solltest ihm vertrauen, Benalir. Er ist ein ehrbarer Mensch und überdies ein sehr begabter Magier. Wir können uns glücklich schätzen, dass er auf der Seite des Guten steht.“
    „Du meinst , ich soll ihm von meinem Auftrag berichten? Aber Erlon sagte, dass -“
    „Ich kenne Erlon nur zu gut“, unterbrach Holtog. „Sein Ve rhalten ist typisch für das aller Elfen. Sie selbst halten sich für unfehlbar und vertrauen nahezu niemandem. Ich weiß nicht genau, wie weit du gehen musst, um der Prophezeiung gerecht zu werden, aber es wird ohne Zweifel eine Aufgabe sein, die dein Leben einfordern kann. Kandur verkündete, dass der Sohn eines Schmiedes drei heilige Artefakte zusammenbringen, Zorano stürzen, und Sarania den Frieden schenken werde. Dies alles ist dir bekannt, aber haben die Elfen dir auch von dem letzten Satz erzählt, den mein Bruder fast flüsternd hinterher geschoben hat?“
    Benalir schüttelte den Kopf und wartete beg ierig darauf, dass der Wulof ihn aufklärte. Was immer jetzt auch kommen mochte, schlimmer als das, was er schon wusste, konnte es nicht mehr werden.
    Holtog schürzte die Lippen, dann zischte er mit einem dra matischen Unterton: „Lu éperu mûrte ûltumo! Dieser Ausdruck leitet sich aus dem Milunischen ab. In unsere Allgemeinsprache übersetzt heißt es: ´Die Hoffnung stirbt am Schluss`.“ Er blickte Benalir durchdringend an und als dieser den Blick verständnislos erwiderte, sagte Holtog: „Ich hoffe, du bist dir darüber im Klaren, was jene vier Worte für eine Aussagekraft besitzen.“
    Benalir zog die Augenbrauen hoch. „Ich vermute, es heißt einfach, dass man die Zuversicht auf ein freies und gewaltloses Sarania nicht aufgeben soll; ganz gleich, wie aussichtslos die Situation erscheint.“
    Holtogs Miene wirkte verbittert und traurig zugleich. Er atmete einige Male tief ein und aus, so als ob er nicht wüsste, ob er das, was er zu sagen gedachte, wirklich aussprechen sollte. „Du … hast den wahren Sinn dieser Worte nicht verstanden, fürchte ich. ´Am Schluss` - damit ist der Zeitpunkt gemeint, wenn der Herr der Schatten gestürzt und das Reich Sarania von der Finsternis befreit ist. Und die Hoffnung bezeichnet denjenigen, der eben jenen Schluss herbeiführen soll. Von dir ist die Rede, Benalir! Wenn es dir also gelingt, deine Mission gewissenhaft zu vollenden, dann wird dich selbst das nicht vor deinem Schicksal bewahren. Am Ende ereilt dich unweigerlich der Tod!“
     
     
     

34
    Resignation und Hoffnung
     
     
    Alles schien stillzustehen. Die Flammen der Kerzen, die den Raum erhellten, machten den Eindruck, als wären sie erstarrt. Jegliche Wärme hatte sich verflüchtigt, zumindest kam es Benalir so vor. Eine beängstigende Kälte breitete sich in seinem Innern aus. Warum hat mir Erlon nie davon erzählt? Fürchtete er, ich würde mich nicht auf diese Mission einlassen, wenn ich das gewusst hätte? Wahrscheinlich wäre es auch so gekommen. Ich sterbe… egal, ob ich meinen Auftrag zu Ende bringe oder nicht. Wieso? Wieso, Haka, muss ich so etwas erdulden? Ich bin doch nur ein Schmied. Was habe ich dir getan, mein Schutzgott, dass du mich hasst? Wie soll es jetzt weitergehen?
    Sein Kopf sackte resigniert nach vorn. Er war nicht imstande, einen klaren Gedanken zu fassen, und in diesem Moment wünschte er sich nichts sehnlicher, als tatsächlich zu sterben. Dann wäre alles vorbei. Keine Qualen mehr, und keine Sorgen, die seine Seele zerrissen. Und vor allem keine Fragen mehr nach

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