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Sassinak

Sassinak

Titel: Sassinak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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glaube schon. Aber ich bin ein Kolonistensprößling.«
    Sassinak schüttelte den Kopf und lächelte. »Ich auch, wie Sie sicher bereits wissen. Armer Kerif … ich nehme an, es war ein wirklich böses Lied.« Sie bemerkte den Ausdruck in Hurons Augen und lachte. »Wenn Sie nichts Schlimmeres angestellt haben, werden wir nicht die geringsten Probleme haben.«
    »Das wünsche ich mir auch«, sagte Huron in einem Ton, der mehr als eine Bedeutung mitschwingen ließ.
    Vor vielen Jahren, als sie noch Kadett gewesen war, hatte Sassinak sich gefragt, wie jemand eine zugleich private und berufliche Beziehungen unter einen Hut bringen konnte, ohne in der einen oder anderen Hinsicht unfair zu sein. Im Laufe der Jahre hatte sie ihre eigenen Verhaltensmaßregeln entwickelt und wußte gut einzuschätzen, wer ihre Werte und Ansichten teilte. Von dieser einen, fast katastrophalen (und im Nachhinein komischen) Verlobung mit einem brillanten und stattlichen älteren Diplomaten abgesehen, hatte sie nie etwas riskiert, das zu verlieren sie sich nicht leisten konnte. Jetzt, da sie ihrer Identität sicher war, ging sie davon aus, daß sie ihr Leben weiterhin mit jenen ihrer Offiziere genießen würde, die bereit und stabil genug waren, sich nicht bedrohen zu lassen – und ehrlich genug, um sich nicht Sonderrechte herauszunehmen, die Sass ihnen nicht einräumen wollte.
    Huron, dachte sie bei sich, war ein annehmbarer Kandidat. Nach dem Glänzen in seinen Augen zu urteilen, dachte er dasselbe über sie; das war die erste Vorbedingung.
    Aber ihre Pflichten gingen vor, und die gegenwärtigen Umstände trieben ihr häufig jeden Gedanken an Vergnügungen aus. In den zwanzig Jahren seit ihrer ersten Reise war die Flotte nicht in der Lage gewesen, die Sicherheit der jüngeren und entfernteren Kolonien zu gewährleisten; außerdem wurden Planeten, die von der einen Gruppe zur Kolonisierung vorbereitet worden waren, oft von einer anderen beansprucht – inzwischen die rechtmäßigen Besitzer –, wenn die Kolonisten eintrafen. Obwohl die Versklavung von Menschen juristisch gesehen illegal war, wurden Kolonien überfallen, um Sklaven zu machen – und das konnte nur bedeuten, daß es irgendwo einen Markt gab. ›Normale‹ Menschen beschuldigten die Schwerweltler; die Schwerweltler beschuldigten die ›Leichtgewichte‹, wie sie sie nannten, und die reichen Kaufmannsfamilien der inneren Welten beklagten sich bitter darüber, daß sie eine ständig wachsende Flotte finanziell zu unterhalten gezwungen waren, die doch außerstande schien, ihr Leben und ihr Eigentum zu beschützen.
    Ihre Befehle, die Sassinak nur zum Teil mit ihren Offizieren besprach, verlangten von ihnen, daß sie von einer neuen, angeblich geheimen Technik zur Identifizierung und Verfolgung neuerer ziviler Tiefenraumschiffe Gebrauch machten. Sie stellte eher eine Erweiterung als einen Ersatz der standardmäßigen IFF-Geräte dar, die man schon benutzt hatte, bevor Sassinak der Flotte beigetreten war. Ein versiegeltes Signalfeuer, das bei der Konstruktion ins Schiff eingebaut wurde, konnte von den Überwachungsscannern der Flotte ausgelöst werden. Obwohl es sich in seiner normalen Betriebsart gegenüber Detektoren passiv verhielt, speicherte es Informationen über die Bewegungen des Schiffes. Die ursprüngliche Idee war gewesen, diese Signalfeuer jedesmal auszutauschen, wenn ein Schiff in einen Raumhafen andockte, und auf diese Weise Aufzeichnungen über den tatsächlichen Verlauf seiner Reise zu führen – im Gegensatz zu den Logbuchkopien, die dem Hafenmeister übergeben wurden. Aber noch jüngere Techniken erlaubten es speziell ausgerüsteten Flottenkreuzern, solche Signalfeuer zu aktivieren, während sich das Schiff noch im Tiefenraum befand, sogar während eines FTL-Fluges – und ihm dann zu folgen, ohne befürchten zu müssen, daß sie selbst sofort entdeckt wurden. Für Kreuzer wie die Zaid-Dayan war nun der Plan ausgearbeitet worden, daß sie langsam in Bereichen abseits der normalen Verkehrskorridore patrouillierten und die Verfolgung verdächtiger ›Handelsschiffe‹ aufnehmen sollten.
    Soweit es die Junioroffiziere betraf, patrouillierten die Kreuzer auf die hergebrachte Weise; weil die Flotte sie davor gewarnt hatte, daß möglicherweise irgendwo Informationen durchsickerten, weihte Sassinak nur vier Angehörige ihrer Seniormannschaft in den Plan ein, die wissen mußten, wie die Scanner funktionierten. Andere Modifikationen an der Zaid-Dayan, die ihm begrenzte

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