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Saupech (German Edition)

Saupech (German Edition)

Titel: Saupech (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika A. Grager
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antwortete der Chor im Halbkreis.
    »Deswegen mach ich mir die ärgsten Sorgen.« Lupo wischte sich über die Stirn. Dass er sich dabei die Reste aus der Hundedose ins Haar schmierte, merkte er nicht einmal. »Denn im Amtshaus war sie gestern schon nicht. Die Nacht hat sie offenbar nicht zu Hause verbracht. Und das ohne jemanden zu bitten, ihren Hund zu versorgen. Und unsere Verabredung hat sie auch nicht eingehalten. Ich fürchte, sie hat sich schon gestern allein auf die Suche gemacht. Und ist möglicherweise an den Richtigen geraten. Ich will gar nicht dran denken, was der mit ihr anstellen könnt.«
    Der Riese trat mit finsterem Gesicht näher.
    »I bin da Bär.« Er reichte Lupo seine Pranke. »Und die andern da san die Devils. Dorli is unsere Freundin. Wo wolltet’s ihr denn heut hin?«
    »Nicht zum Kogelbauer, bei dem war schon die Polizei. Wir wollten zu den anderen Bauern, die vielleicht Schweine haben.«
    Bär zog ein Handy aus einer Tasche in seiner Lederkluft und wählte.
    »Servas. Sag, welche Saubauern kennst denn du in der Gegend? – Nur die drei? Is guat. Danke.«
    Er wandte sich an seine Männer.
    »Aufsitzen! Du kommst mit mir. Hast a Puffen?«
    »Eine Waffe? Nein.«
    »Wurscht. Kriegst von mir a Ketten.«
    Sie kletterten über den Zaun. Lupo schwang sich auf den Sozius und machte schmerzhafte Bekanntschaft mit einem wenig gepolsterten Sitz. Nach dem unsportlichen Tritt des Devils war er nicht gerade begeistert von der Raserei mit dem Motorrad über Stock und Stein.
    »Erste Station is der Steinerhof.«
    Donnernd erwachten die Motorräder zum Leben.
    »Halt di orndlich an! Helm hob i kan für di. Los geht’s!«
    Bär fuhr zügig an, sodass Lupo Mühe hatte, hinter ihm im Sattel zu bleiben. Die wilde Jagd führte über ein Stück Landstraße, danach über einen Karrenweg, den die Rocker kaum langsamer passierten, um kurz darauf bei einem alten, ziemlich verfallenen Gehöft zu halten.
    »Ausschwärmen!«, kommandierte Bär. »Wenn einer Säu sieht, Signalpfiff. In zehn Minuten treffen wir uns wieder da.«
    Die Männer setzten sich in alle Richtungen in Bewegung.
    »Ist denn der Hof überhaupt noch bewohnt?« Lupo sah keine Menschenseele, und alles wirkte verlassen, wie vor Jahren aufgegeben.
    »Wer’ma glei wissen.«
    Bär schwang sich wieder auf seine Maschine und raste querfeldein über den Hof. Kurze Zeit später war er wieder da, und der Rest der Mannschaft tröpfelte herbei.
    Auch wenn der Hof verlassen sein mochte, hieß das nicht, dass hier nicht ein Mörder hausen konnte, gestand Lupo sich ein. Andererseits würde es wohl auffallen, wenn in einem verlassenen Gehöft jemand von Zeit zu Zeit auftauchte, eine Weile blieb, irgendwo herumhantierte und dann verschwand.
    Die Rocker waren wieder vollzählig. Keiner hatte etwas entdeckt.
    »Weiter zum Brandtner!«, kommandierte Bär. »Und schlaft’s net ein. Die Dorli braucht vielleicht unsere Hilfe.«
    Weiter ging die wilde Jagd.
    Am Brandtnerhof empfing sie der Bauer mit der Flinte in der Hand. »Schaut’s, dass weiterkummt’s. Sonst kracht’s!«
    Bär baute sich vor dem Bauern auf, der ihm knapp bis ans Brustbein reichte.
    »Halt di Goschen! Hast Säu? Wenn net, san mir scho wieder weg.«
    Verdattert schüttelte der Mann den Kopf. »Seid’s ihr jetzt alle deppert? Was wollt’s denn mit ana Sau?«
    Bär drückte mit der Hand die Flinte nach unten. Lupo fand es an der Zeit, einzugreifen.
    »Wir wollen keine Sau. Wir suchen Dorli Wiltzing. Sie ist verschwunden. Wir wissen nur, dass sie zu einem Bauern mit Schweinen wollte.«
    »Die Dorli is weg? Soso. Seit wann denn?« Er rieb sich bedächtig mit der Hand über den Bart. »I hab sie gestern im Regen mit ihrn Motorradl Richtung Langebichl fahren g’sehn.«
    »Gestern Vormittag?«, fragte Lupo nach.
    Der Mann nickte.
    »Bär, welchen Hof gibt es von Buchau Richtung Langebichl?«
    »Da gibt’s kane Bauern. Nur dem Meixner sein Reiterhof. Aber der hat doch kane Sauen.«
    »Egal. Dort sollten wir als Nächstes hinfahren.«
    »Okay. Alles auf die Gäule. Zum Meixner Toni.«

47
    Dorli erwachte mit einem schrecklichen Brummschädel. Warum war es so finster? Sie versuchte, sich im Bett aufzurichten. Höllische Schmerzen schossen durch ihre Arme. Irgendwas klirrte bei jeder Bewegung. Wo bin ich? Was ist denn los? Ich stehe, und meine Arme sind irgendwo angebunden. Verdammt, was soll denn das?
    Plötzlich durchzuckte sie die Erinnerung an die Begegnung mit Toni. Dieser Arsch! Was hat mir der in den

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