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Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Holly ernst. »Manny, ich möchte dir danken,
    dass du mir das Leben gerettet hast. Kananga hätte mich sonst
    getötet.«
    Sein Gesicht verhärtete sich. »Ich habe es ihm zu leicht
    gemacht. Damals im barrio hätten wir mit ihm das Gleiche
    gemacht, was er dir und Raoul angetan hat. Und dann hätten
    wir ihn von einer Autobahnbrücke geworfen.«
    »Ihr sprecht von mir?«
    Tavalera fuhr im Rollstuhl in Hollys Zimmer und blieb an
    der anderen Seite des Bettes stehen.
    »Ich wollte gerade zu Ihnen rüberkommen«, sagte Cardenas.
    »Was macht die Lunge?«
    »Sie macht sich. Die Ärzte haben mich heute Morgen
    untersucht. Sie waren überrascht, dass ich solche Fortschritte
    mache.«
    »Die Regeneration des Lungengewebes wird noch ein paar
    Tage dauern«, sagte Cardenas. »Bei den Rippen war es
    einfacher.«
    Tavalera nickte. »Es ist schon komisch. Ich scheine fast zu
    spüren, wie diese kleinen Roboter in mir werkeln.«
    »Das ist reine Einbildung.«
    »Dann muss ich aber eine lebhafte Phantasie haben«, sagte
    er.
    »Raoul«, sagte Holly, »ich rechne es dir hoch an, dass du
    mich beschützen wolltest.«
    Er wurde rot. »Leider war ich dir keine sehr große Hilfe.«
    »Du hast es immerhin versucht«, sagte Holly. »Als ich
    wirklich Hilfe brauchte, warst du da und hast mir helfen
    wollen.«
    »Und ich habe eine Ladung Nanobots im Körper, die als
    Beweis dienen.«
    Cardenas begriff, was er damit sagen wollte. »Keine Sorge, in
    ein paar Tagen werde ich sie wieder aus Ihnen entfernen, und
    Sie können nach Hause zurückkehren. Sie werden keine
    einzige Nano-Maschine mehr im Leib haben, wenn Sie die
    Erde erreichen.«
    »Du wirst aber allein zurückkehren müssen, amigo«, sagte
    Gaeta. »Ich werde für immer hier bleiben.« Und er legte
    Cardenas den Arm um die Schulter.
    Holly sah das Leuchten in Cardenas' Augen. »Und was ist
    mit den Technikern?«, fragte sie. »Werden sie auch hier
    bleiben?«
    »Nee«, sagte Gaeta mit einem Kopfschütteln. »Fritz will zur
    Erde zurückkehren und einen neuen pendejo suchen, den er zu
    einem Medienstar aufbauen kann. Aber den Anzug werde ich
    behalten. Dieses Baby gehört mir.«
    Tavalera schaute angespannt. »Darüber habe ich auch schon
    nachgedacht.«
    »Worüber?«, fragte Holly.
    »Hier zu bleiben.«
    »Wirklich?«, fragte Holly und machte große Augen.
    »Ja. Irgendwie. Ich meine… so schlecht ist es hier gar nicht.
    In diesem Habitat, meine ich. Ich frage mich, Dr. Cardenas, ob
    ich weiter in Ihrem Labor arbeiten könnte? Als Ihr Assistent?«
    »Ich brauche Ihre Hilfe, Raoul«, antwortete Cardenas wie
    aus der Pistole geschossen. »Ich hatte mich schon gefragt, was
    ich ohne Sie anfangen soll.«
    »Dann bleibe ich«, sagte Tavalera und schaute Holly an.
    Sie streckte ihm die Hand entgegen. »Nicht zu fest, Raoul«,
    sagte sie, als er sie ergriff. »Sie ist noch ziemlich empfindlich.«
    Er grinste und ließ ihre Hand in seiner liegen.
    Cardenas stand auf. »Ich habe zu arbeiten. Ich werde heute
    Nachmittag noch mal bei euch beiden vorbeischauen. Komm,
    Manny.«
    Gaeta lehnte sich auf dem knarrenden Stuhl zurück. »Wohin
    soll ich denn gehen? Ich bin doch im Ruhestand, nicht wahr?«
    Cardenas packte ihn am Kragen. »Komm endlich, Manny.
    Ich werde schon noch etwas für dich finden.«
    Er ließ sich von ihr hochziehen. »Na, wenn du es sagst…«
    Sie gingen. Holly legte sich wieder hin. Tavalera hielt noch
    immer sanft ihre Hand.
    »Du bleibst doch nicht etwa wegen mir, oder«, fragte sie ihn.
    »Nein, nicht…« Er hielt inne. »Doch. Ich bleibe wegen dir«,
    sagte er fast trotzig. »Das ist die Wahrheit.«
    Holly lächelte ihn an. »Gut. Das wollte ich nur hören.«
    Er erwiderte ihr Lächeln.
    »Telefon!«, rief Holly. »Verbinde mich mit Pancho Lane im
    Hauptquartier der Astro Corporation in Selene.«
    Tavalera ließ ihre Hand los und wollte vom Bett wegrollen.
    »Geh nicht, Raoul«, sagte Holly. »Ich möchte, dass du meine
    Schwester kennen lernst.«
    Professor Wilmot saß in seinem Lieblingssessel und schwenkte
    vorsichtig das Whiskyglas, das er in der rechten Hand hielt.
    Obwohl sein Blick auf den Bericht gerichtet war, den der
    diktierte, ging er in Wirklichkeit weit über die Worte hinaus,
    die vor ihm in der Luft hingen. Er ließ die Ereignisse der
    letzten Tage Revue passieren und versuchte den weiteren
    Gang der Ereignisse vorherzusehen.
    Er saß lange Zeit allein da, schwenkte langsam den Whisky
    und fragte sich, was er seinen Vorgesetzten auf der Erde

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