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Saufit: Von einem, der auszog, nie wieder krank zu werden (German Edition)

Saufit: Von einem, der auszog, nie wieder krank zu werden (German Edition)

Titel: Saufit: Von einem, der auszog, nie wieder krank zu werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. J. Jacobs
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»Tri«, wie der Kenner sagt, zu einer Industrie herangewachsen, die jährlich weltweit 500 Millionen Dollar umsetzt. (Bei diesem ersten Triathlon gab es die Disziplin »Schwimmen« übrigens noch nicht. Stattdessen mussten die Teilnehmer eine Strecke im Kanu zurücklegen. Was nach sehr viel weniger direktem Wasserkontakt und damit für mich persönlich bedeutend angenehmer klingt.)
    Es gibt natürlich den berühmten Ironman-Triathlon – 3,9 km Schwimmen, 180,2 km Radeln, 42,2 km Laufen –, aber auch Triathlon-Varianten, die kaum anstrengender sind als eine Runde Joggen um den Block.
    Julie hat recht. Ich könnte durchaus bei einem Triathlon mitmachen. Aber bei welchem? Zuerst liebäugelte ich mit einer Spielart, die komplett innerhalb geschlossener Räume stattfindet: Laufband, Ergometer, Sportschwimmbecken. Alles in allem eine richtig heimelige Vorstellung. Doch bekanntlich ist drinnen betriebener Sport leider nicht so gesund wie Sport an der frischen Luft. Also habe ich keine Wahl. Ich werde mich dem Kampf mit den Elementen stellen müssen.
    Ich finde einen Triathlon auf Staten Island, der für den 5. Juni angesetzt ist, also in gerade mal ein paar Monaten. Die verlangten Distanzen sind machbar –19,3 Kilometer Radeln, 4,8 Kilometer Laufen und 400 Meter Schwimmen in einem offenen Gewässer. Das Ganze ist eigentlich eine in sich widersprüchliche Herausforderung: moderater Extremsport. Mein medizinischer Beraterstab wiederholt mantramäßig »alles in Maßen«. Also gut. Dann also auf zum gesündestmöglichen Triathlon überhaupt.
    Am Tag darauf verkünde ich Julie, meinen Freunden und meinen Söhnen: »Ich mache bei einem Triathlon mit.«
    Dann rufe ich Julies Freundin Anna an, eine gestandene Athletin, die schon mehrere Triathlons absolviert hat. Ich erzähle ihr, dass ich vorhabe, es ihr nachzutun, und bitte sie um Rat.
    »Ich hab schon mal einen Triathlon im Juni gemacht«, sagt sie. »Das Wasser ist eiskalt. Es war schrecklich. Ich habe geheult.«
    Hmm. So richtig nach »alles in Maßen« klingt das nicht.
    The Fast and the Furious
    Ich lese den Kindern gerade die Fabeln von Äsop vor. Und ich muss sagen, in der Geschichte vom Hasen und der Schildkröte habe ich mein Herz für den vielgeschmähten Hasen entdeckt.
    (Übrigens bin ich auch ein großer Fan des Fuchses, der schließlich zu der Überzeugung gelangt, dass die Trauben außerhalb seiner Reichweite sowieso zu sauer sind. Wirklich gelungener Fall von Umdeutung, Fuchs!)
    Doch zurück zum Hasen. Der schlappohrige Kamerad hat möglicherweise genau das Richtige getan – und das nicht nur, weil Nickerchen gesund sind.
    Sein Verhalten ist auch von Vorteil, wenn es um die Vorbereitung für einen Triathlonlauf geht. Er machte nämlich mehr oder weniger dasselbe, was heutzutage als HIIT – High Intensity Interval Training – bekannt ist: Anstatt 45 Minuten lang bei 60-prozentiger Leistung zu joggen, läuft man dabei gerade mal 30 Sekunden, die aber bei 100 Prozent Leistung. Danach macht man eine Minute Pause, dann sprintet man wieder los. Das Ganze acht Mal in Folge. Das sind insgesamt elf Minuten. Oder sogar noch weniger, wenn man die Pausen abzieht.
    Eine erstaunlich zeitsparende Methode. Zudem liefern Untersuchungen immer mehr Belege dafür, dass sie womöglich genauso effizient ist wie längeres Laufen in mäßigem Tempo. Und zwar nicht nur für Spitzenathleten, sondern für alle. Sogar für übergewichtige Läufer.
    Der Haken an dieser Trainingsform: Sie überschreitet die Schmerzgrenze. »So oder so – man kriegt nichts geschenkt«, sagte mir HIIT -Experte Martin Gibala von der McMaster University. Das ist wie das berühmte Pflaster-Entfernungs-Dilemma: Reißt man es auf einen Rutsch herunter (heftiger Schmerz, der jedoch schnell vergeht) – oder zieht man es lieber langsam ab (wesentlich weniger heftiger, dafür länger anhaltender Schmerz)?
    HIIT ist der aerobe Vetter von inForm Fitness, dem ultralangsamen Krafttraining, das ich mit Adam Zickerman gemacht habe; allerdings können die HIIT -Verfechter ihre vollmundigen Versprechungen mit deutlich mehr Forschungsergebnissen untermauern.
    Hier die berühmteste Untersuchung zum Thema: Im Rahmen einer 1996 durchgeführten Studie unter Leitung von Izumi Tabata, Forscher am Japanischen Institut für Fitness und Sport, strampelten Athleten jeweils 20 Sekunden lang nach Leibeskräften auf einem speziellen Ergometer. Anschließend machten sie zehn Sekunden Pause. Dieses Intervalltraining absolvierten sie

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