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Sassinak

Sassinak

Titel: Sassinak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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unterbrechen.
    »Es war nicht weiter schlimm«, sagte sie. »Dürfen Sie schon wieder arbeiten?«
    Er wurde rot. »Ich sollte es langsam angehen lassen, aber Sie kennen das Problem.«
    »Ja, bei Niedergravitation schlägt ihr Kalziumspiegel zu schnell um. Ich könnte den Technischen Dienst bitten, in Ihrem Quartier Hochgravitations …«
    Er hob die Augenbrauen; Sassinak rechnete sich einen Treffer dafür an, daß sie ein zweites Mal durch seine Maske gedrungen war. »Würden Sie das tun? Es erfordert Energie, und wir sind im Tarnmodus.«
    »Das wäre mir lieber, als wenn Ihnen eine Arterie platzt, wenn Sie hier draußen arbeiten, bevor Sie ganz erholt sind. Ich weiß, Sie sind zäh, Major, aber eine Vergiftung kommt Ihrer Art von Kraft nicht zugute.«
    »Man sagte, ich könnte das Tretwerk benutzen, aber noch nicht wieder den Gewichtsharnisch.« Das war ein Zugeständnis; das Tretwerk gehörte nicht einmal zum Inventar der Trainingshalle. Currald warf ihr den menschlichsten Blick zu, den sie je an ihm gesehen hatte, und grinste schließlich. »Ich nehme an, Sie werden mich selbst dann nicht für einen Schwächling halten, wenn ich wie einer aussehe.«
    »Ein Schwächling hätte eine derartige Vergiftung nicht überlebt, und Schwächlinge werden nicht zu Majors der Marines ernannt.« Sie sprach diese Sätze sehr schroff auf, schnauzte fast, und war froh, den respektvollen Glanz in seinen Augen zu sehen. »Also -wenn Sie und der Medizinische Dienst der Ansicht sind, daß eine Umgebung mit hoher Gravitation Ihnen helfen könnte, vollständig zu genesen, dann teilen Sie es mir mit. Wir haben nicht genug Energie, um mehr als Ihr eigenes Quartier entsprechend zu versorgen, ohne Enttarnung zu befürchten, aber wenigstens das können wir tun. Ich habe keine Ahnung, ob das ausreicht, um überhaupt etwas zu nützen. In der Zwischenzeit würde ich es sehr begrüßen, wenn Sie dem Rat der Ärzte folgen – Sie wollen ja auch nicht, daß die Ihnen in die Führung Ihrer Einheiten reinreden, und sie wissen etwas mehr über Gifte als wir beide.«
    »Ja, Captain«, sagte er. Diesmal ohne Vorbehalte, weder defensiv noch schuldbewußt.
    »Ich erwarte Sie um 1500 zur Stabskonferenz«, fuhr Sassinak fort. »So, jetzt habe ich noch fünfzehn Minuten, um von Gelorys Fähigkeiten zu profitieren.«
    »Darf ich zuschauen?«
    »Wenn sie sehen wollen, wie Ihr Captain ein dutzendmal auf den Boden knallt, gerne.« Sie nickte Gelory zu, die sofort angriff, sich so schnell bewegte, daß Sassinak argwöhnte, sie müßte einen Gestaltwechsel vollzogen haben. Etwas, das sich im ersten Moment fast knochenlos anfühlte, versteifte sich zu einem Bein, über das sie gelegt wurde – aber sie rollte sich noch in der Luft zusammen, schaffte es, ein Handgelenk zu packen und riß wiederum Gelory zu Boden. Aber das war der einzige Gestaltwechsel, den Gelory ihr bis zum Ende der Trainingsstunde zumutete. Von da an maßen sie ihre Kräfte als Ebenbürtige, und Sass landete nur noch einmal auf dem Boden. Sie konnte vor Currald nicht fragen, hegte aber den Verdacht, die Weberin wollte, daß sie vor dem Schwerweltler einen guten Eindruck machte.
    Die Stabssitzung an diesem Tag versammelte fast dieselbe Gruppe in ihrem Büro wie an dem Tag des Giftanschlags. Sassinak stellte amüsiert fest, daß sich plötzlich niemand mehr an die Kaffeekannen wagte -obwohl die Kaffeesüchtigen bis zu Curralds Rückkehr ihr normales Pensum getrunken hatten.
    »Ich bin mir ziemlich sicher, daß dieser Kaffee unbedenklich ist«, sagte sie und beobachtete ihre Gesichter, als ihnen ihr eigenes unbewußtes Verhalten auffiel. Als sich alle gesetzt und die ersten zaghaften Schlucke getrunken hatten, brachte sie Currald auf den neusten Stand, beschrieb die Reparaturen, die wenigen Veränderungen, die für die Marines auf dem Truppendeck notwendig geworden waren, und die direkte Jagd nach dem Giftmischer. Die leitende Medizinische Offizierin hatte ihm bereits gesagt, daß das Gift von Diplo stammte, das wußte sie, und sie faßte zusammen, was sie seitdem herausbekommen hatte.
    »Es liegt auf der Hand, daß jeder Saboteur, wie wir bereits diskutiert haben, ein Interesse daran hätte, zwischen den Parteien Streit zu schüren. Mein erster Gedanke war, daß ein Schwerweltlergift auf jemanden hindeutete, der die Schwerweltler in Bedrängnis bringen wollte und wußte, daß ich in dem Ruf stehe, den Schwerweltlern zu vertrauen. Aber wir mußten auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, daß

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