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Sassinak

Sassinak

Titel: Sassinak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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durchgedreht und hat vierzehn Menschen umgebracht, bevor er überwältigt werden konnte.« Er schüttelte den Kopf, dann wandte er sich ihr zu.
    »Bei dir liegt der Fall anders. Du bist unser Schlüssel zu dem, was wirklich geschehen ist, und du weißt, wo sich das Sklavendepot befindet. Du hast uns gesagt, was du weißt – oder was du zu wissen glaubst –, aber ich bezweifle, ob unser Flottenfreund alles, was er uns mitteilen wollte, in einer einzigen implantierten Botschaft untergebracht hat. Wenn du bereit wärst, uns zu begleiten …«
    Sass stützte sich von der Liege auf. »Sie wollen dahin? Jetzt?«
    »Nun, nicht sofort. Aber bald – in ein paar Schiffstagen spätestens. Die Sache ist die, daß du eine Zivilistin und noch dazu minderjährig bist. Ich habe kein Recht, etwas von dir zu verlangen, und kein Recht, dich einfach mitzunehmen. Aber es wäre eine große Hilfe.«
    Tränen traten ihr in die Augen; es war zuviel und kam zu früh. Sie rang um die Disziplin, die Abe ihr beigebracht hatte, verlangsamte ihren Atem und wappnete sich gegen die Belastung. Der Offizier beobachtete sie, und sein Gesichtsausdruck wechselte von Besorgnis über Verwirrung zu etwas, das sie nicht bestimmen konnte. »Ich … ich will mit«, sagte sie. »Wenn … wenn Abe …«
    »Wenn Abe noch lebt, werden wir ihn finden. Keine Angst. Und jetzt, junge Dame, brauchen Sie noch etwas Schlaf.«
    Es war ihr eine weitere Botschaft implantiert worden, die eine gewissenhafte Sondierung des Ärzteteams des Schiffes zum Vorschein brachte. Diese Botschaft, erfuhr Sass, enthielt Details der inneren Verteidigungsanlagen, Beschreibungen der Oberfläche des kleinen Planeten und die Namen der Handelsgemeinschaften, die Sklaven verschoben … darunter derjenigen, die sie gekauft und ausgebildet hatte. Nach dieser Sitzung war sie blaß und tief erschüttert und gewann ihre normalen Kräfte erst nach einem weiteren langen Schlaf und zwei ordentlichen Mahlzeiten wieder. Den Rest der Reise hatte sie nichts anderes zu tun, als zu warten, was ihr durch die freundlichen Mannschaftsfrauen erleichtert wurde, die sie mit Aufmerksamkeit und kleinen Geschenken überschütteten – mehr als genug für jemanden, der jahrelang als Sklave gelebt hatte. Obwohl der Captain es nicht zuließ, daß sie sich der Landemannschaft anschloß, als der Kreuzer die interstellare Distanzen zurückgelegt hatte und die Marines hinunterschickte, war sie dabei, als Abe zur Flotte zurückkehrte. Vernarbt und geschunden, in eine zerlumpte Sklavenjacke gehüllt, und nichts mehr bei sich als seinen Stolz, marschierte er wie bei einer Parade aus dem Shuttle in die Andockbucht. Der Captain harte sich persönlich in die Andockbucht begeben. Sass hielt sich im Hintergrund, außer Atem vor Ehrfurcht und Freude, während sie das alte Ritual vollzogen. Als es vorbei war und Abe auf sie zukam, scheute sie plötzlich vor ihm zurück, hatte fast Angst vor seiner Berührung. Aber er schloß sie fest in die Arme.
    »Ich bin ja so stolz auf dich, Sass!« Er stieß sie von sich und umarmte sie noch einmal.
    »Ich habe gar nicht viel gemacht«, begann sie, aber er schnaubte.
    »Du hast nicht viel gemacht! Nun, wenn du es so siehst, ich sehe es anders. Komm, Mädchen. Ich muß mir erst einmal was Vernünftiges anziehen.« Er sah sich um und erwiderte das Grinsen der anderen, die sich in der Bucht aufhielten – ein freundliches Grinsen, wie Sass bemerkte.
    Einer der Männer nickte ihm zu, und er folgte ihm. Sass starrte ihm hinterher. Er gehörte hierhier; das erkannte sie sofort. Wohin gehörte sie? Sie dachte an die Bemerkung des Captains über die anderen befreiten Sklaven. Verhöre durch die Flotte und Ermittlungsverfahren – keine erfreuliche Aussicht.
    »Keine Sorge«, sagte ihr einer der Männer. »Es herrscht hier genug Wohlstand, um jedem von euch zu einem ordentlichen Neuanfang zu verhelfen – und vor allem dir, denn schließlich haben wir durch dich diesen Planeten gefunden.«
    Immer noch besorgt, wartete sie auf Abes Rückkehr, und als er wieder erschien, mit einer flotten Uniform bekleidet, die seine Rangabzeichen trug, machte sie sich noch mehr Sorgen. Ein Neuanfang, irgendwo anders, unter Fremden, denn sie wußte ohne nachzufragen, daß von ihrer Familie niemand überlebt hatte.
    »Keine Sorge«, versicherte ihr auch Abe. »Du wirst nicht irgendwo im System verlorengehen. Du bist mein Mädchen, und ich gehöre zur Flotte, und es wird uns an nichts mangeln.«

drittes kapitel

    Als

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