Sascha - Das Ende der Unschuld
zwischen ihm und Trixi feststand.
Nach ungefähr einer Stunde klingelte das Handy, das auf der Theke lag und Max bekam die Order, Sascha zurück ins Haus zu bringen. Dort saß er wieder de Jong gegenüber.
„Und? Willst du mitmachen? Siebenhundert pro Drehtag wie besprochen, keinerlei Rechte am Film und von meiner Seite aus keinerlei Fristen. Vierhundert für meinen Probefick. Ich weiß, das müsste ich nicht, aber ich will, dass meine Leute ihren Wert haben. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man in dem Fall eher mit Zuverlässigkeit rechnen kann.“
Sascha nickte.
„Dann lass mal sehen, was ich einkaufe.“
Als Sascha nackt vor ihm stand, ging de Jong prüfend um ihn herum. Er fasste ihn nicht an, sondern begutachtete lediglich seinen Körper.
„Ich denke, du eignest dich gut für Lederklamotten. Es ist mal was anderes, so ein schlankes, hoch aufgeschossenes Bürschchen als Prinzipal zu sehen. Und du hast den richtigen Blick. Ich glaube, du hast eine Menge eingesteckt, das du gern weitergeben willst. Jetzt zeig mir deinen Schwanz.“
Sascha begriff nicht gleich, schließlich stand de Jong genau vor ihm und konnte alles recht gut erkennen. Dann jedoch verstand er und brachte das Körperteil der Pflicht eigenhändig in die Beschaffenheit, die der andere begutachten wollte.
„Okay, du kannst aufhören. Dein Schwanz gefällt mir. Wann willst du mir seine Leistungsfähigkeit beweisen?“
„Gleich? Ich brauch Kohle.“
„Gut, wir klären vorher aber noch alles ab. Hast du noch Fragen?“
„Wie lange wird denn so ein Film gedreht?“
„Für fertiges Filmmaterial von einer dreiviertel Stunde ungefähr drei Wochen mit Tagespausen.“
„Muss ich was unterschreiben?“
„Das ist nicht üblich, wir kommen unproblematisch zusammen und gehen auch wieder problemlos auseinander. Kommt drauf an, wie du dich anstellst. Außerdem denke ich, du bist noch etwas jung für Verträge, die letztendlich mich Kopf und Kragen kosten würden. Wie alt bist du?“
„Neunzehn.“
„Verarsch mich nicht. Du hast keinen Idioten vor dir.“
„Sechzehn.“
„Na also. Ich denke, wir können dann zum angenehmen Teil übergehen. Hier, das Handtuch. Wir gehen in die Sauna.“
✵
Als Sascha gegen Abend zu Marc zurückkam, ging es ihm so gut wie lange nicht mehr. Er hatte mit de Jong geschlafen und dafür 400 Mark kassiert. Der Produzent behandelte ihn jedoch trotzdem nicht wie einen Stricher, sondern brachte ihm eine differenzierte Achtung entgegen. Der Junge hatte erfahren, dass er sowohl die Sauna als auch den kleinen Pool, die beide nur hin und wieder zum Drehplatz wurden, wie die anderen Akteure in den Pausen nutzen konnte, so oft er wollte. Er war sicher, dass die kommende Zeit besser werden würde als das vergangene Jahr. Und er nahm sich vor, diesmal ein wenig besser auf das verdiente Geld aufzupassen. Er wusste, wenn es Marc noch schlechter gehen würde, konnte er ihn nicht mehr so oft allein lassen. Für diese Möglichkeit wollte er vorsorgen. Er schilderte seinem Freund die heutigen Erfahrungen in den positivsten Worten, die er finden konnte und endete:
„Schade dass du nicht mit da warst. Das Wasser im Pool war herrlich. Und die Sauna erst ... ich hab noch nie in so einem Ding gesessen und es ist verdammt heiß geworden, als Freddy ausgerechnet da Sex wollte. Ich nehme dich einfach mal mit. Das ist eine gute Abwechslung für dich.“
Sascha machte dieses Angebot ohne jeden Vorbehalt. Er rechnete dabei nicht mit Marcs Reaktion.
„Du willst mich dahin mitnehmen? Du glaubst doch nicht, dass die einen Zombie wie mich dabei haben wollen. Ich erinnere sie zu sehr an die Strafe Gottes für Geilheit.“
„Wann hörst du endlich auf, in deiner Krankheit eine Strafe zu sehen?“
„Wenn die Krankheit aufhört, mich zu bestrafen.“
„Ich glaube, das ist ein ganz lockerer Haufen da in Lindenthal. Ich nehme dich mit und fertig.“
„Und du meinst wirklich, die würden mich da im Wasser paddeln oder in der Sauna schwitzen lassen? Träum weiter, Prinzessin. Ich bin eine Bedrohung und man sieht es mir an. Keiner weiß so richtig Bescheid, womit man sich nun ansteckt und mit was nicht. Also, vergiss es, okay? Es reicht doch schon, dass es dir einmal etwas besser geht. Hoffentlich bleibt es so.“
✵
Sascha hatte auf der Straße genug gelernt, um sich ziemlich schnell einen festen Platz im Team zu sichern. Neben Max war er eigentlich der Einzige, der ständig eingesetzt wurde. Wie de Jong versprochen hatte,
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