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Saupech (German Edition)

Saupech (German Edition)

Titel: Saupech (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika A. Grager
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Mörder. Ein Serienmörder, wenn all die Toten und Vermissten auf sein Konto gingen. Das war ihr zuvor noch so abwegig vorgekommen. Und nun saß sie hoffnungslos in der Falle.
    Selten in ihrem Leben hatte sie sich so einsam und verlassen gefühlt. Kein Mensch wusste, wo sie war. Sie bemerkte, dass sie nicht einmal sagen konnte, wie spät es war oder welcher Tag. Wenn sie Glück hatte, war der neue Tag schon angebrochen, und Lupo würde vergeblich auf sie warten. Die Frage war, was würde er tun?
    Einfach warten? Oder beleidigt abziehen, weil sie ihn versetzte? Bitte Lupo, sei ein Schatz und zieh die richtigen Schlüsse!

48
    Die Devils fuhren mit Getöse in Meixners Reiterhof ein. Lupo staunte nicht schlecht, was der hier aufgebaut hatte. Laut Dorlis Angaben in zehn Jahren mehr oder minder aus dem Nichts. Warum sollte so ein Mensch ein Mörder werden? Lupo verdrängte diesen Gedanken. Warum sollte so einer nicht morden? Als würden Reichtum und Erfolg dafür garantieren, dass man ein ehrlicher und friedlicher Bürger war.
    Plötzlich schoss ein schwarzbrauner Blitz an ihm vorbei. Idefix war da! Er musste über den Zaun gesprungen und ihren Spuren gefolgt sein. Der Hund raste zu einem Schuppen am Ende der Zufahrt. Dort hielt er an und bellte. Der Stadl war mit einer massiven Holztür verschlossen. Bär und zwei andere Rocker versuchten, die Tür aufzudrücken. Doch sie war sehr stabil.
    »Da drüben, der Pfosten!«, schrie Bär. »Bringt’s ma den.«
    Gemeinsam mit einem zweiten Riesen nahm er Anlauf und rammte den Holzpfahl genau in Schlosshöhe gegen die Tür. Beim dritten Schlag sprang sie auf.
    Idefix schoss allen voran hinein und bellte einen Heuhaufen an. Als Lupo ein wenig darin herumstocherte, stieß er auf etwas Hartes. Kurz entschlossen riss er mit den Händen die Büschel trockenen Grases auseinander. Und da war Dorlis Kawasaki.
    »Bär, das ist doch Dorlis Bike?«
    Bär nickte. »Sie kann net weit sein. Freiwillig hätt die ihr Reiben nirgends stehn lassen.«
    Am anderen Ende des Schuppens war eine massive Eisentür. Sie war verschlossen. Bär wollte mit dem Holzpflock auf sie losgehen.
    »Lass es!«, bremste Lupo ihn ein. »Ich kenn das Modell. Das ist eine Tresortür. Wenn’st da was verbiegst, geht’s gar nimmer auf.«
    »Und was schlagst vor?«
    »Wir brauchen entweder den Schlüssel oder Sprengstoff.«
    »Hamma beides net. Wie wär’s mit an Traktor? Wenn ma da dagegen bledern, muss des verdammte Türl doch aufgehn!«
    »Und woher kriegen wir einen Traktor?«
    »So was hat jeder Bauer. Los, Burschen! Wir brauchen an Trecker. Wer einen find’t, gibt Zeichen. Der Ossi wird eam dann kurzschliaßen. Los!

49
    »Achtung, hier spricht die Polizei. Werfen Sie die Waffen weg und kommen Sie mit erhobenen Händen aus dem Schuppen.«
    Bär lachte scheppernd. »Der Wahnsinnige hat die Kieberei g’ruafen. I glaub i spinn mit dem.«
    Laut setzte er hinzu: »Männer, jetzt geht’s ums Ganze. Wir müssen so lang durchhalten, bis der Ossi mit dem Trecker da is. Denn die Heh glaubt uns nie und nimma, dass die Dorli da drin is. Ka Angst, die werden net glei schiaßen.«
    Bär und seine Kumpel warfen sich beherzt in den Kampf mit der Polizei. Da Lupo mitten zwischen den Fronten stand, hatte er wenig Wahl. Er konnte entweder auf der einen oder der anderen Seite mitmischen. Prügel würde er sowieso beziehen. Dann schon lieber auch welche austeilen. Bär drückte ihm eine dicke Kette in die Hand.
    »Schau net so langsam, tua was!« Mit diesem Schlachtruf stürzte Bär sich auf den nächsten Beamten. Binnen kürzester Zeit war eine wilde Schlägerei im Gange.
    Funkgeräte fielen zu Boden. Rocker und Polizisten kämpften verbissen um jeden Millimeter Stadlboden. Lupo bekam etliche ordentliche Fausthiebe und verwendete die Kette hauptsächlich, um Schläge abzuwehren. Alles in ihm weigerte sich, damit zuzuschlagen. Egal, auf wen, aber schon gar nicht auf Polizisten. Plötzlich stand er einem Mann gegenüber, den er kannte. Er ließ die Kette sinken und handelte sich einen schweren Treffer gegen sein Kinn ein. Lupo taumelte und versuchte sich an dem Beamten festzuhalten, um nicht zu fallen.
    »Lass los, du damischer Hund!«, schrie der erbost.
    »Oberleutnant Leo Bergler, pfeifen S’ Ihre Leute zurück.«
    Der Mann zögerte kurz, worauf ihn von hinten ein Schlag in den Rücken traf, der ihn samt Lupo zu Boden schickte.
    »Hört’s auf!«, brüllte Lupo. Doch in dem Schlachtgetöse blieb sein Ruf ungehört.
    »Sind Sie

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