Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sassinak

Sassinak

Titel: Sassinak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
Vom Netzwerk:
Weil sie beide den Mund öffneten, hob Sassinak die Hand, um sie beide zum Schweigen anzuhalten. »Hören Sie, Huron, sowohl die Scans wie dieses Schema beruhen teilweise auf Annahmen, die wir über diese Verbrecher getroffen haben. Wenn sie ihr Schiff mit einer Mannschaftsstärke besetzen, die wir für verantwortbar halten, wenn sie ihre Lebenserhaltungsanlagen nicht überanspruchen, wenn einige überschüssige Partikel darauf hindeuten, daß sie eine Neutronenbombe haben … Alles Wenns.«
    »Wir müssen gewisse Annahmen machen!«
    »Klar. Das tue ich auch. Ich nehme an, daß sie alles andere opfern, um an Schnelligkeit und Feuerkraft zu gewinnen. Sie können keine Zeugen gebrauchen; sie wollen sichergehen, daß sie alles – bis hin, sagen wir, zu einer Schlachtplattform – zu einem Nichts zerschießen können, bevor es Hilfe verständigen kann. Sie wollen in der Lage sein, jedem Verfolger zu entkommen. Sie sind nicht so lang auf Patrouille, wie wir es gewöhnlich sind; sie opfern Bequemlichkeit und einige Grade an Effektivität. Ich wette mit Ihnen, daß ihre Mannschaft zu klein ist und sie tatsächlich jedes Stück Bewaffnung mit sich führen, das unsere Scanner erfaßt haben.«
    »Eine geringere Mannschaftsstärke bedeutet, daß ihr Lebenserhaltungssystem kleiner ausfallen könnte«, sagte Hollister.
    »Und wenn wir Glück haben, achten weniger Mannschaftsmitglieder auch weniger auf Verfolger.«
    »Ich wünschte, ich wüßte, wie gut ihre Feuerkontrollsysteme sind«, sagte Arly und fuhr mit einem Finger über den Rand der Konsole. »Wenn sie etwas wie die Gammasysteme haben, könnten sie uns Schwierigkeiten machen.«
    »Schlagen Sie mir vor, nicht einzugreifen?« fragte Sass. Arlys Gesicht verdüsterte sich. Ein Seniorwaffenoffizier konnte einen solchen Rat durchaus erteilen, aber unter den gegebenen Umständen bedeutete das, in dem zurückliegenden Streit Stellung zu beziehen, was Arly bisher abgelehnt hatte.
    »Nicht direkt … nein. Aber sie haben fast dieselbe Ausstattung wie wir, die in einem kleineren Rumpf mit anderen Bewegungsmöglichkeiten steckt. Normalerweise mache ich mir über ein Schiff dieser Größe keine Sorge – trotz seiner Wendigkeit kommt es nicht gegen uns an. Aber das hier …« – sie tippte mit dem Zeigefinger aufs Display – »das hier könnte uns erledigen, wenn sie Glück hätten … und ihre Schnelligkeit und Beweglichkeit erhöht die Gefahr. Sagen wir, die Chancen stehen fünfzig zu fünfzig, vielleicht geringfügig günstiger für sie. Ich würde sie mir gern vornehmen, Captain, aber Sie müssen alle Faktoren berücksichtigen.«
    »Das tue ich.« Sassinak streckte sich und schüttelte die Anspannung aus ihren Händen. »Und Sie werden sicherlich bald Gelegenheit bekommen, ihre Überlegungen einem Test zu unterziehen. Wenn ihre Mannschaftsstärke und ihre Lebenserhaltungsressourcen knapp bemessen sind, haben sie sicher eine kurze FTL-Route ausgewählt … Inzwischen sind es achtzehn Tage.«
    »Da wir gerade von Lebenserhaltungssystemen reden«, sagte Hollister mürrisch. »Der Rieselturm Nr. 9 leckt wieder. Ich könnte ihn außer Betrieb nehmen und neu packen, aber damit würde ich eine ganze Schichtmannschaft beschäftigen.«
    Sassinak warf Huron einen Blick zu. »Hat die Navigation irgendwelche Hinweise auf ihr Ziel?«
    »Nicht den geringsten. Dhrossh reagiert ziemlich ungehalten auf Nachfragen, und etwa die Hälfte der Gleichungslösungen läßt sich nicht mit den Büchern in Übereinstimmung bringen.«
    »Dann behalten Sie den Rieselturm im Auge. Wir haben kein Interesse daran, daß der Technische Dienst beschäftigt ist, wenn wir plötzlich auf Insystem-Antrieb umschalten müssen und ein Kampf bevorsteht.«
    Ein weiterer Standardtag verging, und noch einer. Die ganze Mannschaft tat ausschließlich das, was Sass von ihr erwartete. Kein Saboteur oder Rebell erhob sich, um für eine Doktrin der Sklaverei und Planetenpiraterie einzutreten. Zumindest besserte sich Sassinaks Beziehung zu Huron, und die anderen Hitzköpfe in der Mannschaft schienen seinem Beispiel zu folgen. Sie hockte mit Hollister auf den Fersen neben dem Rieselturm Nr. 9 und betrachtete eine dünne Linie schmieriger Flüssigkeit, die aus der Außenhülle gesickert war, als ein leichter Ruck das Schiff durchfuhr und die vom Ssli gesteuerten Antriebscomputer es aus dem FTL-Raum fallen ließen.

zehntes kapitel

     
    Zu dem Zeitpunkt, als Sassinak auf der Brücke eintraf, hatte Huron die Position der Schiffe

Weitere Kostenlose Bücher