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Sassinak

Sassinak

Titel: Sassinak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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denken Sie nur an den Seti.« Ein lauteres Lachen. Sassinak verlieh ihrer Stimme wieder einen entschlossenen Klang. »Aber das reicht jetzt. Ich will keine unbegründeten Anschuldigen gegen loyale Mitglieder der Flotte mehr hören, gegen Leute, die mehr als einmal ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben. Ich habe schon einem Fähnrich geraten, sich die Bestimmungen in Hinblick auf Verschwörungen durchzulesen, und ich lege sie jedem einzelnen von ihnen ans Herz. Wir haben wirkliche Feinde da draußen, Leute; echte Möchtegern-Planetenpiraten, hinter denen Verbündete stehen könnten. Wir können es uns nicht leisten, mit Fingern aufeinander zu zeigen und kleinliche Vorurteile zu äußern. Ist das jetzt ein für allemal klar?« Es war klar; die kleine Gruppe löste sich auf; einige hatten schamrote Gesichter und bereuten offensichtlich ihre unüberlegte Aktion. Sass hoffte, dieses Gefühl würde anhalten.
    Wieder auf der Brücke, informierte sich Sass über den Zustand der verschiedenen beteiligten Parteien. Der Captain des Schwerweltler-Frachters hatte einen förmlichen Protest eingereicht gegen ihre ›Behinderung des Versuchs, auf ein Notsignalfeuer zu reagieren^ Sie hob die Augenbrauen. Das einzige Notsignalfeuer in dieser Geschichte hatte sich bisher auf dem Ryxi-Planeten befunden, nämlich jenes Signalfeuer, das die Mazer Star hergelockt hatte. Der Schwerweltler-Frachter war darin untergegangen wie ein Buschfeuer in einem Sturm. Welche Geschichte also hatte man ausgeheckt und welche Art von gefälschten Beweisen würde man vorlegen, um sie zu stützen? Sass grinste insgeheim; die Sache wurde noch interessanter als bisher.
    * * *
    Die ›einheimischen‹ Schwerweltler, Nachkommen der ursprünglichen Erkundungs- und Forschungsmannschaft – oder zumindest der Meuterer in dieser Mannschaft –, grübelten noch über die Situation, hielten sich aber von dem Kreuzer fern. Der Captain des Frachters war mit ihnen allerdings in Funkkontakt geblieben.
    Der Mazer Star, dem Versorgungsschiff für die Ryxi-Kolonie, war es gelungen, mit den Überlebenden Kontakt aufzunehmen, die im Kälteschlaf gelegen hatten. Bisher bestätigten ihre Aussagen alle Daten des Notsignalfeuers und lieferten zahlreiche Einzelheiten, die sie untermauerten. Es hatte sich um eine gemischte Erkundungsmannschaft gehandelt, die geologische und biologische Ressourcen untersuchen sollte – darunter Kinder von einem EEC-Überwachungsschiff, dem ARCT-10, das sie transportiert hatte, was höchst ungewöhnlich war. Die Schwerweltler unter der Mannschaft waren auf die Stufe des Fleischverzehrs zurückgefallen, hatten daraufhin gemeutert und gemordet, Erwachsene und Kinder gefoltert und versucht, alle Leichtgewichte umzubringen, indem sie wilde Tiere in ihr Lager scheuchten. Die Leichtgewichte waren in einem Rettungsboot in eine Höhle in der Felsküste entkommen und hatten beschlossen, sich bis zur Rückkehr des ARCT-10 in den Kälteschlaf zu begeben.
    Sass sah die Datei durch, die Captain Godheir ihr übermittelt hatte und die alles aufklärte, von dem Durcheinander ganz am Anfang, das die Ryxi zu der Vermutung veranlaßt hatte, die menschliche Mannschaft sei vom ARCT-10 wieder abgeholt worden, bis zur Verwicklung der Mazer Star in die Sache, nach einer Einmischung der Thek. Der Thek! Sass schüttelte den Kopf darüber; die Sache war schon kompliziert genug, und die Thek waren eine Komplikation für sich. Godheirs Geschichte, anders als die des Schwerweltler-Captains Cruss, ergab (wenn auch auf ironische Weise) eindeutig einen Sinn, und sein Eintrag in den Archiven stimmte genau mit ihren Datenbanken an Bord überein. Die Mazer Star wurde tatsächlich als eines von drei Versorgungsshuttles geführt, die mit der Ryxi-Kolonie in diesem System einen Vertrag geschlossen hatten. Sass runzelte die Stirn über die Personalliste, die Godheir ihr übermittelt hatte, über die Expeditionsmitglieder, die nach der Meuterei gestrandet waren. Lunzie? Das war nicht möglich, dachte sie – und doch war es kein sehr gebräuchlicher Name, und sie hatte noch nie von einer anderen Lunzie gehört. Medizinerin, Alter 36 laufende Jahre – was sollte das denn bedeuten? Dann sah sie das Geburtsdatum, und ihr Atem ging schneller. Dem Geburtsdatum zufolge war diese Frau uralt – unmöglich alt –, und trotzdem … Sass gab die Identifikationsdaten in den Computer ein und bat den Kommunikationsdienst, einen Standardkontakt mit dem Sektorhauptquartier der Flotte herzustellen. Es wurde

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