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Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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geben.«
    Gaeta wollte aber nicht warten, bis wieder eine Speiche
    vorbeikam. Er zog den rechten Arm aus dem Anzugsärmel
    und gab einen Manöverbefehl für das Navigations-Programm
    ein.
    »Auf geht's«, sagte er, als der Anzug in den Sturzflug ging
    und die sich annähernde Wolke anvisierte.
    Fritz murmelte irgendetwas auf Deutsch.
    »Es ist Staub«, sagte Gaeta. »Eine graue Substanz, aber die
    Partikel sind nicht mit Eis überzogen.«
    »Korrigiere den Anflug-Vektor«, sagte Fritz schroff. »Stürz
    dich nicht kopfüber in die Wolke.«
    »Ich will sie nur streifen«, sagte Gaeta. Er hatte nun richtig
    Spaß an der Sache. »Sie scheint nicht dick genug zu sein, um
    Probleme zu verursachen. Ich vermag sogar hindurch zu
    sehen.«
    »Sag mir, ob sie…«, sagte Wunderly. Dann ging ihre Stimme
    in statischem Rauschen unter.
    »Sag es noch mal«, rief Gaeta. »Ich habe dich nicht
    verstanden.«
    Keine Antwort außer statischem Rauschen. Gaeta touchierte
    die am Ring entlang jagende Wolke. Er führte einen System-
    Check durch, und die Anzeigen auf dem Helmvisier zeigten,
    dass alles im grünen Bereich war ‒ einschließlich des
    Funkgeräts.
    Also keine Interferenzen, sagte er sich. Irgendetwas in der
    Staubwolke stört die Funkverbindung.
    Die Wolke stob an ihm vorbei; sie umkreiste den Ring viel
    schneller als Gaeta mit seinem gemütlichen Tempo.
    »…sprengt die Skala!«, rief Wunderly aufgeregt. »Das
    beweist, dass die Speichen durch elektromagnetische
    Wechselwirkung angetrieben werden.«
    »Ich höre dich wieder«, sagte Gaeta. »Was auch immer den
    Funkverkehr gestört hat, es ist verschwunden.«
    »Es sind die Speichen!«, sagte Wunderly. »Wir haben soeben
    bewiesen, dass sie von starken elektromagnetischen Feldern
    angetrieben werden!«
    »Und dass sie die Funkverbindung stören«, fügte Fritz
    trocken hinzu.
    »Die anderen Anzugssysteme sind nicht beeinträchtigt
    worden«, sagte Gaeta.
    »Der Anzug ist auch stark abgeschirmt«, sagte Fritz.
    »Ja.« Gaeta sah, dass er sich den Ring-Partikeln nun ziemlich
    schnell näherte. Als ob ich in ein Meer aus Diamanten
    eintauchte, sagte er sich mit einem glücklichen Lachen.
    »Was ist denn so lustig?«, fragte Fritz unwirsch.
    »Ich sagte mir gerade, ich hätte einen großen Eimer
    mitnehmen sollen, um ein paar von diesen Diamanten
    einzusammeln.«
    »Das sind keine Diamanten. Das sind mit Eis überzogene
    Staubpartikel.«
    »Die Partikel in den Speichen sehen aber nicht so aus, als ob
    sie mit Eis überzogen wären.«
    »Das ist eine Nuss, die Dr. Wunderly knacken soll. Für dich
    geht es jetzt nur darum, den Geschwindigkeits-Vektor so zu
    justieren, dass er sich dem der Ring-Partikel möglichst weit
    annähert. Das wird Einschlags- und Abrieb-Probleme
    minimieren.«
    Gaeta wusste zwar, dass das alles im automatisierten
    Navigationsprogramm gespeichert war. Dennoch glich er die
    Annäherungsgeschwindigkeit an die Fluggeschwindigkeit der
    Partikel an und sah, dass er den Anflug noch geringfügig zu
    verlangsamen vermochte. Dadurch werde ich mehr Zeit im
    Ring selbst haben, sagte er sich. Gut.
    Dann sah er einen größeren, funkelnden Eisbrocken langsam
    durch den Ring taumeln.
    »He, siehst du diesen Brocken? Er ist so groß wie ein Haus.«
    »Halte dich von ihm fern!«, wies Fritz ihn an.
    »Kannst du nah genug herangehen, um seine genaue Größe
    zu messen?«, fragte Wunderly.
    Gaeta lachte wieder. »Was denn nun. Wegbleiben oder näher
    heran. Entscheidet euch mal, Leute!«
    Gefangennahme
    Während Holly auf allen vieren durch die Pipeline kroch,
    patschte sie mit der rechten Hand in eine kleine Pfütze, und im
    gleichen Moment spürte sie in der linken Hand eine schwache
    Vibration, die sich an der gekrümmten Innenwand der
    Rohrleitung fortpflanzte.
    Sie erstarrte und lauschte. Wenn ich das Rauschen von
    Wasser höre, ist es ohnehin zu spät, sagte sie sich dann.
    Sie war vor ungefähr fünf Minuten an einer Luke
    vorbeigekommen. Das bedeutete, dass es bis zur nächsten
    Luke noch einmal knapp fünf Minuten wären. Aus welcher
    Richtung kommt das Wasser, fragte sie sich. Ist egal, gab sie
    sich die Antwort selbst. Du musst deinen Hintern hier raus
    bewegen. Sofortl
    Sie kroch hastig weiter wie eine Maus in ihrem Bau, so
    schnell sie Hände und Füße trugen. Irgendwo hinter sich hörte
    sie ein Rumoren und hielt es zunächst für einen Streich, den
    die Einbildung ihr spielte ‒ bis sie das unverkennbare Beben
    von Wasser spürte, das durch die

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