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Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Titel: Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gesichtshälfte, die zur Kamera blickte, war verzerrt. Sein Atem stockte. Dieser Mann steckte in der Haut einer Schlange.
    „Boss, wo soll ich denn ne Lupe herkriegen?“ Dylan traute sich, sich suchend umzusehen, als ob auf dem Boden eine läge. Keine Unze Hirn barg der Kerl in seinem mächtigen Körper.
    „Ist mir egal woher, nur beschaffe sie mir.“
    „Darf ich mal, Boss?“ Dylan zeigte auf das Display des Rechners, der die Aufnahme zeigte, die James in der vor Aufregung zitternden Hand hielt. „Was willst du denn vergrößert sehen?“
    „Die Schulter.“ Atemlos sah er zu, wie Dylan das Bild heran zoomte, bis die Schulter des Mannes den gesamten Bildschirm ausfüllte.
    „Ist ganz einfach, Boss. Soll ich es dir zeigen?“ Das dämlich stolze Grinsen fiel aus seinem Gesicht, als James ihn zur Seite stieß. Schuppen. Tatsächlich. Waren die Bilder echt, hatte es Hendrik geschafft. Die Platten auf der Schulter waren im Vergleich zu den mächtigen Rückenplatten klein, die auf dem Arm noch kleiner. Ob sie auf seiner Brust abflachten, wie bei einem Reptil? Waren sie überlappend oder lagen sie nebeneinander? James kniff die Augen zusammen, er erkannte es immer noch nicht.
    Dylan räusperte sich, griff über James’ Arm hinweg und vergrößerte die Aufnahme noch einmal. Die Schuppen waren nebeneinander angeordnet, aber warum waren sie nur auf der linken Körperhälfte zu sehen? Hatte der Kerl sich die Dinger aufgeklebt? Das ergab keinen Sinn, und die Übergänge von Haut zu Hornpanzer sahen täuschend organisch aus, wie die Schuppen selbst auch. Kein Fake. Niemals. Hendrik hatte eine Chimäre gefunden, eine absolut seltene Laune der Natur. Dieser elende Glückspilz! Er musste nach Schottland. Heute noch. Die Aufnahmen stammten von letzter Nacht. Vielleicht trieb sich das Wesen noch in der Gegend um den See herum. Es schien zu ihm zu passen. Vielleicht hauste es sogar im Wasser, warum nicht? Hatte es Kiemen? Das Ohr war von Haaren überdeckt, jammerschade. Er musste es von Nahem sehen, musste ihm in die Augen blicken und es berühren, um an dieses Wunder glauben zu können. Erst dann würde er abdrücken und Mr. Packman ein zweites Mal bemühen.
    „Pack für einen kühlen Sommer im schottischen Hochland, Dylan, und bedenke, dass wir dort jagen werden. Frag diesen sibirischen Halsabschneider, ob er noch gewillt ist, mir die Bärenfallen zu verkaufen.“ Es war offensichtlich, dass sich das Wesen mühelos an Land bewegen konnte. Sie mussten für alle Eventualitäten gerüstet sein.
    „Was gibt es da für dich zu jagen?“ Dylan kratzte sich am Bauch, wie ein Orang-Utan. Erschreckend, dieses Schuppenwesen ähnelte einem Menschen viel eher als sein eigener Diener.
    „Großwild. Intelligent, vielleicht schnell, und es wird ins Wasser flüchten wollen, also denk an die Fangnetze.“ Das Jagdfieber begann in seinem Magen, schlängelte sich in den Rest seines Körpers, bis es lodernd in seinem Geist flammte. Das Schlimmste, was jetzt noch geschehen konnte, war, dass Hendrik die Beute lebend fangen wollte. Hendrik war ein Fanatiker, aber war er auch skrupellos genug, für seine Rehabilitation als Wissenschaftler ein Leben auszulöschen? Er durfte ihm nicht in die Quere kommen, aber er lag auch da oben im Norden auf der Lauer. An ihm vorbei würde er die Beute nicht zur Strecke bringen können. Doch warum hatte Hendrik ihn dann informiert? Wollte er nicht einen erfahrenen Jäger, der ihm half, das Wesen einzufangen? James würde ihn davon überzeugen müssen, dass es tot mehr wert war, als lebendig.
    „Mr. Davenport, Ihr Neffe wünscht Sie zu sprechen.“ Lizzy schlich mit gesenktem Haupt in die Bibliothek. „Ich habe ihm gesagt, dass Sie nicht gestört werden wollen, aber er sagte, es sei dringend.“
    Ausgerechnet jetzt! James raufte sich die Haare, die Anspannung vor der Jagd fraß ihn auf.
    „Er sagte, es ginge um Leben und Tod.“ Dieses Nachhaken veranlasste Lizzy, den Kopf noch tiefer zu senken.
    Leben und Tod, lächerlich! James strich über die Bilder. Das Wesen war eine Pracht, er würde seine Nachforschungen nur für Sekunden hinauszögern. Sicher wollte Tom Geld. Er würde es ihm in den gierigen kleinen Rachen stopfen und ihn zum Teufel jagen.
    Unten in der Empfangshalle stand er und starrte panisch auf das Krokodil. War seine Nase vorher schon weiß gewesen, jetzt wurde sie noch weißer. Dafür waren seine Augen rot, als ob er geweint hätte.
    „Kann ich dir etwas anbieten, Tom?“
    Der Junge

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