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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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gewöhnlich schleiche ich mich des Nachts an kleinere Lagerstätten des Feindes heran, wo zumeist Loroks und schmierige Söldner hausen. Ich bemühe mich redlich, so viele wie nur irgend möglich von ihnen auszuschalten, ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Euch mag es feige und hinterhältig erscheinen, aber ich habe mit meinen eigenen Augen mitansehen müssen, wie der Großteil meiner Verwandten und Freunde von den Kreaturen dieses Bastards niedergemetzelt wurde, und nun übe ich Vergeltung auf meine Art und Weise.“
    Sacer ak verstand Thoralfs Rachedurst sehr gut.
    Das Leben in Sarania war aufgrund des Eroberungswahns Zoranos in den meisten Regionen ein reiner Kampf ums Überleben geworden. Menschenleben zählten für den Hexenmeister nicht, wenn es darum ging, sein Herrschaftsgebiet auszuweiten.
    Während Sacerak und Gifur in der zerschlissenen Kleidung der Söldner nach ihren Sachen suchten, klärte Thoralf sie darüber auf, wo sie gelandet waren. „Sie haben euch an den nordöstlichen Rand von Belfang gebracht. Von hier aus sind es kaum zehn Meilen bis zur Grenze nach Milifirien. Wenn ihr wollt, werde ich euch zurück auf den Pass geleiten, der nach Alanur führt.“
    Sie blickten ihn verwundert an. „Du kennst den Weg?“, erkundigte sich Gifur und rieb an seinem Kinn, bevor er seine Finger sanft über die Axt gleiten ließ, die er soeben aus einem Bündel gezerrt hatte. Er schien wirklich an ihr zu hängen.
    „Natürlich, ich habe herausgefunden, dass man sich durch das Berginnere sehr schnell und meist auch sicher bewegen kann – vorausgesetzt, man kennt sich aus. Ich möchte nicht prahlen, aber die Stollen sind mir wahrscheinlich genauso gut bekannt wie diesen beiden zwielichtigen Gestalten.“
    Eine Woge der Erl eichterung durchströmte Sacerak. Thoralfs Worte wirkten wie eine Erlösung. Inzwischen hatte er seinen magischen Stab wiedergefunden. „Wir freuen uns über das Angebot, Thoralf, denn ohne einen kundigen Führer sähe ich schwarz für uns.“ Er deutete eine Verbeugung an.
    „Dann lasst uns keine Zeit verlieren, denn sie ist k napp bemessen und die Tage werden gefährlicher.“
     
    Unter Thoralfs Führung fanden sie sich nach nicht allzu langer Zeit wieder auf dem Gebirgspfad wieder, den sie unfreiwillig verlassen hatten.
    „Ich schätze, von hier aus benötigt ihr nicht mehr als eine Stunde bis nach Alanur. Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft.“ Er wandte sich um. Sacerak hielt ihn fest. „Warte, Thoralf, hör mir noch einen Moment zu.“
    Thoralf schaute verdutzt und Sacerak fuhr rasch fort: „Glaub mir, es wird sich eine Gelegenheit bieten, Zoranos Heer niederzuwerfen und den Despoten zu zerschmettern. Vertrau mir.“ Er atmete tief durch. „Ich bin selbst ein Magier und arbeite schon seit langem Pläne aus, um Sarania von ihm und seinem Joch zu befreien. Wenn der Tag anbricht, da eine Armee der freien Länder gegen Zoranos Streitmacht ins Feld zieht, möchte ich, dass wir zusammen Seite an Seite für die Freiheit und den Frieden kämpfen, Thoralf. Nimm das hier an dich, und du wirst erfahren, wann es soweit ist.“
    Er zog e inen fein geschliffenen, schimmernden Stein aus der Manteltasche, der an ein kleines Insekt erinnerte, und reichte ihn Thoralf. Ein verhaltenes Lächeln zog sich über das Gesicht des Magiers, als ihm Milufs Gabe, die er wie selbstverständlich an seinem linken Ringfinger trug, in den Sinn kam.
    „Wenn dieser Stein zu leuchten beginnt, suche die Akademie in Alanur auf; dann ist die Zeit gekommen, den dunklen Lord herauszufordern.“
    Thoralf wirkte sichtlich verwirrt, nickte danach aber entschieden. „Ich werde da sein. Lebt wohl, Freunde!“
     

14
    Endlich die Wahrheit
     
     
    Benalir blieb kaum Zeit, sich von Alana zu verabschieden, da Giano ihn unaufhörlich drängte, so schnell wie möglich mit ihm zu kommen. Er führte den Schmiedsohn zu einer Hütte mit schmuckem Laubdach. Davor wartete Erlon und schaute ernst drein. Als er sie erblickte, hellte sich seine Miene auf. „Da seid ihr ja endlich.“
    Der Elf bat sie, einzutreten. Sie folgten der Aufforderung und wechselten einen interessierten Blick. Benalir stellte fest, dass Erlon weitaus bescheidener als sein Bruder eingerichtet war.
    Er führte si e in ein Zimmer, in dem ein Kaminfeuer prasselte, und wies ihnen jeweils einen kunstvoll gearbeiteten Stuhl zu. Sie setzten sich und verharrten in angespanntem Schweigen.
    „Am besten fange ich ohne Umschweife an“, begann Erlon und seine

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