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Saubande: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Saubande: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Titel: Saubande: Ein Schweinekrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Blum
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sie den Mond am Himmel betrachtete, irgendetwas, das uns aus diesem unangenehmen Schweigen herausbringt. Vielleicht sollte ich sagen, dass Dörthe ein Kind bekommt – oder nein, dann könnte Lunke anfangen, über das eine zu sprechen. Sie versuchte sich vorzustellen, wie sich ihre Mutter in einer solchen Situation wohl verhalten hätte.
    Ein Geräusch ließ erst Lunke, dann Kim herumfahren. Ein dumpfes Poltern klang aus dem Stall herüber. War etwas mit Doktor Pik? Kim erschrak bei diesem Gedanken. Dann blitzte ein grelles Licht hinter der kaputten Scheibe auf.
    »Da ist jemand«, zischte Kim. »Warte hier!« Sie drehte sich um und trabte in den Stall.
    Angst beschlich sie, als sie durch die Tür schritt. Leise scharrten ihre Hufe über den nackten Beton. Seltsamerweise dachte sie an Kroll. Konnte ein toter Mensch noch eine Weile herumwandern, bevor er zu einer weißen Feder wurde? Bei Kroll war alles möglich, fand sie.
    Die anderen Schweine lagen schlafend da, aber Kim war sicher, dass sich jemand in den Stall geschlichen hatte. Ein Geruch, der vorher nicht da gewesen war, irritierte sie. Doch niemand war zu sehen, nicht am Gatter, wo Munk und Dörthe oft gesessen hatten, nicht an der Tür zum Haupthaus. Es hatte auch niemand die kleine Lampe eingeschaltet.
    Als sie einen Moment dastand und sich fragte, ob sie zu Lunke zurückkehren sollte, bemerkte sie es: Die Leiter, die sonst unauffällig in einer Ecke lehnte, stand mitten im Pferch, und einen Moment später leuchtete über ihr ein Licht auf. Jemand schnaubte auf dem Heuboden, schob irgendwelche Dinge umher, als suche er etwas. Haderer, erinnerte Kim sich, war mitunter oben auf den Brettern herumgekrochen und natürlich Munk und Dörthe, wenn sie sich vergnügen wollten. War Dörthe nun mit Michelfelder hinaufgegangen, vielleicht, um ihn wieder freundlicher zu stimmen? Nein, es hörte sich anders an, und sein Auto stand auch nicht vor dem Haus.
    Ein leises, gezischtes Fluchen drang herunter. Das Licht blieb nun die ganze Zeit eingeschaltet. Das Rumoren wurde lauter, als würde dieser Jemand, der da hantierte, keine Rücksicht mehr darauf nehmen, dass unter ihm ein paar Schweine friedlich schliefen. Wieder ein gedämpftes Fluchen. Dann begann sich die Leiter zu bewegen, ein schmutziger, schwarzer Schuh tauchte auf.
    Kim hob den Rüssel und konnte es sofort einordnen: Der penetrante Schweißgeruch eines älteren Mannes wehte ihr entgegen.
    Ein zweiter Fuß kam ins Blickfeld, dann zwei Beine, eine dunkle Jacke, die sich über einen kugelförmigen Bauch spannte, eine grobe Hand, die eine schwarze Pistole hielt, wie Kim sie von Kroll kannte.
    Was sollte sie tun? Um Hilfe schreien, so dass Lunke heranstürmte?
    Der Mann hatte mittlerweile den halben Weg auf der Leiter zurückgelegt. Er schnaufte und wischte sich über das Gesicht, dann richtete er seinen Blick durch die Sprossen der Leiter. Einen Augenblick lang sahen sie sich an – der Mann verzog keine Miene, weder lächelte er, noch zeigte er sich überrascht, dass ein Schwein dastand und ihn fixierte. Schließlich hob er die Hand mit der Waffe, und Kim stürmte vor.
    Mit ihrer linken Schulter prallte sie gegen die Leiter, die auf dem Betonboden, der mit einer dünnen Schicht Stroh bedeckt war, sofort ins Rutschen geriet. Der dicke Mann begann zu schwanken, versuchte das Gleichgewicht zu bewahren, indem er sich auf die andere Seite warf, doch dabei verlor er endgültig den Halt. Sein linkes Bein rutschte von der Sprosse ab, er drehte sich ungelenk und fiel dann mitsamt der Leiter zu Boden. Die Taschenlampe glitt ihm aus der Hand und schlug auf den Beton, doch sie erlosch nicht, sondern hüllte den halben Stall in ein geisterhaftes Licht.
    Wie ein fetter Käfer lag Ebersbach auf dem Rücken und schnaufte, bevor er sich wieder regte. Langsam richtete er sich auf, schreckte jedoch sofort wieder zurück. Er verzog das Gesicht und rieb sich sein linkes Bein. »Verdammter Mist!«, zischte er vor sich hin. Die Waffe hatte er nicht fallen lassen.
    Kim wusste nicht, was sie tun sollte. Fliehen? Oder einfach stehen bleiben und abwarten, was Ebersbach tat?
    Cecile war aufgewacht, sie hatte den Kopf gehoben und stierte mit weit aufgerissenen Augen ins Leere. »Ist was passiert?«, quiekte sie schläfrig. Einen Moment später sank ihr Kopf wieder zurück.
    Ebersbach wandte sich vorsichtig um. Er atmete in kleinen, heftigen Zügen, während er einen erneuten Versuch unternahm, auf die Beine zu kommen. Seine Hände kratzten

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