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Satans Bruder

Satans Bruder

Titel: Satans Bruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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nicht ein wenig zusammensetzen und über alte Zeiten reden? Was hältst du davon?«
    Er schaute zu Lieutenant Zondervein. Der schaltete schnell und sagte zu uns anderen: »Wir können solange in den Freizeitraum gehen. Dort gibt es einen Billardtisch und einen großen Fernseher.«
    Ewing verabschiedete sich vor der Tür, bedachte Zondervein mit einem angeekelten Blick und ging davon.
    »Hier entlang«, bat uns der Offizier, ihm zu folgen. »Haben Sie auch Kabelfernsehen?«, fragte Creedman.
    »Natürlich. Wir können hier alles empfangen. Wir haben eine Satellitenantenne.«
    »Ausgezeichnet.«
    »Gibt es an dem Laden im Dorf nicht auch eine Antenne?«, fragte ich.
    Creedman lachte. »Die ist seit einem Jahr kaputt und niemand hat sich je die Mühe gemacht, sie reparieren zu lassen. So viel zur Initiative der Leute.«
    Ich spielte eine Partie Billard mit Creedman und er war ganz gut, obwohl er meinte, schummeln zu müssen. Sobald er dachte, ich würde nicht hinschauen, verschob er die weiße Kugel.
    Der Fernseher war auf CNN eingestellt.
    »Fernsehnachrichten schaffen es immer wieder, mich zu deprimieren«, bemerkte Pam. Sie und Robin saßen in Sesseln, die zu groß für sie waren, und langweilten sich. Ich schaute Robin an. Sie winkte mir zu und nippte an ihrer Cola.
    Wenige Minuten später kam Zondervein mit Moreland herein, der zutiefst erschöpft aussah.
    »Wie war's, Dad?«, fragte Pam.
    »Es wird Zeit, dass wir hier verschwinden.«
    Nach der Landung am Südstrand ging Creedman weg, ohne ein Wort zu sagen. Auch auf der Rückfahrt zum Haus sprach niemand. Als wir ankamen, war es zwanzig vor zehn.
    »Ich kümmere mich jetzt besser um meine liegen gebliebene Arbeit.« Moreland tätschelte Pam den Arm. »Gute Nacht, Liebes.«
    »Ich fahre noch mal runter ins Dorf«, sagte Pam.
    »Um diese Zeit?«, fragte Moreland.
    »Ich fühle mich nach einem Bad im Meer.«
    Er berührte wieder ihren Arm, doch diesmal hielt er ihn fest. »Das könnte gefährlich sein, Pamela. Denk an die Seeigel und die Muränen.«
    »Dennis wird schon dafür sorgen, dass mir nichts geschieht.«
    Morelands Griff schien noch fester zu werden, denn Pam zuckte zusammen.
    »Dennis ist verlobt. Das Mädchen besucht die Schwesternschule in Saipan«, sagte er leise.
    »Nein, das ist vorbei. Sie sind seit Wochen auseinander.«
    Sie berührte seinen Arm und er ließ sie los.
    »Schade«, sagte Moreland, »ein nettes Mädchen. Sie könnte der Insel große Dienste erweisen.« Er blickte seiner Tochter in die Augen. »Genau wie Dennis, meine Liebe. Es wäre für alle das Beste, wenn du ihn nicht davon ablenken würdest.«
    Er drehte sich um und ging in Richtung der Bungalows. Pam rannte ins Haus.
    »Ein herrlicher Abend«, spottete ich. Wir waren in unserem Schlafzimmer und saßen nebeneinander auf dem Bett.
    »Wie er sich eben benommen hat«, sagte Robin. »Ich weiß, er ist ziemlich gestresst, aber ...«
    »Dass er die Eingeborenen vergöttert, aber etwas dagegen hat, wenn einer von ihnen mit seiner Tochter ausgeht?«
    »Ich hatte eher den Eindruck, er wollte Dennis vor ihr beschützen.«
    »Das Gefühl hatte ich auch. Wer weiß, was sie hinter sich hat. Sie hat diesen traurigen Blick, das ist mir sofort aufgefallen.«
    »Und das ist alles, was dir aufgefallen ist«, sagte sie und lächelte.
    »Natürlich, sie sieht gut aus, aber ich kann sie nicht sexy finden. Sie hat diese Aura um sich herum. Das kenne ich von Patienten: ›Ich bin verletzt; bleibt mir vom Leib.‹«
    »Das scheint aber nicht die Botschaft zu sein, die sie für Dennis hat.«
    »Der Alte ist wirklich zu weit gegangen. Dabei war das Essen schon schlimm genug.«
    Robin lachte. »Diese Basis scheint voller uniformierter Zombies zu sein. Und Hoffman ist aalglatt.«
    »Ich werde das Gefühl nicht los, dass der einzige Zweck dieser Einladung die halbe Stunde war, die Hoffman und Moreland allein verbracht haben.«
    »Warum ist er dann nicht einfach hergekommen?«
    »Vielleicht wollte er, dass das Treffen auf seinem Territorium stattfand, nicht auf Morelands.«
    »Das klingt, als gäbe es eine Art Krieg zwischen den beiden.«
    »Ich kann mir nicht helfen, aber genau den Eindruck habe ich. Die Spannung zwischen ihnen war geradezu greifbar. Und Moreland scheint nicht erreicht zu haben, was er für Aruk wollte. Was immer es war.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich werde aus ihm nicht schlau, Robin. Er behauptet, er wolle die Insel retten, aber wenn er so reich ist, wie Creedman behauptet, dann könnte er

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