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Sassinak

Sassinak

Titel: Sassinak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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Zeit, daß der Admiral erfuhr, was geschehen war, und außerdem würde sie eine Menge Informationen brauchen. Angefangen mit dieser.
    »Captain?« Es war Borander vom Beiboot, der über die Verfassung der Opfer in dem Luftschlitten berichtete.
    »Reden Sie.«
    »Die Frau ist jetzt bei Bewußtsein; die Mediziner haben Sie transportfähig gemacht. Der Mann ist immer noch draußen, und sie wollen ihn zuerst einpacken.«
    »Haben Sie schon eine Nachricht von ihrer Basis bekommen?«
    »Nein, Captain.«
    »Vergessen Sie nicht, daß sie etwas verwirrt sein könnten, und nicht bloß, weil sie einen Schlag auf den Kopf bekommen haben. Streiten Sie nicht mit ihnen; versuchen Sie sie ruhig zu halten, bis sie eine Meldung von ihrer Basis erhalten, oder bis unsere medizinische Mannschaft sie erreicht.« Die von Godheir weitergeleitete Nachricht besagte, daß die Mannschaft von einem Adepten isoliert worden sei und die Leute zudem glaubten, sie seien Mannschaftsmitglieder eines Flottenkreuzers. Sie würden mehr als nur ein bißchen überrascht sein, wenn sie sich auf einem anderen Kreuzer wiederfanden, dachte Sass, besonders wenn die Sperren einigermaßen vernünftig aufgestellt worden waren.
    Und einer von ihnen war der zweite Mannschaftsleiter – im Grunde die zivile Autorität des ganzen Planeten. Sein Gouverneur? Sass fragte sich, wie diese Person wohl sei, und kam zu dem Schluß, daß sie sich besser auf ein offizielles Gespräch vorbereiten sollte. Einige von diesen Wissenschaftlertypen hielten nicht viel von der Flotte. Sass gab das Signal für ein Begleitschiff, dann ging sie in ihr Büro und holte sich alles auf die Bildschirme. Einer zeigte das Beiboot, das gerade landete, und als sie ihren Kopfhörer anschloß, meldete Borander, daß die Basis der Überlebenden gerade eine Nachricht an die Frau geschickt hatte. Sass genehmigte die Übermittlung und beobachtete auf dem Bildschirm, wie Borander und sein Pilot ausstiegen, um ihrem Passagier Vertraulichkeit zu ermöglichen. Sie nahm an, daß der Bewußtlose sich in Begleitung eines Mediziners im hinteren Teil befand.
    Als die Frau – Varian, erinnerte sich Sass – ins Freie kam, erweckte sie den Eindruck einer tatkräftigen, kompetenten Person. Sie war offenbar daran gewöhnt, ihren Willen durchzusetzen, denn sie sah nur einmal in die Runde und fing sofort an, sich mit Borander über etwas zu streiten. Sass wünschte, sie hätte auf einem offenen Kanal zwischen ihnen bestanden, aber sie hatte nicht damit gerechnet, daß viel geschehen würde. Jetzt wurde sie Zeuge, wie der Streit sich verschärfte, abgewinkt und Köpfe geschüttelt und – den Gesichtern nach zu urteilen – die Stimmen gehoben wurden. Sie drückte einen Kopf, der sie mit der Brücke verband, und sagte: »Kommunikationsdienst, öffnen Sie mir eine Audioverbindung auf Kanal drei.«
    »… nichts zu tun mit Aygar oder jemand anderem seiner Generation, nicht einmal mit seinen Eltern.« Die Stimme der Frau hätte voll und melodisch geklungen, wäre sie nicht wütend gewesen – oder gestresst durch den Absturz, den Sassinak fast vergessen hatte. Sie verfolgte den Streit mit Interesse. Borander ließ sich von dieser Frau einschüchtern, zunächst durch ihre Vehemenz, dann durch ihren Anspruch, ihm als Gouverneurin dieses Planeten übergeordnet zu sein. Nicht aber, wie Sass zu ihrer Enttäuschung feststellte, durch ihren Gedankengang, der einiges für sich hatte. Sass schaute mit einem Kopfschütteln auf den Bildschirm und war enttäuscht; sie hätte Borander mehr Rückgrat zugetraut. Natürlich hatte die Frau recht: die Nachkommen der Meuterer trugen selbst keine Schuld, und er hätte das selbst einsehen sollen. Er hätte außerdem ihren Autoritätsanspruch vorhersehen und die direkte Konfrontation damit vermeiden können. Und vor allem sollten sich Flottenoffiziere im Hinblick auf die Meinung ihres Captains nicht auf so offenkundige Weise nervös machen lassen – wenn sie sich so in einer Bar verhielten, um nicht in eine Schlägerei verwickelt zu werden, war das eine Sache, hier aber ließ es ihn schwach erscheinen – das machte nie einen guten Eindruck. Wie konnte sie ihm das nur beibringen, ohne daß er sein ganzes Selbstvertrauen einbüßte, das ohnehin nicht stark ausgebildet schien?
    Die Mitverantwortliche Varian wollte also diese jungen Schwerweltler in Sass’ Büro bringen und ihren Fall sofort verhandeln? Sie machte sich ohne Zweifel auf einen heftigen Streit mit einer starrköpfigen

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