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Sauhaxn: Kriminalroman (German Edition)

Sauhaxn: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Sauhaxn: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothea Böhme
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haben
merkwürdige Geräusche gehört. Als ob jemand etwas zerschlägt. Mit einer Axt oder
so. Etwas Großes auf jeden Fall. Hörte sich an, als ob das Haus abgerissen würde.«
    »Was kann
die Bachmaier denn mit einer Axt zerschlagen haben?«, fragte Huber verwirrt. »Beweisstücke
zerstört?«
    »Huber,
es geht hier um Drogen. Wie wollen Sie die mit einer Axt zerschlagen?«
    »Was weiß
ich. Wahrscheinlich hat sie nichts zerschlagen, sondern sich den Moschik geschnappt
und es mit ihm den ganzen Nachmittag getrieben. Bei dem Gewicht müsste sich das
so anhören, als ob ein Haus abgerissen wird.«
    Der Streifenpolizist
kicherte. Reichel war nicht ganz so begeistert von Hubers Theorie. »Der Moschik
kann es nicht gewesen sein, wenn er nur eine halbe Stunde bei ihr war«, wies er
seinen Assistenten zurecht.
    »Außerdem
haben wir die komischen Geräusche schon gestern gehört«, warf der Streifenpolizist
zögerlich ein.
    »Und das
sagen Sie mir jetzt?« Diese Trottel waren wirklich zu nichts zu gebrauchen! Reichel
zählte in Gedanken bis zehn. In irgendeiner Jackentasche musste doch ein Aspirin
stecken. »Jetzt folgen Sie Ihrem Kollegen mit dem Wagen. Finden Sie die Bachmaier
wieder!«
    Schulterzuckend
machte sich der Streifenpolizist auf den Weg.
    »Seltsame
Geräusche, Harald Moschik«, brummte Reichel. Wo war der Anhaltspunkt? Er runzelte
die Stirn. Es musste einen geben.
    »Vielleicht
hat Harald Moschik tatsächlich einen Mord beobachtet.« Reichel dachte nur laut,
aber bei dem Wort Mord horchte Huber auf.
    »Wie meinen
Sie das?«
    »Ich meine
gar nichts.« Der Kommissar tippte sich mit dem Finger an den Mund. »Karl Bachmaier
ist weiterhin verschwunden, richtig? Klar, er könnte getürmt sein, weil ihm jemand
auf die Schliche gekommen ist. Drogen sind kein Pappenstil, auch wenn er nur der
Handlager seiner Frau war.«
    Huber nickte.
    »Aber was,
wenn Harald Moschik ebenfalls in das Drogenimperium der Bachmaier verwickelt ist?
Er ist ein Arbeitskollege ihres Mannes, leicht minderbemittelt, was läge näher,
als ihn einzuspannen? Als Laufburschen zu missbrauchen. Als Drogenkurier.«
    »Wieso minderbemittelt?
Ich denke, sein Verstand hat erst durch die Kopfverletzungen gelitten?« Huber hielt
einen Augenblick inne. »Dass das Dorfleben verrückt macht, war nur ein Scherz«,
sagte er dann.
    »Fanden
Sie den Mann am Dienstag normal? Was wir hier haben, ist ein klassischer Fall von
Übertragung. Müssen wir mal Dr. Weisshaupt fragen, der wird das wissen.« Reichel
kratzte sich am Kopf und fuhr fort: »Amalie Bachmaier, Drogenbaronin und Patin Lendnitzens,
ermordet ihren Mann Karl Bachmaier, Chefkoch des Schlosshotels. Harald Moschik,
Angestellter des Schlosshotels und Laufbursche der Patin, beobachtet diesen Mord.
Er fällt in einen Schockzustand. Als einziger Zeuge schwebt er zudem in Gefahr,
ebenfalls Opfer der Drogenbaronin zu werden. Einige Zeit später stößt Moschik sich
den Kopf, verwechselt die Tatsachen und schiebt dem Lehrling Johann Mühlbauer den
Mord in die Schuhe.«
    »Wir finden
keine Leiche, halten den Lehrling logischerweise für unschuldig, Moschik für verrückt
und die Bachmaier kommt davon«, ergänzte Huber begeistert. »Was für ein ausgefeilter
Plan!«
    »Exakt.«
Reichel rieb sich in Gedanken die Hände. Der Alten würde er was auf den Deckel geben.
Die würde schon noch sehen, was es hieß, sich mit Fritz Reichel, Hauptkommissar
der Polizei Lendnitz, anzulegen.
    »Damit wird
sie nicht durchkommen. Ich kümmere mich um einen Durchsuchungsbefehl.«
    »Erstmal
müssen wir uns um die Gammelfleisch-Männer kümmern. Die hatten Sie doch für heute
Nachmittag angesetzt«, warf Huber ein.
    Reichel
stöhnte. Sein kurzer Anflug von Enthusiasmus war so schnell verflogen, wie er gekommen
war. »Nützt ja nichts«, nickte er Huber zu. »Ich hoffe, die Entflohenen werden schnell
eingesammelt. Ich glaube, Dr. Weisshaupt vermisst seinen Patienten. Was die Bachmaier
angeht, die will ich so bald wie möglich auf dem Revier sehen. Wenn nötig in Handschellen.«
     
    *
     
    In Handschellen fand sich auch Erich
Hirtentaler wieder. Es war das zweite Mal, dass er so erwachte und es ging ihm nicht
besser. Irgendetwas Großes, Gummiartiges befand sich in seinem Mund. Als er versuchte,
die Augen zu öffnen, bemerkte er Finsternis um sich herum. Jemand hatte ihm einen
Knebel in den Mund gesteckt. Eine Augenbinde verpasst. Und Hände und Füße gefesselt.
Langsam fing sein Gehirn an zu arbeiten. Einige Erinnerungen des

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