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Sauhaxn: Kriminalroman (German Edition)

Sauhaxn: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Sauhaxn: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothea Böhme
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sich hinter ihren Käfer, während sie erst das
Hoftor öffnete und sich dann hinter das Steuer setzte.
    Der Motor
ratterte und stotterte, Elena trat das Gas durch und Johann schob. Es tat sich nicht
viel, außer dass die Tür zum Bauernhaus aufgerissen wurde und der Bauer höchstpersönlich
auf den Hof stapfte. Er sah wütend aus. Eigentlich eher fuchsteufelswild.
    »Du Hund,
bleder!«, schrie er und schwang ein Nudelholz. Die Theorie, dass der Bauer erschlagen
im Flur liegen könnte, hatte sich eindeutig erledigt, und Johann atmete auf, bis
er erkannte, dass Moser ihn mit dem Hund gemeint hatte und immer schneller auf ihn
zukam.
    »Was? Herr
Moser, ich hab doch überhaupt nichts gemacht!« Verwirrt sah Johann vom Bauern zu
Elena. Die funkelte ihren Ehemann wütend an und drehte am Zündschlüssel. Der Motor
sprang an, sie trat das Gaspedal durch und schrie: »Lass mich in Ruhe, Bernhard!«
Dann fuhr sie mit Vollgas vom Hof.
    »I waß genau,
wos du geton host!«, brüllte Moser und stürmte weiter auf Johann zu, der einen Schritt
zur Seite machte, sodass der Bauer bäuchlings im Matsch landete.
    »Bitte,
Herr Moser, ich habe nichts getan«, verteidigte Johann sich, doch Moser hörte nicht
zu. Er rappelte sich mühsam hoch und ging erneut zum Angriff über.
    »Du host
Elfriede auf dem Gwissen! Du host des Tor offn glossen!« Er wurde durch das Quieken
eines Schweins unterbrochen, das hinter dem Stall hervorraste. Der Schlamm spritzte
nur so durch die Gegend.
    Nicht schon
wieder! Johann flüchtete über den Zaun des Anwesens in den Straßengraben und hielt
schützend die Hände über den Kopf.
    »Hildegard!«,
schrie der Bauer verzweifelt, doch das wild gewordene Tier flitzte geradewegs durch
das Gartentor in die Freiheit.
    »Du … Du
…!« Moser schäumte vor Wut und Johann fand den Zeitpunkt für eine Flucht ungemein
günstig. Er sprang aus dem Graben und lief die Landstraße hinunter nach Lendnitz.
In seiner Panik vergaß er, dass das Auto seiner Mutter in der anderen Richtung stand.
    Glücklicherweise
war der Bauer mit seinen dicken Gummistiefeln gehandicapt und konnte die Verfolgung
nicht aufnehmen. Johann sprintete ihm in den nahe gelegenen Wald davon. Nach einigen
hundert Metern blickte er sich um und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Du
meine Güte, was für ein Nachmittag. Er konnte ja nur mehr besser werden.
     
    *
     
    Es wurde immer schlimmer. Verwirrt
legte Amalie Bachmaier den Hörer auf. Sie hatte gerade den Bestattungsunternehmer
angerufen, der daraufhin nach der Leiche gefragt hatte. Wo sollte er die Leiche
abholen? Amalie hatte keine Leiche. Sie setzte sich erst einmal an den Küchentisch
und überlegte.
    Karl war
tot, ermordet. Er hatte Geld auf dem Speicher gehortet, weshalb die Mafia hinter
ihm her war, ihn wahrscheinlich umgebracht hatte. Lag Karl mit Betonfüßen versehen
im Wörthersee? Gab es deshalb keine Leiche? Warum war ihr Gedächtnis auch nur so
schlecht? Sie seufzte, setzte den Teekessel auf den Herd und versuchte es noch einmal
ganz von Anfang an. Die Polizei war gestern bei ihr gewesen, daran konnte sie sich
noch erinnern. Die Polizei musste Bescheid wissen. Mord war schließlich ihr Metier.
    Sie suchte
im Telefonbuch nach dem Lendnitzer Revier und wählte die Nummer.
    »Grüß Gott,
Amalie Bachmaier mein Name. Sagen Sie, der Leichnam meines Mannes, wann kann der
Bestattungsunternehmer ihn abholen? Und wo?«
    »Leiche?
Ich weiß von keiner Leiche«, lautete die gelangweilte Antwort.
    »Mein Mann,
Karl Bachmaier, Chefkoch des Schlosshotels. Ein Mord.«
    »Tatsächlich?
Da muss ich nachfragen.«
    Einige Minuten
kleine Nachtmusik später hörte Amalie den Polizisten hüsteln. »Frau Bachmaier? Sind
Sie sicher, dass Ihr Mann tot ist?«
    Amalie runzelte
die Stirn. War sie das?
    »Wir haben
hier nämlich keine Leiche. Ich habe sogar in der Gerichtsmedizin in Klagenfurt nachgefragt.«
    »Ach.«
    »Tut mir
leid, Ihnen da keine positive Antwort geben zu können, Frau Bachmaier. Aber vielleicht
ist Ihr Mann nur unterwegs? Es gibt da so einen neuen Puff am Stadtrand, wo jetzt
sehr viele Männer …«
    Amalie knallte
den Hörer auf. Was jetzt? Wo war Karl? Und warum wusste die Polizei nichts davon?
Schließlich war ein Kriminalkommissar bei ihr gewesen. Amalie war so durcheinander.
In ihrem Kopf pochte es wieder. Der Teekessel gab einen schrillen Pfeifton von sich.
Sie konnte nicht länger über dieses Mysterium nachdenken. Zuerst brauchte sie Tee.
Sie überlegte, den labbrigen

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