Sauhaxn: Kriminalroman (German Edition)
traumabedingter Paranoia und höchstwahrscheinlich
Schizophrenie. Herr Dr. Weisshaupt ist ein sehr fähiger Psychiater, der sich gut
um Sie kümmern wird.« Unbeholfen tätschelte er Moschik den Arm. »Alles, was Sie
mir da gerade erzählt haben, sind Halluzinationen. Fantasiebilder.« Er hatte Mitleid
mit dem Koch. »Auch Amalie Bachmaier, Herr Moschik. Es gibt keine Amalie Bachmaier.
Alles war nur ein böser Traum.«
Moschik
sackte in sich zusammen.
»Ja«, schluchzte
er. »Halluzinationen. Fantasiebilder. Alles nur ein böser Traum.«
»Genau«,
bestätigte Reichel. »Alles ist nur in Ihrer Fantasie passiert. Und jetzt gehen Sie
sich schön ausruhen.« Er führte Moschik aus seinem Dienstzimmer. »Huber! Wir müssen
jemanden ins Krankenhaus bringen!«
Montag
Es war Montagvormittag, es war Frühling,
es war ein wunderschöner Tag und es war genau elf Uhr und 15 Minuten. Mit einem
glücklichen Seufzer stellte Johann sein Fahrrad am Hintereingang des Schlosshotels
ab. Im schmalen Flur stieß er beinahe mit dem neuen Chefkoch zusammen.
»Morgen«,
sagte der Mann fröhlich und streckte Johann seine Hand hin. »Ich bin Klaus, der
neue Chef hier im Laden.«
»Johann.«
Er konnte sein Grinsen einfach nicht verkneifen.
»Na, dann
auf gute Zusammenarbeit, Johann.« Klaus verschwand mit einem weiteren Lächeln in
der Küche. So viel gute Laune hatte es im Schlosshotel selten gegeben.
Johann zog
sich um, setzte die Kochmütze auf und ging in die Küche. Dort besprach Klaus mit
dem Kellner das Tagesmenü und Karotte räumte die Spülmaschine ein.
»Der Neue
scheint ja ganz nett zu sein«, sagte Karotte. Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu:
»Auch wenn er offenbar keine Arbeitsmoral hat. Er ist zehn Minuten zu spät zum Dienst
erschienen.« Er runzelte missbilligend die Stirn.
Johann grinste.
»Was ist
denn mit dir los?«, fragte Karotte.
Johann grinste
noch breiter.
»Alles in
Ordnung?« Karotte sah ihn misstrauisch an.
»Klar, was
sollte nicht in Ordnung sein? Ich hatte halt ein schönes Wochenende.« Johann zuckte
mit den Schultern und half Karotte mit dem Geschirr.
Er war am
Freitag zu Elena gefahren und erst am Sonntag wieder zu Hause aufgetaucht. Seine
Mutter hatte den großen Knutschfleck an seinem Hals entdeckt und ihn lachend in
die Arme genommen. Er hätte zwar einiges dafür gegeben, das nachfolgende Gespräch
darüber ›was Frauen beim Sex wirklich Spaß macht‹ aus seinem Gedächtnis zu löschen,
aber alles in allem hatte es seine Laune nicht verschlechtern können. Auch Bruce
Willis war stolz auf ihn gewesen. Ja, aus Johann Mühlbauer war ein neuer Mensch
geworden.
Gut gelaunt
schälte er Kartoffeln, putzte Champignons und raspelte Zucchini, während Karotte
und der neue Chefkoch das Lager aufräumten. Er hatte immer noch ein Lächeln auf
dem Gesicht, als einige Minuten später ein ohrenbetäubender Lärm aus dem Lager zu
hören war. Der Kellner ließ erschrocken den Teller mit Dekoration fallen und Karotte
kam leichenblass in die Küche gestürmt.
»Der neue
Koch«, brachte er hervor und sank vor der Anrichte auf dem Boden zusammen.
Johann wischte
sich die Hände an seiner Jacke ab, klopfte Karotte aufmunternd auf die Schulter
und ging mit federndem Schritt ins Lager.
Es gab ein
Problem? Er war der richtige Mann dafür.
Martin Mucha
Beziehungskiller
E-Book: 978-3-8392-3948-3 / Buch: 978-3-8392-1314-8
»Ein ironisches Duell zweier Krimitraditionen: Ein Hardboiled-Detektiv
in der Situation eines klassischen Whodunits.«
Der Wiener Universitätslektor Arno
Linder begleitet seine Freundin ins Weinviertel. Mit eingeladen sind auch
Lauras Auftraggeber, Kollegen und deren Lebensgefährtinnen. Es scheint ein
erholsames Wochenende zu werden, wäre da nicht Arnos unheilvolle Gabe förmlich
über eine Leiche zu stolpern. Die Polizei präsentiert zwar bald einen Täter,
doch Laura ist nicht ›amused‹. Um seine Beziehung zu retten, bleibt Arno nichts
anderes übrig als den wahren Täter aufzuspüren …
Manfred Baumann
Zauberflötenrache
E-Book: 978-3-8392-3924-7 / Buch: 978-3-8392-1302-5
»Hochspannung aus der Festspielstadt Salzburg. Kommissar Merana in
seinem neuen Fall.«
»Der Hölle Rache kocht in meinem
Herzen …« singt Anabella Todorova als Königin der Nacht in Mozarts Zauberflöte
bei der Opernpremiere der Salzburger Festspiele. Doch sie bricht mitten in der
Arie tot zusammen. Herzversagen? Unfall? Mord?
Martin Merana beginnt im Umfeld
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