Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sascha - Das Ende der Unschuld

Sascha - Das Ende der Unschuld

Titel: Sascha - Das Ende der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Claus
Vom Netzwerk:
Blick fiel auf das Geld, aber er schwieg.
    „Und? Was sagst du? Das Zeug ist echt und es gehört ganz allein uns beiden.“
    „Wo hast du das her? Du bist zwar ein goldiger Knabe, aber dein Arsch ist bestimmt keine Million wert. Wie viel ist das denn? Sag endlich, wo du das her hast.“
    „Ich hab’s noch nicht gezählt. Ich wollte das mit dir zusammen machen.“
    Als Nächstes wurde Sascha die Geschichte zu dem Geld los. Als er geendet hatte, sah er Marc erwartungsvoll an. Als dieser schwieg, hakte er noch einmal nach:
    „Und? Was sagst du?“
    „Vor uns liegt also unser Todesurteil, ja? Mensch, Sascha, mit Drogenhändlern ist nicht zu spaßen. Meinst du vielleicht, die verzichten auf ihr Geld?“
    Sascha hatte sich das zwar auch schon gesagt, trotzdem war er aufgrund von Marcs Reaktion enttäuscht.
    „Stell dir doch mal vor, was wir uns alles kaufen können. Wir nehmen uns eine Wohnung, haben immer zu essen. Und das Beste –wir müssen nicht mehr anschaffen gehen. Marc, der Zaster holt uns aus dieser ganzen Scheiße raus. Wir können uns alles kaufen, was wir brauchen und noch mehr.“
    „Alles, was wir dann noch brauchen ist ein Eichensarg. Mensch, Sascha, ich erwarte eigentlich noch mehr vom Leben als eine besonders schöne Lilie zwischen meinen gefalteten Händen. Auch wenn die Zeit, die mir bleibt, begrenzt ist, will ich nicht ständig auf der Flucht vor der Mafia sein.“
    Natürlich hatte das Geld auch auf Marc eine magische Anziehungskraft. Seine Schmerzen vergessend hockte er sich neben die Anhäufung bedruckten Papiers und ließ die Bündel durch seine Finger gleiten.
    „Zugegeben, das ist ein geiles Gefühl. Aber wir müssen vernünftig sein, auch wenn es noch so schwer fällt.“
    Sascha jedoch hatte beschlossen, stur zu bleiben. Allen Gefahren zum Trotz wollte er auf den unerwarteten Reichtum nicht einfach wieder verzichten.
    „Was meinst du denn damit? Wir wissen doch nicht, wem das Geld gehört. Wir können es also nicht zurückgeben. Und die wissen nicht, wer es hat, die finden uns nie. Marc, wir können nach Spanien gehen oder irgendwo anders hin. Jetzt haben wir alle Möglichkeiten.“
    „Die haben wir eben nicht. Spanien ... und? Da finden sie uns auch. Irgendjemand wird irgendetwas mitkriegen und es irgendjemand anderem sagen und dann haben sie uns. Wir könnten das Geld in das Fach zurücklegen. Die kriegen aus dem Dealer, von dem du erzählt hast, sicher heraus, wo er den Sack deponiert hatte. Glaub mir, die haben ihre Möglichkeiten.“
    „Ich will das Geld aber behalten.“
    Sascha sprang auf. Dabei traf sein Ellbogen Marc in die Rippen und dieser klappte im nächsten Moment zusammen wie ein Klappmesser. In heller Aufregung versuchte Sascha gleichzeitig seinen Freund mit Wasser zur Besinnung zu bringen und das Geld wieder einzupacken. Er war sich dabei selbst im Weg, hatte aber schließlich doch beides erreicht.
    Er nahm sich zwei Hunderter aus dem Seesack, bevor er ihn verschloss, half Marc anschließend ins Zimmer zurück und überließ es dort seinem Freund, unfreiwillig die Wache über die wertvolle Tasche zu übernehmen. Er selbst machte sich auf den Weg, eine Notfallapotheke zu finden. Er nahm ein Taxi, aber es dauerte trotzdem fast eine Stunde, bis er zurück war. Marc war inzwischen in einen unruhigen Schlaf gefallen, was teilweise auf seine Verletzungen, nicht zuletzt aber auch auf sein teures Kopfkissen zurückzuführen war. Mittlerweile war es hell, die anderen Kids wachten auf, einige verließen das Zimmer sofort. Sie mussten das Geld für ihren nächsten Schuss zusammenbekommen und hatten nicht die Muße, auszuschlafen. Nur zwei blieben etwas länger, erkundigten sich aber nur kurz, was mit Marc passiert war. Es gehörte in der Szene nun einmal zu den Alltäglichkeiten, dass jemand verletzt wurde. Dann waren die beiden Jungs endlich allein. Wieder versuchte Sascha Marc zum Ausziehen seiner Sachen zu überreden. Erneut ohne Erfolg. Marc bestand darauf, seine Wunden auch weiter unter Stoff zu verstecken. So desinfizierte Sascha erst einmal die Blessuren, an die er herankam. Seine Freund versuchte alles, um sich währenddessen zusammenzunehmen, trotzdem konnte er nicht verhindern, vor Schmerz aufzustöhnen und schließlich erneut bewusstlos zu werden.
    Dies war der Moment, in dem Sascha sich dem Willen seines Freundes widersetzte und vorsichtig begann, ihn auszuziehen. Betroffen legte er immer mehr blaue Flecken und Striemen frei und wusste nun auch, warum Marc nicht

Weitere Kostenlose Bücher