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Sarg-Legenden

Sarg-Legenden

Titel: Sarg-Legenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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alles vorbei. Da hat sich der gute Harry verabschiedet.« Er warf die Zigarettenkippe weg, die einen glühenden Bogen in der Luft beschrieb. »Da kommst du nicht mit, wie?«
    »So habe ich mir das nicht vorgestellt.«
    »Kann ich mir denken. Aber ich bin ja nicht von gestern. Als alter Profi habe ich natürlich sofort an meinen Job gedacht, wenn du verstehst, Bill.«
    »Noch nicht.«
    Harry Doyle grinste so breit, daß sein Gesicht zahlreiche Falten bekam. »Ich habe sie gefilmt.« Plötzlich lachte er den Reporter scharf an. »Ja, Bill, ich war so gut. Ich habe voll auf sie gehalten und kann die Fotos abrufen.«
    »Super.«
    Doyle reckte Bill sein Kinn entgegen. »Dann schauen wir uns die Bilder mal gemeinsam an.« Er nahm die Kamera und klappte den kleinen Monitor an der Seite aus, der zugleich als Sichtfenster für die gespeicherten Aufnahmen diente.
    »Ich frage mich nur, ob sich Geister filmen lassen.«
    »Das werden wir gleich haben, alter Junge. Es ist schwer, aber man erlebt ja immer wieder Überraschungen. Bisher habe ich immer Glück gehabt.«
    Auch die Batterie des Apparats war stark genug. Der Fotograf fummelte noch ein wenig herum, dann hatte er es geschafft und rief das erste Bild ab.
    Beide schauten hin, und beide vergaßen ihre schaurige Umwelt. Was auf dem kleinen Bildschirm zu sehen war, das brachte leider nichts. Es gab keinen Beweis, und Doyle konnte die Flüche nicht mehr unterdrücken.
    Bill war weniger enttäuscht. Er hatte sich schon so etwas Ähnliches gedacht.
    »Das ist kein Beweis«, flüsterte der Fotograf und deutete auf den Monitor an der Seite. »Du siehst nur so etwas wie einen Blitz, ein Strahlen. Wie bei einer Überbelichtung. Scheiße, damit komme ich nirgendwo durch. Dann wird es auch mit den Stimmen schwer. Wer nimmt uns das denn noch ab, daß es Geisterstimmen sind.«
    »Wohl kaum jemand.«
    Harry Doyle starrte Bill an. »Verdammt noch mal, du mußt mir glauben, daß ich sie gesehen habe. Das sind sie hier auf den Fotos. Sonst hätten sie anders ausgesehen. Ich weiß das und du auch.«
    »Wie auch immer, wir müssen uns die Beweise anders holen.«
    »Mach einen Vorschlag.«
    »Was hast du denn gesehen?«
    »Wenig genug.«
    »Komm, das ist keine Antwort.«
    Harry stand auf. Er tat sich schwer damit, weil ihn schwindelte. Er hielt sich am Grabstein fest, schaute über den Totenacker hinweg und deutete dann auf eine bestimmte Stelle am Boden. »Da habe ich sie gesehen, und da sind sie auch aus der Erde gekommen. Da bröckelte nichts auf, da gab es keine Löcher.« Er lachte freudlos. »Die stiegen einfach wie Geister hervor.«
    »Wo gingen sie hin? Oder bewegten sich hin? Hast du das sehen können?«
    Zunächst schaute Doyle sich um. Dann räusperte er sich und rieb über sein Kinn. »Ich habe ja nicht viel gesehen, denn es ging dann alles sehr schnell.«
    »Wohin bewegten sie sich?«
    »Scheiße, reg mich nicht auf.« Doyle hob seinen Arm. Er deutete zum Herrenhaus hin, in dem einmal die Kilrains gelebt haben. »Dort sind sie hingegangen.«
    »Da bist du dir sicher?«
    »Klar, wohin auch sonst? Es ist ihre Heimat. Da haben sie mal gewohnt, als sie noch lebten.«
    Bill nickte. »Richtig. Und jetzt sind sie tot. Aber sie wollen noch immer hin. Sie haben ihre Heimat nicht vergessen. Und wenn sie das Haus als Geister bewohnen.«
    Harry sah aus, als wollte er sich die Haare einzeln ausreißen. Er ließ es dann lieber bleiben. »Wenn ich dich richtig verstanden habe, müssen wir dorthin, um sie zu treffen.«
    »Du hast gut aufgepaßt, Harry.«
    »Da war ich noch nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Tja, ich habe es noch nicht gepackt.«
    »Dann machen wir es zusammen. Eine Frage noch. Wie viele Gestalten hast du gesehen?«
    »Zwei.«
    Bill warf einen Blick über die Grabsteine. »Dann liegen die anderen noch unter der Erde.«
    Doyle erschrak. »Glaubst du, daß sie auch ihre Gräber verlassen könnten?«
    »Rechnen müssen wir mit allem. Da unten können Kräfte lauern, die in der Lage sind, diesen alten Friedhof umzuwühlen. Dann haben wir wirklich den Horror.«
    »Denkst du wieder an deine Zombies?«
    »So ähnlich.«
    Harry winkte ab.
    »Ohne mich. Daran will ich nicht denken. Ich will eigentlich nur meine Ruhe haben.«
    »Dann geh zurück nach Trimball.«
    »Und du?«
    Bill wies auf das Haus.
    Doyle schloß für einen Moment die Augen. Danach fing er wieder an zu fluchen. »Hätte ich mich doch nicht darauf eingelassen, verdammt. Ich muß auch immer in die Scheiße springen.«
    »Wie

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