Sassinak
nie gesehen, aber es ist genau richtig, um einige nicht kartographierte Stücke Schutt zu erzeugen …«
»Zwischen denen wir uns verkriechen können«, betonte Huron.
»Werden Sie auf Ihre alten Tage noch vorsichtig, Lieutenant Commander?« Ihre Frage klang etwas bissig, und er errötete.
»Nein, Captain – aber ich würde es vorziehen, sie mitzunehmen.«
»Ich würde es vorziehen, sie mitzunehmen und an einem Stück heimzukehren. Dafür ist uns schließlich der Ssli behilflich.«
Nach sorgfältigen Berechnungen führte sie Sassinaks Plan in einer Folge von winzigen FTL-Sprüngen ›durch‹ die Außenbereiche des Systems, auf einer Route, die den Computern wie dem Ssli gleichermaßen viel abforderte. Mit einem letzten schwindelerregenden Satz kam die Zaid-Dayan zu einem scheinbaren Stillstand und trieb in einigen Kilometern Abstand zu einem großen Trümmerstück durch den Ring, mit leicht von ihm abweichender Geschwindigkeit, was auf die meisten Brocken zutraf. Ihre Scans fingen Funksignale von der Oberfläche auf, die offenbar für das eintreffende Sklavenschiff bestimmt waren. Anfangs war eine Art Warnmeldung über verdächtige FTL-Spuren darunter, aber im Laufe der Stunden wurde deutlich, daß die Oberflächenbasis den Kreuzer nicht entdeckt und genau die Schlüsse gezogen hatte, die Sassinak sich erhofft hatte: daß irgendetwas mit einem defekten FTL-Antrieb das System durchquert hatte und sich jetzt irgendwo anders befand. In der Zwischenzeit hatte die Warnmeldung Signalfeuer und äußere Verteidigungsanlagen aktiviert; Sassinak wußte nun genau, von wo aus die Wachposten ihrer Feinde Ausschau hielten.
Auf der vom Planeten abgewandten Seite eines Mondes befand sich eine kleine Basis, und eine Zwischenstation war so plaziert, daß die Kommunikation zum und vom Planeten über sie geleitet werden konnte. Ein einziger Kommunikationssatellit, der den Planeten umkreiste, deutete darauf hin, daß die Besiedlung sich auf eine Hemisphäre beschränkte – und den Scans zufolge auf eine kleine Region.
»Eine große Basis«, lautete Arlys Kommentar, als die Scans außerdem Geschützstellungen auf der Oberfläche nachwiesen. »Mit ihren in den Raum gerichteten Oberflächengeschossen werden wir fertig. Aber diese kleinen Schiffe können uns Schwierigkeiten machen; sie verfügen jeweils nur über eine Handvoll optischer Waffen, aber …«
»Geschätzte Zeit, bis sie starten und eingreifen können?« Sassinak sah zu Hollister hinüber.
»Wenn sie wirklich kampfbereit sind, dann könnten sie in ein, vielleicht zwei Stunden starten. Allerdings hält niemand diese Schätzchen ständig einsatzbereit; dabei würde man zuviel Treibstoff vergeuden. In Systemen wie diesen mit zwei Monden werden sie vorzugsweise aus einem hohen Orbit operieren oder von einem Lagrangepunkt aus. Ich würde sagen, mindestens neunzig Standardminuten von der Alarmierung an … aber werden wir ihre Signale auffangen?«
»Das sollten wir. Was ist mit größeren Schiffen?«
»Es gibt eins, das mit dem Begleitschiff der Sklavenhändler vergleichbar ist, aber es ist außer Betrieb … keinerlei Anzeichen von Aktivität. Mehr als zwei Stunden bis zum Start – mindestens fünf, würde ich sagen. Aber es dauert immer noch dreiundzwanzig Standardstunden, bis die im Anflug befindlichen Schiffe eintreffen, sofern sie ihre Trajektorien einhalten und das ökonomischste Bremsschema anwenden. Wir werden möglicherweise mehr Aktivitäten beobachten, wenn sie näher kommen.«
Aber bis auf kurze Übertragungen zwischen den anfliegenden Schiffen und der Basis in Abständen von vier Stunden tat sich wenig, was die Crew aus dem Weltraum registrieren konnte. Sassinak bestand auf regelmäßigen Schichtwechseln und Ruhepausen für alle, die im Moment nicht im Einsatz waren. Sie folgte ihren eigenen Befehle soweit, daß sie einige Male selbst für vier Stunden ein Nickerchen einlegte.
Dann näherten sich die Schiffe. Zum ersten Mal lösten sie sich voneinander; das Begleitschiff, erkannte Sassinak, flog in einen Orbit um den äußersten Mond ein und achtete auf alles, was ihnen folgen oder ins System eindringen mochte. Der Sklavenfrachter näherte sich auf einem langgezogenen Spiralkurs seinem Ziel.
Weil die Aufmerksamkeit der Basis nun durch die Ankunft des Sklavenhändlers und die des Begleitschiffs durch mögliche Verfolger beansprucht wurde, nahm Sassinak die Gelegenheit wahr und befahl, daß der Insystem-Antrieb der Zaid-Dayan gestartet wurde; sie würden
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