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Sarg niemals nie

Sarg niemals nie

Titel: Sarg niemals nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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ich sprangen zum Sarg und drückten den Deckel fest zu, John wandte sich zur Tür und schnappte sich sofort Mister Gaddies Hand, als dieser eilig hereinkam.
    »Wie schön, Sie zu sehen, Mister Gaddie!«, rief John und schüttelte dem Bankier lebhaft die Hand. »Wir freuen uns, wieder hier zu sein, auch wenn wir den Tod eines so lieben Freunds betrauern müssen.«
    »Ein Freund?«, erwiderte Mister Gaddie unwirsch. Mit ungeduldig blitzenden Augen sah er sich in dem Raum um. »Verstorben? Was wollen alle diese Leute hier? Percival – erklär mir, was da los ist!«
    »Ja, Sir. Äh … Sir …«, murmelte Percy verzweifelt. »Diese … ähm … sind vom … äh … verstehen Sie …«
    »Wir kommen vom Bestattungsunternehmen«, unterbrach ihn John, der dem Bankier immer noch die Hand schüttelte. »Ich bin John Keats, und das sind meine Kollegen Rupert von Hildebrandt und Mary Jane Persimmon.«
    Mary und ich winkten zum Gruß und hielten die jeweils andere Hand fest auf den Sargdeckel gepresst.
    »Ihren Neffen kennen Sie ja schon.« John deutete auf Percy.
    »Bitte, Sir«, sagte ich, »wir sind im Auftrag des Bestattungsunternehmens gekommen, um …«
    »Ja, ja doch«, unterbrach Mister Gaddie mich ungeduldig. »Ich weiß, woher Sie kommen. Deshalb bin ich ja hier, oder nicht?« Er beäugte Mary, die im Gegensatz zu uns noch keine Gelegenheit gehabt hatte, sich zu waschen und umzuziehen. »Warum ist die Frau mit Erde verschmutzt?«
    »Die … äh … Sir … äh.« Percy half uns nicht weiter.
    »Erde?« Mary spielte die Unschuldige. »Welche Erde?«
    »Sie kommt eigentlich nicht vom Bestattungsunternehmen, sondern vom Friedhof«, warf John ein. »Sie ist eine Totengräberin.«
    »Was hat sie dann hier zu suchen?«, fragte Mister Gaddie. »Dies ist eine Bank, und zwar eine saubere.«
    »Oh, heutzutage sind viele Totengräber unterwegs«, sagte ich.
    »Was sollte mich das kümmern?« Mister Gaddie trat näher an den Sarg heran. »Lassen Sie mich den Toten sehen, damit wir es hinter uns bringen. Percival, öffne den Sarg.«
    »Ja, Sir, ja … den … hahaha.« Percy kicherte so hysterisch, dass ich mir schon Sorgen machte, er könne ohnmächtig werden.
    »Was ist denn los, Junge?« Mister Gaddie wandte sich zu Percy um und kehrte damit dem Sarg den Rücken. »Ist etwas nicht in Ordnung? Soll ich deinem Vater berichten,dass du mit deiner Arbeit nicht zurechtkommst? Was mag dir dann wohl blühen?«
    »Ich … Sir, ja … nein«, stammelte Percy.
    Während Mister Gaddie abgelenkt war, ergriff ich die Gelegenheit, einen Blick unter den Sargdeckel zu werfen. Gustav rührte sich nicht. Ich nickte John zu, der Mister Gaddie eine Hand auf die Schulter legte.
    »Wollen wir uns dann den Toten ansehen?« John drehte den Bankier herum. Percy war unendlich erleichtert, dem scharfen Blick seines Onkels zu entkommen. »Ich bin sicher, dass Sie alles in bester Ordnung vorfinden, und der Leichnam ist natürlich tot.«
    »Natürlich ist er tot«, bestätigte Mister Gaddie. »Warum sonst sollte er im Sarg liegen? Aber warum reden Sie eigentlich von dem Leichnam? Der Mann hat schließlich einen Namen.«
    »Natürlich«, pflichtete John ihm bei. »Archibald Beard.«
    »Harry Beard«, warf ich rasch ein und lächelte Mister Gaddie an. »Harold Beard. Archibald Beard ist der Bestatter.«
    »Der aber nicht tot ist«, fügte John hinzu.
    »Natürlich ist er nicht tot«, sagte Mister Gaddie. »Warum sollte er tot sein?«
    »Dafür gibt es nicht den geringsten Grund.« Ich hob den Sargdeckel. Gustavs Augen standen offen.
    »Oje!«, keuchte Mary und knallte den Deckel sofort wieder zu. Mister Gaddie öffnete den Mund und wollte etwas sagen. »Oje, mein … Bein. Ich glaube, ich habe einen Krampf.« Sie stützte sich schwer auf den Sarg und hielt den Deckel fest geschlossen.
    »Dafür haben wir keine Zeit«, sagte Mister Gaddie gereizt. »Öffnen Sie den Sarg, damit wir Mister Beard sehen können.«
    »Hallo«, flüsterte eine dünne, heisere Stimme.
    »Wer war das?« Mister Gaddies Blicke schweiften durch den Raum.
    »Mary«, murmelte John. Sie legte sich eine Hand vor den Mund und hustete diskret. »Sie ist oft so heiser«, fuhr John fort. »Sie muss ja immer draußen in der Kälte arbeiten.«
    »Warum sagt sie Hallo, obwohl wir einander schon vorgestellt wurden?«, fragte Mister Gaddie.
    »Ich bin nur höflich«, entgegnete Mary.
    »Federico?«, flüsterte die heisere Stimme.
    »Sie ist auch eine Zigeunerin«, fügte John hinzu.
    »Federico«,

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