Satans Erbe (German Edition)
schaffte es gerade, mein anzügliches Grinsen zu unterdrücken. Seit dem Ausflug in den Wald und Lisas Enthüllung, dass sie ihre erste Periode hatte, waren wir uns bis auf einige Küsse nicht nähergekommen.
Ständig befanden sich Benni, Arno, die Hausmädchen oder John in der Nähe. Nur Geduld. Doch die hatte ich nicht mehr. Außerdem lief mir die Zeit davon.
»Natürlich. Also, ich glaube, dass …«
Ich hörte Arno aufmerksam zu und ermunterte ihn zum Reden. Es schien, als wenn er sich für dieses Gespräch Mut angetrunken hatte, bewusst oder unbewusst. Er sprach zum ersten Mal über den Tod seiner Eltern und darüber, dass er damals schon wusste, dass der Familie weiteres Unheil drohte. Nachdem sich seine schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet hatten und Gott ihm seine Tochter Lena entrissen hatte, war Lisa sein Ein und Alles. Er musste sie beschützen, aber es fiel ihm zunehmend schwerer, den widerspenstigen Teenager zu bändigen. Wie ich vorausgeahnt hatte.
»Du bist absolut überzeugt, dass esoterische Sitzungen Wunder bewirken?«
Nachdenklich nickte ich. »Ich habe dir von meiner Schwester erzählt«, begann ich.
Arno wiederholte automatisch das, was ich ihm vor Wochen über meine angebliche Rettungsaktion eingetrichtert hatte. Ich gab ihm eine weitere Dosis meiner esoterischen Sachkenntnis und kramte in sämtlichen Schubladen meiner Erinnerung nach allem, was mir einfiel. Arno hörte mir fasziniert zu.
»Es ist wichtig, dass wir mit den Sitzungen so schnell wie möglich beginnen, in einer Umgebung, in der man Imaginationsübungen ohne jegliche Störung durchführen kann. Hermetisch abgeriegelt sozusagen, abgeleitet von der Hermetiklehre, die ihre Kraft in absoluter Abgeschiedenheit entfaltet. Mit dem Herzen«, ich machte eine Pause und legte mir die Hand auf die Brust, »und mit dem Kopf. Aber vor allem geht es um den inneren Erkenntnisweg. Lisas Seele muss auf den rechten Pfad geführt werden.«
Arno zog eine ernste Miene. Seine Gedanken schienen umherzufliegen, als suchten sie ebenso wie seine Augen einen Anhaltspunkt, einen Anker, einen Mast, um sich festzuhalten.
Ich gab ihm keine Gelegenheit zum Nachdenken.
»Zwei ihrer Chakren sind vermutlich blockiert. Mit Yoga und dem Lesen philosophischer und religiöser Schriften können wir ihr Stirnchakra behandeln, was Lisas Wahrnehmung, Intuition und Weisheit beeinflusst. Ein gesundes Nabelchakra unterstützt die Entwicklung des Ichs und die Selbstkontrolle. Je schneller wir beginnen, desto besser.« Ich hatte mich gut vorbereitet. Alles, was ich Arno erzählte, entsprach den Tatsachen und es gab sogar anerkannte Behandlungserfolge. Eine Pause entstand.
»Wirst du ihr helfen?«
Ich reichte Arno über den Schreibtisch meine Rechte. Arno sah mir lange in die Augen, nickte dann und packte kräftig zu. Das Telefon unterbrach unser stummes Versprechen.
»Arno von Felthen. … Ja, am Apparat, wer sonst? … Sind Sie von allen guten Geistern verlassen. Jetzt? … Natürlich habe ich das Schreiben bekommen. … In Ordnung.« Der Hörer knallte auf die Gabel und Arnos Faust daneben. »Ich muss in die Firma.«
Ich stand auf, die Ruhe selbst, doch mein Blut geriet in Wallung. Während Arno fluchend seinen Schlips umband und nach Mantel und Regenschirm griff, begleitete ich ihn in den Flur.
»Soll ich dich hinbringen?«
»Nein, du bleibst bei Lisa. Ich fahre. Wartet nicht, wird spät.«
Die Tür fiel krachend ins Schloss, das Garagentor ratterte, ein Motor heulte auf und Arno brauste die Auffahrt hinab. Das Kribbeln floss aus meinem Kopf in meine Genitalien. Ich stürmte die Treppe empor.
»Lisa!«
Ihre Tür flog auf. Sie sah mich verdutzt an, schaute nach rechts und links und schien zu begreifen. »Sind alle weg?«
Ich nickte.
Sie rannte auf mich zu und sprang mir an den Hals. Ich fing mich ab, presste meine Hände auf ihren strammen Po, drückte sie an mich und küsste sie leidenschaftlich auf dem Weg in ihr Zimmer. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Sofort! Jetzt! Es waren gute zwei Wochen seit ihrer Regel vergangen …
»Warte kurz!« Ich hatte keine Lust mehr auf Sperenzchen. Sekunden später stand ich wieder in ihrem knalligen Jugendzimmer und schloss die Tür. Sicher war sicher. Ich genehmigte mir einen kräftigen Schluck. Rot, Weiß und Chrom verschwammen für einen Moment vor meinen Augen.
»Hier, trink!« Ich küsste den Stoff über ihren Oberschenkeln, ihrem Bauch und ihren Hals, während sie erst lachte und dann schluckte. Ich
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