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Sassinak

Sassinak

Titel: Sassinak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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dann: »Kann nicht allzu groß gewesen sein – eins ihrer schwer bewaffneten Patrouillenschiffe; eins der neueren. Sie sind angeblich nahezu unsichtbar für alle Instrumente, bis sie angreifen, und fast so schwer bewaffnet wie ein Kreuzer.« Eine weitere Pause, dann: »Ja; bestätigen Verluste der Flotte; einige in Evakuierungskapseln und einige in Schiffskleidung, Uniformen.« Das war das Schlimmste gewesen: sich selbst davon zu überzeugen, daß sie ihre Toten opfern mußte, ohne ihnen die gebührende Ehre zu erweisen, ihre sterblichen Überreste ebenso wie ihr Leben dem Feind hinzugeben, damit die vorgebliche Vernichtung möglichst überzeugend ausfiel.
    Als das Begleitschiff aus der Detektorreichweite verschwand, entspannte sich Sassinak. Bis hierher hatten sie es geschafft. Die Sklavenhändler wußten nicht, daß sie noch lebten. Huron und seine bedauernswerte Fracht waren in sicherer Entfernung. Eine beträchtliche Anzahl der Sklavenhändler war tot – und sie bedauerte den Tod keines einzigen.
    Aber in der langen Nachtwache, die folgte, wenn sie an die Flottenangehörigen dachte, die von einem feindlichen Roboterarm gepackt wurden, um als Verluste ›bestätigt‹ zu werden, bedauerte sie es ungemein, daß Huron mit dem Frachter davongeflogen war und sie niemanden hatte, der sie trösten konnte.

zw ölftes kapitel

     
    Die Reparaturen dauerten wie üblich länger als erwartet. Sassinak kümmerte das nicht weiter; im Moment hatten sie mehr als genug Zeit. Ihrer Erfahrung nach waren Techniker nie damit zufrieden, einfach nur ein defektes Teil auszutauschen; sie wollten es immer von Grund auf neu entwerfen. Deshalb setzte die Montage von Ersatzdüsen die Neumontage der Düsensockel voraus und ihre Angleichung, all das, um die Düsentrauben auf der Backbordseite mit den anderen backbordseitigen Reparaturen in Einklang zu bringen. Hollister wies auf Masse- und Beschleunigungsschwerpunkte hin, füllte ihren Bildschirm mit mathematischen Formeln, die sie normalerweise interessant gefunden hätte, aber im Moment war es ein Wirrwarr von Symbolen, die keinen Sinn ergaben. So wie auch das viel größere Problem der Sabotage am Schiff. Wenn nicht jemand ihre Deckung preisgegeben hätte, wären sie vielleicht ohne dieses große, klaffende Loch in der Seite ihres Schiffs oder ohne ausgefallene Düsen davongekommen. Oder ohne Tote. Es war bei weitem nicht das erste Mal gewesen, daß sie an einem Kampf teilgenommen und Menschen hatte sterben sehen, aber Abe hatte recht gehabt, vor all den Jahren: es war etwas anderes, wenn ihr eigener Befehl sie in den Tod geschickt hatte, nicht ein Befehl, der irgendwo von oben kam.
    Schließlich wurden die Techniker und ihre Arbeitsmannschaften doch fertig, und als in den beschädigten Sektoren wieder Druck aufgebaut wurde und die kleinen Lecks pfiffen, bis man sie geflickt hatte, konnte Sassinak sich davon überzeugen, daß das Schiff selbst in guter Verfassung war. Es benötigte ein wenig Zeit in den Wartungsdocks, aber es war einsatzfähig. Als sich der Druck stabilisierte, kehrten die Einheiten der Marines in ihre Quartiere zurück, sehr zur Erleichterung der Flottenmannschaft, die sich jeweils zu zweit die Kojen hatte teilen müssen, was ihr natürlich nicht gefiel. Es hatte sieben Tage gedauert, nicht drei oder vier oder fünf, aber jetzt war es geschafft, und Normalität kehrte wieder ein.
    Currald wurde aus der Krankenstation entlassen, gerade noch rechtzeitig, um seine Einheiten persönlich in ihren eigenen Bereich zurückzubringen. Sassinak hatte ihn täglich besucht, nachdem er wieder zu Bewußtsein gekommen war, aber er hatte sich zu schlecht gefühlt, um viel zu reden. Er hatte nahezu zehn Kilo an Gewicht verloren und sah hager aus.
    Sie hielt sich gerade in der Trainingshalle auf und übte mit Gelory den unbewaffneten Nahkampf, als Currald sie zum ersten Mal aufsuchte. Er riß die Augen auf, als er den glänzenden rosa Streifen über ihrer Schulter sah.
    »Wer hat das getan?«
    »Einer der Piraten hätte mich fast erwischt – einer von den fünf, die es bis aufs Hauptdeck geschafft haben.« Sie antwortete, ohne eine Pause zu machen, wich einem von Gelory Standkicks aus und setzte einen Schlag an, den sie mühelos abblockte.
    »Ich wußte nicht, daß Sie verletzt worden sind.« Sein Gesichtsausdruck schwankte zwischen Überraschung und Besorgnis und nahm schließlich seine übliche Ungerührtheit an. Sassinak hatte Gelory ein Handzeichen gegeben, um für einen Moment zu

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