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Sassinak

Sassinak

Titel: Sassinak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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etwas, das sie sich nicht richtig gemerkt hatte, worüber sie sich aber keine Sorgen machte, weil es ihr eines Tages … Und heute war dieser Tag, und sie überraschte sich selbst damit, daß sie schnell und genau alles zitierte, was er ihr gesagt hatte. Der Mann starrte sie an.
    »Du … Du bist zu jung; du kannst unmöglich …« Aber jetzt, da es raus war, wußte sie Bescheid … wußte sie, welches Wissen Abe ihr eingepflanzt hatte (und wievielen anderen noch, fragte sie sich plötzlich, die verkauft worden waren?), in der Hoffnung, daß sie eines Tages irgendwo dieses Abzeichen sehen mochte (wie aber hatte er seines vor seinen Besitzern versteckt?), das die Erinnerung wachrufen würde. Sie wußte, wo sich der Planet befand, und kannte den FTL-Kurs und die Codewörter, die ein Flottenschiff an den äußeren Wachsatelliten vorbeibringen konnten … all das kostbare Wissen, das Abe in seinen Jahren der Sklaverei, während er sich gehorsam gab, erworben hatte.
    Ihre Informationen setzten einen Wirbelwind von Aktivitäten in Gang. Sie selbst wurde auf eine Trage gebettet, durch makellose, glänzende Korridore getragen und schließlich mit äußerster Behutsamkeit in einer Schlafkoje abgeladen. Eine luxuriöse Kabine, ausgestattet mit einem hellen, geometrisch gemusterten Teppich und einigen um einen niedrigen runden Tisch gruppierten Stühlen, die bequem aussahen. Sie hörte in der Ferne ein Klingeln und das Trippeln vieler Füße … und dann schloß sich die Tür zur Kabine, und sie hörte nichts mehr als das Zischen der Luft aus den Ventilatorschächten.
    In dieser Stille schlief sie bald wieder ein, um von einem leisen Husten geweckt zu werden. Diesmal war die weiße Uniform mit geraden goldenen Streifen dekoriert, die die ganzen Ärmel umschlossen. Ringe, dachte sie vage. Vier Stück. Und sechs kleine Dinger auf den Schultern, kleine silbrige Kügelchen. »Die Sterne stehen für die höchsten Ränge«, hatte Abe ihr erklärt. »Sterne tragen nur die Admirale. Aber alles, was auf den Schultern sitzt, kann nur zu einem Offizier gehören.«
    »Der Sanitätsoffizier sagt, daß es dir wieder gut geht«, sagte die Person mit all dem Gold und Silber. »Kannst du mir noch etwas darüber sagen, woran du dich erinnerst?« Er war groß, dünn, grauhaarig, und Sass wäre vielleicht vor Schreck stumm geblieben, hätte er sie nicht auf eine väterliche Art angelächelt.
    Sie nickte und wiederholte das Ganze noch einmal, diesmal in einem etwas normaleren Ton.
    »Und wer hat dir das gesagt?« fragte er.
    »Abe. Er … er gehörte der Flotte an, sagte er.«
    »Davon bin ich überzeugt.« Der Mann nickte. »Nun denn. Die Frage ist, was wir jetzt mit dir anfangen.«
    »Das … das hier ist ein Flottenschiff, nicht wahr?«
    Der Mann nickte wieder. »Die Baghir, ein schwerer Kreuzer. Ich will dich kurz über das Wichtigste unterrichten. Das Schiff, auf dem du dich befunden hast -weißt du etwas darüber?« Sass schüttelte den Kopf. »Nein? Ich nehme an, sie haben dich einfach ins Cockpit gesteckt und an die Arbeit gesetzt. Nun, es war ein unabhängiger Frachter. Manchmal verdient sich seine Mannschaft ein Zubrot mit Sklaventransporten; diesmal hatten sie etwa zwanzig junge, technisch vorzüglich ausgebildete Sklaven und eine Ladung Unterhaltungskuben an Bord – falls man etwas Derartiges als Unterhaltung bezeichnen kann.« Er gab keine weiteren Erklärungen ab, und Sass hakte nicht nach.
    »Wir haben erfahren, daß eine Ladung zum Nachbarsystem unterwegs sein könnte, deshalb haben wir ein Fluktuationsnetz eingerichtet. Du brauchst nicht zu wissen, wie es funktioniert, nur daß es ein Schiff aus dem Hyperraum reißen kann, wenn es richtig arbeitet. Wenn es nicht richtig funktioniert, gibt’s nichts mehr, was man auflesen könnte. Jedenfalls hat es funktioniert, und da war dein Schiff, und hier waren wir, bereit dazu, es in Schlepptau zu nehmen. Was wir auch getan haben. Die anderen Sklaven – darunter übrigens zwei weitere von Myriad – werden in das Sektorhauptquartier geschickt, wo sie einem Verhör durch die Flotte und einem Ermittlungsverfahren unterzogen werden, um ihre Identität festzustellen. Sie sind unschuldige Opfer; wir wollen uns nur vergewissern, daß ihnen keine gefährlichen unterbewußten Handlungsanweisungen eingegeben wurden. Das ist bei befreiten Sklaven schon vorgekommen; einer von ihnen wurde unter Drogeneinfluß zum Attentäter ausgebildet. Befreit und wieder in der Schule, ist er eines Tages

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