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Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Titel: Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich aufs Bett setzte, kam ihm Raven entgegen, umschlang ihn, wie ein Liebender. Als die Zähne durch seine Haut drangen und seine Schlagader aufschnitten, war der Schmerz nur eine Ahnung im Vergleich zu dem unbeschreiblichen Wohlgefühl, das Ravens sanftes Saugen in ihm auslöste. Er schloss die Augen und lehnte sich in Ravens Armen zurück, während das Gift langsam von seinem Körper und seinem Geist Besitz ergriff. Die ersten Visionen kamen, noch während er Ravens Lippen fühlte. Sollte sein Bruder nehmen, was er wollte. Wenn er nicht mehr erwachen würde, wäre es kein Drama.
    Die Zeit blieb stehen. Träume. Sanfte Zärtlichkeit. Wie leicht er plötzlich war. Vielleicht konnte er fliegen. Endlich löste er sich auf, es war so gut, nicht mehr da zu sein.
    „Samuel!“
    Jemand rüttelte ihn.
    „Kipp mir nicht weg! Bei niemandem reiße ich mich so zusammen wie bei dir.“
    Seine Augen wollten nicht aufgehen. Sein Mund war trocken und er fand nicht zurück in die Realität.
    „Samuel, tu mir das nicht an. Ich liebe dich, ich will nicht schuld an deinem Tod sein.“
    Wie ängstlich Raven klang und wie fest er Samuels kalte Brust massierte. Aber seine Sorge war unnötig. Sein Herz schlug noch, langsam, flach, aber es lebte, ebenso wie er selbst.
    „Hör mir zu, Samuel. Was ich dir jetzt erzähle, wird deine Lebensgeister wecken.“ Während er sprach, rieb er weiter über Samuels Brust. „Ich habe heute einen Freund von Ian getroffen, einen wahren Sonnenschein. Er hat unseren kleinen Bruder gemalt, als hätte er ihm direkt in die Seele gesehen. Du musst aufwachen und ihn kennenlernen. Etwas sagt mir, dass er für dich bestimmt ist.“
    Was redete Raven da? Nichts war für ihn bestimmt, nur das Gift, das durch seine Adern floss und ihn in einer süßen Trägheit gefangen hielt.
    „Samuel! Mach die Augen auf!“
    Eine Hand klatschte in sein Gesicht, dann rüttelte ihn Raven und zerrte ihn hoch zum Sitzen. Samuel versuchte die Augen zu öffnen, es ging nicht.
    Raven fluchte. „Ich werde es nie wieder tun, Bruder. Ich schwör es dir. Es ist zu gefährlich.“
    „Aber es ist schön.“ Die Worte kamen zu ihm und schwebten wieder davon. Als er Neue brauchte, fand er sie nicht.
    „Ja, schön ist es.“ Raven küsste über seinen Hals und leckte den letzten Blutstropfen aus den winzigen Wunden. „Aber es ist nicht wert, dafür zu sterben.“
    Samuel legte den Kopf in den Nacken und gab sich Ravens Liebkosungen hin. Sein Bruder hatte zu viel Sinnlichkeit in ihm geweckt. So war es jedes Mal, wenn er ihn von sich trinken ließ, und Raven wusste das. Als seine Hände ihm wieder gehorchten, zog er beide Shirts hoch. Raven lächelte, zog seins aus und legte sich mit seinem warmen Oberkörper auf ihn.
    „Du bist leicht zu haben, Bruder.“ Zärtlich strich er ihm die Haare aus dem Gesicht und küsste seine Stirn.
    „Dann schlaf mit mir.“
    Sofort hörte Raven auf, ihn zu küssen. „Was sagst du da?“
    „Nur heute. Mach eine Ausnahme.“ Raven kannte ihn, fürchtete ihn nicht, wem sonst sollte er sich hingeben können?
    Das heisere Lachen seines Bruders war zu liebevoll, um kränkend zu sein. „Du weißt nicht, was du sagst.“ Trotzdem strich er sanft über Samuels Brustschuppen. „Der Junge ist ein Kunststudent und seine Haare glänzen hell wie der Ärger in seinem Blick, als ich ihn beim Zeichnen gestört habe.“
    „Ich will nicht anderen Typen meine Schuppen erklären müssen. Ich will neben dir liegen bleiben, mich von dir austrinken lassen und alles vergessen dürfen.“
    „Nur, weil du zu feige bist, einem anderen dein Herz und deinen Körper zu schenken.“
    „Du hast eben erlebt, was dann geschieht.“
    „Das wird dir bei diesem Jungen nicht passieren. Er interessiert sich für den Kern eines Menschen, nicht für die Hülle.“ Mit dem Finger zog er einen Strich über das sensible Gewebe, das Haut und Schuppen voneinander trennte. Die Stellen, die verschorft waren, ließ er aus. „David hat’s übertrieben, hm?“ Er verkrampfte die Kiefermuskeln, und Samuel berührte Ravens Wangen, bis der harte Zug um seinen Mund verschwunden war. An David wollte er jetzt nicht denken, und Raven sollte es auch nicht tun.
    „Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass der Junge auch von deiner Hülle begeistert sein wird. Nur hoffentlich auf eine sanftere Weise.“ Raven lächelte, beugte sich zu ihm hinab und küsste die frischen Narben.
    „Begeister’ du mich und mach das noch mal.“ Samuel legte sich zurück

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