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Sauhaxn: Kriminalroman (German Edition)

Sauhaxn: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Sauhaxn: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothea Böhme
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denn umgebracht?«
    »Aber er
lebt doch noch«, stammelte Natalie. Sie wollte nicht ins Gefängnis. Sie hatte schlimme
Dinge darüber gehört. Ihre Großmutter hatte einmal jemanden gekannt, der im Gefängnis
gewesen war. Natalie bekam noch mehr Angst. Wo war sie nur hineingeraten?
    »Martin,
ich weiß nicht, ob …«, begann sie, doch dieser unterbrach sie grob.
    »Du weißt
nie was«, sagte er. »Deshalb bist du jetzt auch schön still, setzt dich dahin und
machst mir keinen Ärger mehr.« Er hielt das Päckchen mit dem weißen Pulver gegen
das Licht. »Wo das herkommt, ist bestimmt noch mehr. Wir müssen nur suchen.« Er
kniff die Augen zusammen und betrachtete den Mann. Ohne ein weiteres Wort stand
er auf und verließ den Raum.
    »Martin!
Lass mich nicht allein mit dem Irren«, schrie Natalie auf. Der Kerl war nicht tot,
zumindest noch nicht. Was, wenn er plötzlich aufwachte?
    »Bin doch
gleich wieder da«, grummelte Martin aus dem Flur und kam keine Minute später zurück
ins Zimmer. Er hielt Handschellen, eine Augenbinde und einen Knebel in der Hand.
Lady Jacqueline, die Domina, die Bibliothekarin geworden war, hatte ihre Sachen
offensichtlich zurückgelassen.
    »Warum können
wir nicht die Polizei holen?«, versuchte Natalie es ein letztes Mal. Martin ignorierte
sie und machte sich an dem Unbekannten zu schaffen. Natalie betrachtete ihre Fingernägel
und stellte fest, dass sie diese komplett neu lackieren musste. Es konnte einfach
keine gute Idee sein, einen Psychopathen ans Bett zu fesseln.
     
    *
     
    Hauptkommissar Reichel fand, dass
es eine hervorragende Idee gewesen war, diesen Streifenpolizisten vom Empfang zu
Bachmaier zu schicken. Er gratulierte sich zu seiner Cleverness. Der Streifenpolizist
hatte ihm vor einer halben Stunde gemeldet, dass bei Bachmaiers immer noch keiner
zu Hause war. Reichel konnte also in aller Ruhe Tag 137 verbringen. Ohne Schweine.
Ohne Huber.
    Leise pfeifend
holte er sich einen Kaffee und balancierte die bis zum Rand gefüllte Tasse vorsichtig
zu seinem Schreibtisch. Gerade als er die Tasse abstellen wollte, wurde die Tür
aufgerissen.
    »Wir haben
einen Mord!« Huber stürmte ins Zimmer, woraufhin Reichel seinen Kaffee verschüttete.
Er hätte sich nicht zu früh freuen dürfen, dachte er grimmig und blies auf seine
verbrühte Hand.
    »Entschuldigen
Sie, Herr Kommissar«, sagte Huber, doch sein Enthusiasmus war nicht zu bremsen.
Er grinste wie ein Honigkuchenpferd und Reichel konnte sehen, dass er vor Mitteilungsbedürfnis
fast platzte.
    Reichel
sah ihn finster an und wischte sich mit einem Taschentuch den Hemdsärmel ab. Schließlich
gab er nach. »Was ist denn jetzt mit Ihrem Mord?«, fragte er.
    Sofort sprudelte
Huber los. »Sie werden es nicht glauben. Harald Moschik hat gerade angerufen. Sie
wissen schon, der Koch im Schlosshotel.«
    Reichel
erinnerte sich. Der Mann war fast ebenso nervtötend wie sein Chef, dieser Karl Bachmaier.
    »Er sagt,
Karl Bachmaier lag heute Morgen tot im Tiefkühlraum des Schlosshotels. Der Lehrling
Johann Mühlbauer stand mit einem blutigen Fleischermesser daneben.« Triumphierend
strahlte Huber ihn an.
    Reichel
blinzelte. Das hatte er nicht erwartet. »Der Lehrling?«
    »Der Lehrling«,
bestätigte Huber. »Hinter der Fassade dieses Einfaltspinsels steckt wirklich ein
Mörder. Wer weiß, vielleicht sogar tatsächlich ein serienmordender Soziopath.«
    »Ich fass
es nicht. Der Lehrling.«
    »Wir werden
Schlagzeilen machen, ganz Österreich wird auf uns schauen. Lendnitz, das gefährlichste
Pflaster südlich von Wien. Chef, wir übertrumpfen sogar Klagenfurt!«
    Reichel
schloss die Augen. »Ist die Leiche schon der Spurensicherung übergeben worden?«,
fragte er schließlich.
    Huber schüttelte
den Kopf.
    »Dann sollten
wir das veranlassen.« Der Hauptkommissar griff zu seinem Diensttelefon und rief
in der Zentrale an. Die Observierung des Hauses Bachmaier wurde nicht mehr benötigt.
»Im Tiefkühlraum des Schlosshotels liegt eine Leiche. Geben Sie der Spurensicherung
Bescheid«, informierte Reichel den diensthabenden Polizisten und griff nach seinem
Autoschlüssel. »Na, dann mal los«, nickte er Huber zu. »Gehen wir einen Mordfall
aufklären.« Er konnte nicht behaupten, dass er sich darauf freute.
     
    In der Küche des Schlosshotels war
alles blitzblank und ordentlich. Niemand war zu sehen. »Wo ist der Tiefkühlraum
mit der Leiche?«, wandte Reichel sich an Huber, der jedoch nur mit den Schultern
zuckte. Der Kommissar rollte mit den Augen

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