Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sauhaxn: Kriminalroman (German Edition)

Sauhaxn: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Sauhaxn: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothea Böhme
Vom Netzwerk:
ein Arbeitskollege
ihres Mannes. Da werden sich die beiden wohl kennen.«
    »Wenn Sie
mit einer schweren Kopfverletzung aus dem Krankenhaus fliehen, laufen Sie dann auch
direkt zu meiner Frau?«, fragte Reichel trocken und Huber verzog den Mund. »Na bitte.
So wie ich die Sache sehe, haben Sie Ihren verdammten Fall. Und zwar bei der Bachmaier.
Lassen Sie uns die Frau endlich einmal vernünftig vernehmen.«
    Reichel
legte sein Holster um und steckte seine Pistole griffbereit ein. Hubers Mundwinkel
zuckten verdächtig.
    »Vorsicht
ist besser als Nachsicht und Amalie Bachmaier ist nachweislich gefährlich«, verteidigte
Reichel die Waffe. »Wischen Sie sich das Grinsen aus dem Gesicht, Huber, sonst dürfen
Sie die Suche nach dem entlaufenen Schwein leiten.« Sofort nahm Huber Haltung an
und öffnete die Tür.
    »Wissen
Sie, Chef, ich hätte nie gedacht, dass es in einem Dorf so spannend zugehen kann.«
    »Fast 10.000
Einwohner, Huber, Lendnitz ist kein Dorf.«
    Huber machte
eine wegwerfende Handbewegung. »Im Vergleich zu Klagenfurt? Ich bitte Sie.«
    Reichel
presste die Lippen aufeinander. Jetzt nur nichts sagen, Huber nicht auch noch anstacheln.
    »Trotzdem«,
fuhr sein Assistent fort. »Als Sie mir meinen Dienstort mitgeteilt haben, war ich
…« Er brach ab und wurde rot. »Ich hatte als Priorität Klagenfurt angegeben.«
    »Natürlich.«
    »Ich bin
kein Naturmensch.« Huber sah fast verschämt aus, wie er auf seine Finger blickte.
»Ich fahre nicht mal gern Ski.«
    »Was für
ein Kärntner sind Sie eigentlich?«, entfuhr es Reichel.
    »Eben.«
Huber nickte. »Der Wörthersee ist super, aber glauben Sie, ich würde auf den Pyramidenkogel
steigen? Oder auf dem Weißensee Schlittschuh laufen? Nein, ich bin durch und durch
Großstadtkind.«
    »Großstadt?«
Reichel zog die Augenbrauen hoch.
    Huber machte
eine wegwerfende Handbewegung. »So langsam freunde ich mich mit Lendnitz an«, erklärte
er. »Wer braucht ein Theater, wenn es Sie und die Bachmaier gibt?«
    »Was?« Reichel
hätte schwören können, Huber machte sich über ihn lustig. Aber sein Assistent sah
ihn nur unschuldig an.
    »Mistkerl«,
brummte Reichel leise.
    Huber ignorierte
seine Beleidigung. Glücklicherweise enthielt er sich den Rest der Fahrt über jeglicher
klugen Kommentare. Reichel überlegte sich eine Strategie für die Bachmaier. Die
Frau war durchtrieben, er konnte sich keine Fehler leisten, musste knallhart auftreten,
all seine Macht und Kompetenz deutlich machen.
    Reichel
parkte den Wagen direkt vor dem Haus, nickte den beiden observierenden Spezialisten
in ihrem dunklen Ford kurz zu und stapfte mit festen Schritten zur Eingangstür.
Diesmal musste er nicht lange warten. Reichel hatte gerade den Finger auf die Klingel
gelegt, da wurde die Tür schon aufgerissen.
    »Frau Bachmaier,
wir sind …« Weiter kam Reichel nicht. Die Tür war zwar geöffnet worden, jedoch nicht
von Amalie Bachmaier, sondern von Harald Moschik. Immer noch blass, immer noch im
Nachthemd und immer noch durcheinander sprintete er an den beiden Polizisten vorbei,
durch den Vorgarten, über den Zaun und auf die Straße.
    »Herr Moschik!
Wo wollen Sie denn so schnell hin? Herr Moschik!« Amalie Bachmaier, mit aufgeknöpfter
Bluse, folgte ihm.
    Huber sprang
in Deckung, Reichel reagierte nicht schnell genug. Einige Sekunden später rappelte
er sich fluchend aus dem Buchsbaum neben der Eingangstür hoch. Diese Bachmaier hatte
die Durchschlagskraft eines Panzers, so viel war sicher.
    Schreiend
und mit den Armen wedelnd lief sie hinter dem fliehenden Harald Moschik her.
    Huber grinste.
    »Halten
Sie die Klappe«, warnte Reichel. »Ich will nichts von Ihnen hören. Kein Wort!« Er
zupfte etwas Grünzeug von seinem Ärmel und stapfte zum Wagen der observierenden
Polizisten.
    »Wie lange
war dieser Moschik bei ihr?«
    »Halbe Stunde,
vielleicht etwas länger. Wir haben Sie fast umgehend informiert, als er aufgetaucht
ist.«
    »Fast?«
Reichel zog die Augenbrauen hoch.
    »Hannes
musste mal pinkeln und ich hab mir um die Ecke eine Käsekrainer geholt.«
    »Das ist
kein Schulausflug, Sie dürfen die Tatverdächtige nicht aus den Augen lassen! Und
jetzt los, hinterher da!«
    Hannes zuckte
entschuldigend die Schultern und murmelte: »Ich hatte Hunger.« Dann schlenderte
er der Bachmaier hinterher.
    Reichel
seufzte und atmete tief durch. »Sonst noch was Ungewöhnliches passiert?« Der andere
Polizist kratzte sich am Kopf und wich seinem Blick aus. »Raus mit der Sprache!«
    »Wir

Weitere Kostenlose Bücher