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Satans Erbe (German Edition)

Satans Erbe (German Edition)

Titel: Satans Erbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maylynn
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Apostel aus dem 13. Jahrhundert hatte einen furchtbaren Drachen besiegt und war ihr Held aus Kindertagen.
    Sie schreckte aus ihren Gedanken. Der Flitzer war leicht ins Schlingern geraten, aber Thomas fing ihn geschickt ab und brachte ihn wieder in die Spur.
    »So ein Depp. Wie kann man bei dem Wetter so rasen und dann auch noch auf dieser Strecke überholen?« Thomas stieß einen nicht jugendfreien Fluch aus.
    Constanze sah die Rücklichter des Wagens vor sich in einem kurzen Tunnel und um eine anschließende Kurve verschwinden. Sie setzte zu einer Erwiderung an, doch bevor sie den Satz aussprechen konnte, trat Thomas erneut auf die Bremse, diesmal heftiger. Der Sportwagen drehte sich auf der glatten Fahrbahn halb um die Achse und kam gefährlich nahe der Brüstung zum Stehen. Constanze zitterte.
    Neben dem Geländer ging es bestimmt 50 Meter senkrecht zum See hinab. Erst jetzt erkannte sie das Fahrzeug, das kurz vor ihnen quer auf der Straße stand.
    »Das sieht mir nicht koscher aus«, sagte Thomas und drückte die Zentralverriegelung hinunter.
    Das Scheinwerferlicht des Jaguars beleuchtete die karge Felswand auf der anderen Straßenseite und der hängen gebliebene Schnee glitzerte wie Milliarden kleiner Diamanten. Ein märchenhaftes Bild, das nicht zu der Gänsehaut und der Situation passte. War das ein Unfall oder ein Überfall?
    Das fremde Fahrzeug lag nahezu im Dunkeln.
    Ein eisiger Schreck durchfuhr Constanze, als neben der Fahrertür wie aus dem Nichts eine Gestalt auftauchte und am Türgriff riss.
    Gott sei Dank hatte Thomas die Ze…

12.
     

Villa Felthen
Interlaken, Schweiz
25. Dezember 1974
     
     
    D er Wecker brummte laut und durchdringend. Ach du meine Güte … »Arno!« Petra rüttelte ihn an der Schulter. Sobald er sich gesammelt hatte, fuhr er panisch hoch. Die vergangene Nacht erwachte zu neuem Schrecken. Nachdem Petra sich hastig angezogen hatte, stürmte sie ins Kinderzimmer.
    »Mummy, wir gehen Schlittenfahren nach dem Frühstück.«
    Dankbar sah sie Kathy an, die zu wissen schien, dass Petra das quirlige Doppel im Moment nicht in ihrer Nähe gebrauchen konnte.
    »Da wünsche ich euch ganz viel Spaß, meine Engel. Habt ihr eure Mützen und Handschuhe?«
    »Klar.« Wie immer im Chor.
    »Wir sehen uns heute Mittag beim Essen. Ich fahre jetzt mit Onkel Benni in die Stadt, okay? Tschau, ihr Süßen.«
    Petra eilte zur Haustür. Arno hatte in der Zwischenzeit wie vereinbart John gebeten, mit dem Wagen vorzufahren. Benni kam gleichzeitig mit ihrem Auto an, einem feuerroten Scirocco Sportcoupé, das sie zum fünften Hochzeitstag von Arno geschenkt bekommen hatte. »Wir fahren zur Polizei. Wenn du mit John an der Villa ankommst, warte dort bitte auf unseren Anruf.«
    Sie küsste Arno flüchtig auf die Wange und ging noch mal ins Haus zurück, um Martha Bescheid zu sagen, als das Telefon in der Halle klingelte. Einen Aufschrei unterdrückend stürzte Petra auf den Apparat zu und riss die Muschel ans Ohr. Ihre Knöchel stachen schmerzhaft hervor, so fest umklammerte sie den Hörer. »Petra von Felthen?« Gespannt hielt sie die Luft an.
    »Fröhliche Weihnachten«, tönte es. »Hal-loho, hier ist Christa. Wie geht es euch da drüben, ihr Lieben?«
    Petra musste sich zusammennehmen, um den Hörer nicht gleich auf die Gabel zurückzuknallen. Christa hatte ihr gerade noch gefehlt. Die weitläufige Verwandte rief jedes Jahr zu Weihnachten an, gab sich aber nie die Ehre eines Besuchs, obwohl sie nur drei Kilometer entfernt wohnte.
    »Christa, ich kann jetzt nicht reden. Ich habe keine Zeit und muss dringend los. Arno wird dich später anrufen.« Sie legte den Hörer auf, schnappte sich ihren Mantel und eilte zur Haustür. Da klingelte das Telefon erneut. Unschlüssig hielt sie inne. Sollte sie es ignorieren? Kurzerhand drehte sie sich um und griff erneut zum Telefonhörer. »Von Felthen?«
    »Petra, hier ist noch mal Christa. Was ist denn bei euch los?« Christas Stimme klang weinerlich und beinahe hysterisch.
    Petra murmelte eine Entschuldigung, warf den Hörer zurück auf den Apparat und rannte zur Tür. »Martha, wir sind jetzt weg.« Beim Zuklappen der Tür hörte sie das Telefon zum dritten Mal klingeln. Sie beachtete es nicht mehr. Wahrscheinlich war es ohnehin wieder Christa. Sollte sich Martha drum kümmern. Sie sprang zu Benni ins Auto.
    Die Glätte der Nacht war dahingeschmolzen. Die Temperatur lag bei frostigen sechs Grad Celsius. Petra spürte die Kälte, die schleichend durch die Kleidung kroch,

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