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Sassinak

Sassinak

Titel: Sassinak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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ersten Blick spricht dieses Kind für mein Argument. Ihre Familie hat all das Geld und die Sorge und die Zeit investiert, die FES hat das ganze Geld für ihre Grundschule ausgegeben, die Flotte hat Zeit und Geld in ihre Ausbildung investiert, und es ist nichts anderes dabei herausgekommen als eine unfähige, törichte Giftmischerin. Aber -ich weiß nicht – ich will sie in den Erdboden stampfen, und gleichzeitig tut es mir leid für sie. Sie ist zu nichts nütze, aber sie hätte anders werden können.« Er warf Sassinak noch einen, sehr viel menschlicheren, Blick zu. »Ich gebe es äußerst ungern zu, aber wahrscheinlich haben sie eben die Dinge, an die ich glaube, in dieses trübe Häufchen Elend verwandelt.«
    »Ich hoffe, es ist noch etwas zu retten.« Sassinak schob einen vollen Becher über den Schreibtisch, und Currald nahm ihn in die Hand. »Aber was ich ihr gesagt habe, ist voll und ganz richtig: Viele von uns hatten eine schwierige Kindheit, viele von uns sind auf die eine oder andere Weise verletzt worden. Ich nehme an, Sie selbst hatten wegen Ihrer Herkunft schon mit Vorurteilen zu kämpfen …« Er nickte, und sie fuhr fort. »Aber Sie haben nicht beschlossen, Unschuldige zu vergiften, um sich an denen zu rächen, die Sie verletzt haben.« Sassinak trank einen kräftigen Schluck aus ihrem Becher, der keinen Kaffee, sondern Brühe enthielt. »Das Problem ist, daß Menschen aller Art unter Druck stehen. Es sind im Rat Fragen wegen der angeblichen menschlichen Vorherrschaft in der Flotte gestellt worden.«
    »Wie bitte?« Er hatte offensichtlich noch nicht davon gehört.
    »Es ist nicht allgemein bekannt, aber einige Rassen sind für Mandatsquoten in der Akademie. Selbst die Ryxi …«
    »Diese Schwachköpfe!«
    »Ich weiß. Aber Sie sind ein Flottenmitglied, Currald; Sie wissen, daß Menschen zusammenhalten müssen. Schwerweltler verfügen über eine nützliche Anpassung, aber sie könnten es mit dem Rest der FES nicht allein aufnehmen.« Er nickte, wieder ernüchtert. Sassinak fragte sich, was hinter diesen undurchsichtigen braunen Augen vor sich ging. Doch sie konnte ihm vertrauen; nach den Ereignissen der letzten Woche gab es daran keinen Zweifel. Hätte er etwas weniger Einsatz gezeigt, wären sie alle nicht mehr am Leben.
    Ihr nächster Besucher war Hollister mit einem Bericht über die ausgedehnten Reparaturen und mögliche Leistungsdefizite des Schiffs, bis es einer gründlichen Wartung unterzogen werden konnte. Obwohl die backbordseitigen Düsen nicht so schwer beschädigt waren, wie man ursprünglich vermutet hatte, beharrte er darauf, daß das Schiff eine weitere lange FTL-Hatz nicht durchstehen würde. »Ein Sprung, zwei vielleicht, ein klarer Kurs in den Sektor hinein – das können wir schaffen. Aber die Art von Manövern, die der Ssli für eine Verfolgungsjagd verlangen würde, nein. Sie haben keine Ahnung, welche Belastung das für die Düsen …«
    Sassinak runzelte ärgerlich die Stirn. »Heißt das, wir können nicht herausfinden, wo sie hinfliegen, wenn sie aufbrechen?«
    »Richtig. Wir könnten genausogut gleich hier hängenbleiben, statt irgendwo weiter draußen, und höchstwahrscheinlich würden wir irgendwo zwischendurch zerschellen. Ich müßte einen Protest ins Logbuch eintragen.«
    »Den wohl kaum jemand lesen würde, wenn es uns zerreißt. Nein, sparen Sie sich das. Ich werde es nicht drauf ankommen lassen. Aber wir müßten etwas mehr tun können, als einfach nur hier rumzusitzen. Wenn wir ihre Schiffe wenigstens irgendwie markieren könnten …«
    »Hm – tja, das ist eine andere Geschichte.« Er hatte sich auf eine härtere Auseinandersetzung gefaßt gemacht, fiel Sassinak auf, als er sich mit gerunzelter Stirn zurücklehnte. »Überlegen wir mal … Sie nahmen an, daß jemand kommen würde, um die Basis zu evakuieren, und Sie würden gern wissen, wohin sie abziehen, und da wir ihnen nicht folgen können …« Er verstummte; Sassinak wartete, aber er sagte nichts mehr. Schließlich schüttelte er sich und übergab ihr noch einen Datenkubus. »Ich werde darüber nachdenken, aber in der Zwischenzeit haben wir noch ein anderes Problem. Erinnern Sie sich noch an den Ärger, den wir mit den Rieseltürmen im Lebenserhaltungssystem hatten?«
    »Ja.« Sassinak schob den Kubus ein und fragte sich, warum er ihr ein Speichermedium raufgebracht hatte, statt einfach einen Output auf ihr Terminal umzuleiten. Dann konzentrierte sie sich auf das Display und unterdrückte einen Fluch. Als

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