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Sassinak

Sassinak

Titel: Sassinak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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und Ausrüstung als ein Schiff in einer Kampfgruppe. Aber um weiterhin fähig zu sein, in vielen Situationen auf Planeten zu landen und (wenn auch etwas schwerfällig) in der Atmosphäre zu manövrieren, variierte das Kreuzerdesign eine ovoide Grundform, Dank der Erfindung einer effektiven internen Schwerkraftsimulation mußte das Schiff nicht mehr rotieren, um eine Pseudogravitation zu erzeugen. Das ›Ei‹ konnte längs in Decks unterteilt werden, die sich leichter nutzen und einrichten ließen.
    Während ihrer ersten Tage besuchten alle neuen Fähnriche nacheinander die einzelnen Decks, von den schmalen, stillen Durchgängen des Datendecks, wo es wenig mehr als die Batterien von Computerkomponenten zu sehen gab, bis zum organisierten Chaos des Zweiten Flugdecks mit den Orbitalshuttlen, den Drohnen und bewaffneten Raumjägern, den Flugzeugen und dem Wartungsinventar bis hin zum tiefsten Geschoß der Lebenserhaltungsanlagen, wo die großen Rohranlagen, die das Schiff in Betrieb hielten, zwischen pochenden Pumpstationen vor sich hin murmelten. Das Hauptdeck mit der Brücke befand sich nahezu im Mittelpunkt des Schiffs, so wie sich der Brückensektor in der Mitte des Hauptdecks befand. An die Brücke grenzten achtern die Offiziersunterkünfte, wobei die höherrangigen Offiziere näher an der Brücke (und in größeren Quartieren) und die Fähnriche zusammengepfercht in ihren Nischen unweit des hinteren Frachtlifts untergebracht waren, der vertikal durch alle Lifts führte. Damit sie dies nicht für ein angenehmes Arrangement hielten, wurden sie daran erinnert, daß die Vorschriften die Benutzung des Frachtlifts für reine Personentransporte untersagten; von Mannschafsmitgliedern wurde erwartet, daß sie sich fit hielten, indem sie die Leitern zwischen den Decks auf- und abstiegen. Im Hauptdeck befanden sich außerdem alle Verwaltungsbüros. Zwischen dem Datendeck und den Lebenserhaltungsanlagen lag das Truppen- oder Mannschaftsdeck, auf dem sich außer den Mannschaftsunterkünften auch Freizeiteinrichtungen und die Messe, das Lazarett und das medizinische Laboratorium befanden. Wenn das Schiff auf einem Planeten landete, konnte man über eine Rampe, die sich aus dem Truppendeck öffnete, auf die Planetenoberfläche hinabsteigen.
    Doch nichts, wurden sie gewarnt, war überflüssig; nichts war bloße Dekoration. Jedes Rohr, jede Muffe, jede elektrische Leitung hatte seine Funktion, und der Ausfall einer einzigen Funktion konnte den Betrieb des ganze Schiffes gefährden. Ähnliches galt für die vielen kleinlichen Vorschriften: die Einteilung der Duschzeiten, die Anordnung der Übungsgeräte in den Turnhallen. Sass konnte das Ganze kaum glauben, aber unter dem strengen Blick eines Senioroffiziers, der auf ihnen allen ruhte, nickte sie wie die anderen auch.
    Der Dienst an Bord hatte nichts mehr von dem exotischen Reiz, den die Fähnriche erhofft hatten, wenn sie sich erst im Schiff zurechtfanden. Fern von den eingebildeten Strebern in der Akademie stellte sich Mira als ein warmherziges, begeisterungsfähiges Mädchen heraus, das bereit war, mit allen Freundschaft zu schließen. Ihr Vater, ein wohlhabender Captain eines Handelsschiffs, hatte ihren Blickwinkel auf eine Karriere im Weltraum verengt. Sie gestand offen, daß sie Sassinak für ihre ›echte Stärke‹ bewunderte. Als es an die Trainingseinheiten in der Turnhalle ging, erwies sich Mira zu Sassinaks Überraschung als sehr viel zäher, als es den Anschein hatte.
    »Wir durften es uns nicht anmerken lassen«, sagte Mira, als Sassinak es ansprach. »Mutter wollte, daß wir Damen sind, keine Raumfahrermädchen – sie sagte, so hätten wir sehr viel mehr Spaß. Und dann in Neils Clique in der Akademie …« Sie sah von der Seite Sassinak an, die plötzlich begriff, daß Mira wirklich ihre Freundin sein wollte. »Sie sagten immer, es habe keinen Sinn, die Anforderungen zu übertreffen, weil die Weber sowieso alle Ehrenmedaillen einheimsen. Und Neil … äh … Mutter hat mir ein langes Memoband zu diesem Thema geschickt, als sie erfuhr, daß er und ich in derselben Klasse waren. Sie hätte mich bei lebendigem Leib aufgefressen, wenn ich ihn mir ohne Grund zum Feind gemacht hätte.« Sie klopfte Sassinak auf die Schulter, als sei sie eine Handbreit kleiner. »Es tut mir leid, aber du warst kein ausreichender Grund, und es war klar, daß du Neil jederzeit aufs Kreuz legen konntest, wenn du wolltest.«
    »Du bist …« Sass fiel kein passendes Wort ein und schüttelte

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