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Sassinak

Sassinak

Titel: Sassinak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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ursprünglichen Kontaktgelände aufgesetzt hatten. Dann erschien ein riesiges Schiff, das eindeutig nicht geeignet war, um auf einem Planeten zu landen. Ein Hall-Kir-Rumpf, für das Andocken an Orbitalstationen entworfen, trat in einen niedrigen Orbit ein. Jetzt hatte Sassinak keinen Zweifel mehr, daß sie die Basis evakuieren würden. Ein Hall-Kir konnte eine enorme Last an Maschinen und Ausrüstung bewältigen. Aber das Schiff war mindestens zwölf Jahre alt, und ihm fehlte das neue Signalfeuer; Sassinak fiel auch keine Möglichkeit ein, wie man es für eine spätere Überwachung markieren könnte. Sein IFF ergab lediglich, daß es von General Systems Frachtverkehr gemietet war, einer Firma, über die nichts herauszubekommen war. Da das IFF nur Eigentümer nachwies, konnte Sassinak nicht sagen, wer es gemietet und ob man es schon einmal an zweifelhafte Kundschaft vermietet hatte.
    »Ein Flottensignal!« Das Geschrei weckte Sassinak aus ihrem unruhigen Schlummer, und sie drückte den Daumen auf den Lautstärkeregler des Bordfunkgeräts.
    »Was ist los?«
    »Ein Flottensignal – eine auf dem Rückflug befindliche leichte Angriffsformation. Commodore Verstan führt das Kommando. Es empfängt nur auf einem schmalen, codierten Frequenzband, aber sie haben sicher bemerkt …«
    »Ich bin unterwegs.« Sassinak schüttelte den Kopf und fragte sich, ob der leichte Kopfschmerz eine Folge ihrer Besorgnis oder wirklich ein Problem der Luftqualität sei. Unter die Dusche, in eine neue Uniform, dann auf die Brücke, wo Wachsamkeit die leicht erschöpften Blicke der letzten Tage ersetzt hatte.
    »Es war ins lokale System dieses Planeten gerichtet«, sagte die Kommunikationsoffizierin. »Sie müssen wissen, daß wir …«
    Sassinak schüttelte den Kopf. »Sie hoffen es nur – sie wissen es nicht mit Sicherheit!«
    »Wollen Sie das Signal denn nicht erwidern?«
    »Was ist mit unserem Funkfenster?«
    »Ja, richtig.« Schultern sackten herab. »Wir haben das Signal soeben empfangen, und jetzt ist dieser miese Planet im Weg.«
    »Und ihre Mondstation dürfte es aufgefangen haben, was?«
    »Ja, aber …«
    »Also halten wir uns noch ein bißchen versteckt«, sagte Sass. »Zeigen Sie mir eine Raumkarte bis zum nächsten Flottenstandort und den ihrer Ansicht nach voraussichtlichen Kurs.«
    Letzterer erschien in hellblau auf der Systemgraphik. Sassinak versuchte sich zu erinnern, was sie über Commodore Verstan gehört hatte. Würde er sich vorsichtig mit den langsameren, aber genaueren Insystem-Triebwerken ins System vortasten oder es mit kleinen FTL-Sprüngen durchqueren, so wie sie? Aus wievielen Schiffen bestand seine Schlachtformation – würde er ein Scout- oder ein Begleitschiff vorausschicken? Sicher hatte Huron ihn über die gefälschten IFF-Signale informiert, und er war auf Schwierigkeiten gefaßt – aber manche Flaggenoffiziere neigten dazu, die Warnungen Jüngerer herunterzuspielen.
    Sie rief Hollister auf die Brücke, um ihn über ihre gegenwärtigen Möglichkeiten zu befragen. Es wäre schön, wenn sie den Piraten eine Falle stellen könnten -das zu bewerkstelligen, ohne sich selbst preiszugeben, war allerdings eine etwas knifflige Angelegenheit.
    Sehr viel früher als erwartet empfingen sie ein weiteres Flottensignal – offensichtlich hatte sich der Commodore für die schnellere Variante entschieden und schickte seine kleineren Schiffe in Sprüngen vor den Kreuzern her. Die Scratch, ein Schiff der Escortklasse, war inzwischen der Sonne näher als sie und scannte das Planetensystem auf irgendwelche Aktivitäten. Sassinak schickte eine einzige codierte Nachrichtensequenz über das schmälste Frequenzband, das sie zustande bekam, und dann wartete sie. Mit ein bißchen Glück hätten die Piraten nichts zur Verfügung, um die Übertragung zu bemerken.
    Binnen Minuten erhielt sie eine Antwort und dann über eine Umleitung eine Verbindung mit Commodore Verstan. Er wollte ein Rendezvous und bestand darauf, daß die Zaid-Dayan ihr Versteck verließ. Ihr Vorschlag, daß sie eine Falle arrangieren sollten, in der ihr verborgenes Schiff überraschend Schiffe abfangen konnte, die vor seiner offensichtlicheren Angriffsstreitmacht flohen, wurde abgelehnt.
    Es blieb ihr nichts anderes übrig, als zu gehorchen. Die Außenmannschaft entfernte die Sensoren und Netze, die sie über nahegelegene Felsbrocken verteilt hatten, und als sie alle wieder an Bord waren, unterzog Hollister die verschiedenen Antriebskomponenten einem letzten Check.

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