Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sassinak

Sassinak

Titel: Sassinak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
Vom Netzwerk:
tatsächlich ein Schwerweltler den Giftanschlag verschuldet hatte. Es muß jemand mit Zugang zu den Kombüsen gewesen sein – vermutlich zu beiden, obwohl auch die vage Möglichkeit besteht, daß etwas von dem fürs Hauptdeck bestimmten Kaffee aufs Truppendeck gebracht worden ist. Weil wir überall auf dem Schiff bedient wurden, ist es schwer, die Herkunft jeder einzelnen Tasse zurückzuverfolgen, vor allem wenn er oder mehrere von den Stewards an der Sache beteiligt waren.«
    »Sie glauben nicht mehr, daß die Eindringlinge offene Behälter vergiftet haben?«
    »Nein. Dafür hatten Sie keinen Grund; sie sind davon ausgegangen, daß sie das Schiff übernehmen würden. Sie hätten unsere Vorräte gebraucht. Und vergessen Sie nicht, wir haben noch einen Sabotagefall zu bedenken, den Torpedo.«
    »Haben Sie das aufgeklärt, Captain?«
    »Nein. Offen gestanden, Major, möchte ich erst damit fortfahren, wenn Sie wieder gesund sind. Ich habe eine Liste von Verdächtigen aufgestellt, und eine davon ist eine junge Frau von zweifelhafter Herkunft.« Sie machte eine Pause; niemand sagte etwas, und Sassinak sprach weiter. »Sie ist als Kleinkind aus medizinischen Gründen von Diplo evakuiert worden – ein unangepaßter Säugling, der nicht auf die Behandlung angesprochen hat. Sie ist auf Palun aufgewachsen …«
    »Das ist eine gemäßigte Welt«, sagte Currald nachdenklich. Sassinak nickte.
    »Richtig. Sie lebte dort bis zu ihrem dreizehnten Lebensjahr bei einer Schwerweltlerfamilie, die mit ihrer Familie verwandt war. Sie hat einen Antrag auf Anpassung an Niederschwerkraft gestellt, sobald sie konnte, und ist der Flotte beigetreten, nachdem sie die Schule beendet hatte.«
    »Aber Sie sind sich nicht sicher …«
    »Nein, wenn ich mir sicher wäre, hätte ich sie unter Arrest stellen lassen. Sie hatte Zugang, aber das trifft auch auf mindestens vier weitere Stewards und die Köche zu. Es verhält sich nur so, daß sie die einzige mit einer engen Verbindung zu Diplo ist – nicht zu irgendeinem Schwerweltlerplaneten, sondern zu Diplo. Sie war dort als Erwachsene sogar zweimal in Schutzausrüstung zu Besuch. Natürlich wissen wir nichts weiter darüber. Und jeder, der einen Schwerweltler diskreditieren wollte, hätte sich kaum etwas besseres ausdenken können, als ein Gift von Diplo zu verwenden.«
    »Hätte sie den Torpedo abfeuern können?« Currald warf Arly einen Blick zu, die entschieden den Kopf schüttelte.
    »Nein, wir haben das natürlich gleich überprüft. Vor allem, als meine beiden Techniker in dem Quadranten auch krank wurden. Aber es ging ihnen noch gut, als der Torpedo abgefeuert wurde, und falls sie nicht gemeinsam drinstecken, entlasten sie sich gegenseitig. Ich persönlich glaube, es ist ein Schuß aus einer Handpulswaffe gewesen, wahrscheinlich aus einer Wartungsluke unten im Korridor, der den Torpedo ausgelöst hat.«
    »Sie erinnern sich, daß der Geheimdienst der Flotte jeden Captain gewarnt hat, mit mindestens einem Agenten zu rechnen … man hat nicht gesagt, nur mit einem«, sagte Sass. »Ich glaube, der abgefeuerte Torpedo und der Giftanschlag sind zwei so verschiedenartige Aktionen, daß sie auf zwei verschiedene Individuen mit unterschiedlichen Zielen hindeuten. Aber ich kann mir nicht recht vorstellen, was jemand hoffte, mit einer wahllosen Vergiftung zu erreichen. Es sei denn, der Giftmischer habe eine Gruppe von Komplizen, die das Schiff übernehmen wollten.«
    Currald seufzte und verschränkte die Finger. Selbst von der Krankheit ausgezehrt, übertraf er alle anderen am Tisch noch an Gewicht, und sein düsteres Gesicht sah gefährlich aus. »Captain, Sie haben den Ruf, fair zu sein …« Er brach ab, sichtlich unzufrieden mit diesem Anfang, und fing von vorn an. »Hören Sie, ich bin nur der Kommandeur der Marines; ich habe mit Ihrer Schiffsbesatzung nicht viel zu tun. Aber ich weiß, daß Sie alle glauben, Schwerweltler bleiben gern unter sich, und in gewissem Maße haben Sie damit nicht einmal unrecht. Ich glaube, ich wüßte davon, wenn auf Ihrer Seite des Schiffs irgendeine Art von Verschwörung unter ihnen im Gang wäre, und ich hoffe, Sie werden mir glauben, daß ich Sie darüber unterrichtet hätte.«
    Sassinak lächelte über seinen Versuch, die übliche Paranoia der Schwerweltler zu vermeiden, aber sie gab ihm eine ernste Antwort. »Ich habe Ihnen schon gesagt, Major, daß ich Ihnen voll und ganz vertraue. Ich glaube nicht, daß eine Verschwörung stattgefunden hat, denn es ist nichts

Weitere Kostenlose Bücher