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Saubande: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Saubande: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Titel: Saubande: Ein Schweinekrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Blum
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und eine Welle von Sehnsucht durchflutete sie: eine Wiese, die viel größer und grüner war als ihre und auf der friedlich Schweine grasten, eine Menge dicker, rosiger Schweine. Vielleicht war ihre Mutter auch dabei, ja, eine schwere, ältere Sau sah auf die Entfernung genau wie die fette, gutmütige Paula aus. Gemächlich, als könnte nichts sie aufschrecken, trabte sie über die Wiese.
    »Anhalten!«, schrie Kim. »Sofort anhalten! Ich muss aussteigen. Meine Mutter – da vorne habe ich meine Mutter gesehen!« Sie entschied, dass es nicht schaden konnte, überzeugter zu tun, als sie war.
    Doch Dörthe drehte sich nur kurz um und rief gegen den Wind. »Hast ja recht, kluge Kim. Die Musik ist wirklich zu laut für Schweine mit empfindlichen Ohren – und außerdem führe ich mich auf wie ein hysterisches Mädchen, das nicht wahrhaben will, dass es jetzt allein dasteht.«
    Im nächsten Moment wurde die Musik leiser, und die Wiese mit den Schweinen war aus ihrem Blickfeld verschwunden.
    Beleidigt zog Kim den Kopf wieder ein. Dörthe hatte wie die meisten Menschen ein Talent, alles gründlich misszuverstehen. Wahrscheinlich hatte sie gar nicht ihre Mutter gesehen, redete sie sich ein, um sich zu trösten. Paula war vermutlich längst in einem Schlachthaus gelandet …
    Der Geruch veränderte sich plötzlich, auch wenn am Himmel nichts Besonderes zu entdecken war. Es roch nach Feuer, registrierte Kim. Ja, wenn Haderer früher manchmal Laub und Äste verbrannt hatte, dann hatte es genauso gerochen.
    Als sie aus dem Fenster blickte, erkannte sie, dass sie in dem Dorf angekommen war, das sie zweimal mit Lunke aufgesucht hatte.
    Der Wagen wurde abrupt langsamer. Nun hatte offensichtlich auch Dörthe den Geruch bemerkt. Vor dem mächtigen steinernen Gebäude mit dem Turm kam das Kabrio zum Stehen. Ein riesiger roter Wagen versperrte die Straße. Menschen liefen aufgeregt hin und her. Der Geruch wurde immer intensiver, er kam eindeutig aus dem großen Gebäude. Lunke hatte vor dem Eingang nach Blumenzwiebeln gegraben, erinnerte Kim sich, und eine Ecke weiter hatte man die kleine Cecile eingesperrt.
    Dörthe beugte sich neugierig aus dem Fenster. Zwei weitere rote Lastwagen standen da, die in etwa die Größe eines Transporters hatten.
    »Hat es in der Kirche gebrannt?«, fragte Dörthe einen Mann in einer blauen Uniform, der an ihrem Wagen vorbeilief.
    Der Mann schaute sie kurz an; er sah seltsam aus, weil er einen weißen, merkwürdig gebogenen Helm auf dem Kopf trug. »Nicht die Kirche, ein Nebengebäude ist abgebrannt«, erwiderte er und eilte weiter.
    Neugierig blickte Kim ihm nach. Der Mann nahm genau denselben Weg, den sie gestern Abend mit Lunke gegangen war – um das große Gebäude herum zu dem Haus, wo sie Kroll und die beiden anderen Menschen und schließlich Cecile entdeckt hatten. Kim hob ihren Rüssel in den Wind, und dann nahm sie, ohne richtig nachzudenken, all ihre Kraft zusammen und sprang hinten aus dem Wagen. Ihre Hufe kratzten über den Lack, aber darauf konnte sie keine Rücksicht nehmen.
    Dörthe schrie schrill und voller Überraschung ihren Namen, aber Kim hörte gar nicht hin. Klar, sie tat ein paar Dinge, die ein einfaches Schwein nicht tun sollte – es war nicht sonderlich klug, dem einzigen Menschen, der sie wirklich mochte, davonzulaufen und geradewegs in eine Ansammlung aufgeregter Zweibeiner hineinzumarschieren, aber sie musste einfach wissen, was hier los war. Außerdem roch sie noch etwas anderes, nicht nur Wasser und verbranntes Holz. Eine schreckliche Ahnung beschlich sie.
    Zwei uniformierte Menschen waren so überrascht, dass sie zur Seite sprangen, als Kim an ihnen vorbeitrabte. Hinter ihr war auch Dörthe aus dem Auto gesprungen und folgte ihr laut und aufgeregt rufend.
    Ein anderer Mann baute sich vor Kim auf und schrie: »Was, zum Teufel, macht dieses Schwein hier?« Aber er klang nicht wirklich gefährlich.
    Kim erkannte Altschneider sofort, auch wenn er nun ganz anders aussah. Man hatte ihn ein Stück beiseite gelegt. Eine Decke war von seinem Körper gerutscht. Seine Kleider und sein einstmals weißes Haar waren verbrannt, auch seine linke Gesichtshälfte war grausam entstellt. Ein Auge starrte zum Himmel hinauf, das andere hingegen war gar nicht mehr da. Seine Hände waren schwarz, und seine Beine wirkten seltsam verformt. Ob er noch Schuhe trug oder seine Füße bis auf die Knochen verbrannt waren, ließ sich nicht mehr genau erkennen.
    Kim blieb stehen und starrte den Leichnam

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