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Satans Erbe (German Edition)

Satans Erbe (German Edition)

Titel: Satans Erbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maylynn
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blutroter Fleck auf meiner rechten Hand meine Aufmerksamkeit. Ich zog sie weg, denn der Lichtstrahl wirkte heiß, war es aber nicht. Mir dafür plötzlich umso mehr. Meine Augen folgten dem Strahl bis zu meinem Rubinring, der auf dem Glasregal neben meinem Pitralon lag und von den Lampen oberhalb des Waschbeckens angeleuchtet wurde. Ein Geschenk von Janice. Auf der letzten Party hatte ich ihn ihr zuliebe getragen. Wie kam der dorthin? Sollte der nicht im Safe … Ich griff nach dem Ding, es entglitt meinen Fingern und sprang über die Fliesen, auf denen die Habe meines Vaters verteilt lag.
    Ich hechtete hinter dem Schmuckstück her. Der Ring blieb in einer Ecke des offenen Reisekoffers liegen. Als ich ihn ergriff, ratschte ich mir an einem Stück Metall die Fingerkuppe auf. Wieso in Dreiteufelsnamen war an dieser Stelle eine Schraube in den Koffer gedreht? Wie elektrisiert strich ich mit den Händen den Kofferboden entlang und fand, was ich suchte. Ich sprang auf, riss die Tür auf und wollte losstürmen. Im letzten Moment besann ich mich, verschloss die Badezimmertür hinter mir und steckte den Schlüssel ein. So schnell war ich noch nie in meinem Leben gerannt, musste ich keuchend eingestehen, als ich die Garage erreichte. Ich fluchte, während ich verzweifelt nach einem Schraubendreher suchte. Hah!
    Zurück im Bad rutschte ich erleichtert mit dem Rücken an der Tür hinab, wischte mir den Schweiß aus der Stirn und kniete mich vor den Koffer. Nach wenigen Sekunden klappte ich den doppelten Boden auf. Ein Schauder strich mir über den Körper, als ich die Pergamentrolle an mich nahm. Irgendetwas sagte mir, dass ich etwas sehr Wertvolles in den Händen hielt.
    Ehrfürchtig löste ich die Bänder, die nicht zu dem uralt und bröckelig aussehenden Papier passten. Hatte mein Vater sie darumgewickelt? Das schwarze Siegel fesselte mich   – es war mir unbekannt, sollte aber anscheinend eine Rose darstellen. Nein, es war mir ganz und gar nicht unbekannt. Fassungslos drehte ich mein rechtes Handgelenk und starrte auf meine Tätowierung.
    Mit den Füßen schob ich einen Platz auf dem Boden frei und rollte das Pergament auseinander. Ein Kribbeln erfasste mich. Ich war weder erzürnt noch enttäuscht, dass ich kein Wort erkennen oder lesen konnte. Ich hatte einen Schatz gefunden – mein Vermächtnis.
    .ah...l a...i .u.m..n, entzifferte ich mühsam.
    Ich brannte darauf, mehr zu erfahren und rannte mitsamt der Schriftrolle in Janice‘ alte Bibliothek. Zielstrebig trat ich an eines der vielen Regale, zog den uralten Wälzer mit schwarzmagischen Überlieferungen hervor und wie von allein schlug ich das Buch an exakt der richtigen Stelle auf. Ich wusste, es war ein Zeichen. Meine Bestimmung. Endlich hatte ich sie gefunden.
    Ich brauchte die Abbildung nicht mit dem Siegel und meiner Tätowierung zu vergleichen, ich wusste, sie glichen einander wie ein Ei dem anderen. Ich setzte mich in den Ohrensessel und fing an zu lesen. Die ›Engel der Schwarzen Rose‹ hatten mich schon beim ersten Stöbern in dem Okkultismuswerk fasziniert, aber ich hatte ihnen keine besondere Bedeutung beigemessen. Jetzt wusste ich, dass sie mein Schicksal waren.
    Meine Aufgabe lag klar und deutlich vor mir. Niemand außer mir konnte sie bewältigen. Ich war der Auserwählte. Ich war der Herrscher der Nacht, der ergebene Diener des wahren Weltenlenkers.
    Ich war ein Dämon! Ich war Ahriman!
     
    Ich bezahlte den Taxifahrer und zog meine beiden Koffer durch die langen Hallen des Kingsford Smith International Airport. Der eine stammte aus meinem Erbe, den anderen würde Janice irgendwann vermissen. Ich erhielt meine vorbestellten Tickets am Schalter und steckte sie in die Jackentasche, während ich auf der Anzeigetafel nach meiner Flugnummer suchte. LH 691 von Sydney nach Frankfurt. Endlich hatte ich alle Kontrollen passiert und konnte mich auf meinen Platz fallen lassen. Es wurde Zeit, dass es losging. Nicht nur, weil die Ungeduld mich peitschte, sondern auch, weil ich heute früh Janice‘ Schmuck an mich gebracht und sie ohne ›Auf Wiedersehen‹ verlassen hatte.
    Es tat mir nicht leid um die Beziehung. Ich nahm mir seit einem Jahr vor, sie zum richtigen Zeitpunkt zu beenden, daher hatte ich meine Beute schnellstens verscherbelt, weil ich keinerlei Verlangen verspürte, mit Diebesgut erwischt zu werden. Zu wichtig war die Schriftrolle, niemand außer mir durfte sie in die Hände bekommen.
    Das Pergament!
    »Ho, ho, hooo. Der Platz neben diesem

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